Das Buch erzählt die detailreich recherchierte Geschichte von weiblichen englischen Strafgefangenen, die von den Briten in ihre Kolonien verschifft wurden, vornehmlich nach Australien. Sian Rees beschreibt hier anhand von Einzelschicksalen die Herkunft der Frauen einschließlich ihrer Straftaten, wegen denen sie in Haft gekommen waren. Danach wird die Praxis der Verschiffung in die Kolonien beschrieben und die vorher beschriebenen Schicksale auf ihrer Überfahrt begleitet. Hier schließen sich detailgenaue Darstellungen der Situation auf den Schiffen an: Rangeleien unter den Frauen, die unglaublich gruseligen hygienischen Verhältnisse, die ständig drohende Unter- und Mangelernährung, das Zusammengepferchtsein an Bord. In Australien angekommen versucht die Autorin einige Schicksale weiter zu verfolgen und deren Lebensweg in der neuen Zwangsheimat nachzuvollziehen. Das Buch hat mich nicht nur wegen dem Thema begeistet, über das - in Bezug auf Frauen - bisher wenig erzählt wurde, auch hat mich der Erzählstil der Autorin gefesselt.
Rezension zu "Das Freudenschiff" von Sian Rees