Gleichheit, Freiheit, Schwesterlichkeit
von Rabentochter
Rezension
Große Hungersnöte zwingen eine Familie ihre drei Töchter nach Paris zu Fremden zu schicken um ihr Überleben, aber auch das ihrer Töchter sichern zu können. Eine folgenreiche Entscheidung, denn die Mädchen werden sich nicht so schnell wieder begegnen. Alle drei müssen sich in einer für sie neuen Umgebung zurecht finden und Verantwortung für ihr eigenes Leben übernehmen. Dabei ist ihnen aber jeder, auf den sie treffen wohl gesinnt. Zudem wirft die französische Revolution bereits ihre Schatten voraus.
Der Roman ist toll und sehr nachvollziehbar gegliedert und aufgebaut. Die Perspektiven wechseln hauptsächlich zwischen den drei Schwestern, wobei auch hin und wieder das Geschehen aus Sicht einer Nebenfigur geschildert wird. Die Mischung aus historischen und fiktiven Figuren ist ausgewogen, gibt dem Ganze die notwendige Authentizität. Die Handlung selbst ist glaubwürdig, an den passenden Stellen mit Cliffhangern ausgestattet und durchweg interessant. Man bleibt beim Lesen am Ball, da sich die Spannung bis zuletzt hält. Besonders die Gestaltung der Schwestern hat mir gefallen und die Entwicklung, die alle sowohl charakterlich als auch gesellschaftlich erleben lässt sich gut mitverfolgen.
Das schöne an diesem Roman ist, dass die historischen Persönlichkeiten im Hintergrund stehen, wodurch Figuren aus den unterschiedlichsten Schichten beleuchtet werden. Aber auch hier bleibt der Roman nicht einseitig, sondern zeigt verschieden Schichten und das dortige Leben auf. Der Schreibstil ist sehr fließend. Man gleitet gut von Seite zu Seite und hat das Buch so sehr schnell gelesen. Auch das Ende ist passend gewählt und hat mich zufrieden gestellt.
Fazit: Ein historischer Roman, der gut recherchiert wirkt und sowohl von der Handlung als auch von den Figuren her voll überzeugt.