Sibylle Krause-Burger

 4,3 Sterne bei 3 Bewertungen

Lebenslauf

Sibylle Krause-Burger, in Berlin geboren, studierte politische Wissenschaften in Tübingen. Sie ist Kolumnistin der „Stuttgarter Zeitung“ und veröffentlichte zahlreiche Bücher zu politischen Themen, darunter „Joschka Fischer – Der Marsch durch die Illusionen", „Wie Gerhard Schröder regiert – Beobachtungen im Zentrum der Macht" und „Ein einig Volk von Träumern – Szenen der deutschen Krise“. Für ihre Arbeiten wurde sie mehrfach ausgezeichnet, so mit dem Theodor-Wolff-Preis, dem Karl-Hermann-Flach- und dem Quandt-Medien-Preis.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Sibylle Krause-Burger

Cover des Buches Herr Wolle läßt noch einmal grüßen (ISBN: 9783641196974)

Herr Wolle läßt noch einmal grüßen

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Erschienen am 08.02.2016
Cover des Buches Herr Wolle lässt noch einmal grüßen (ISBN: 9783442739530)

Herr Wolle lässt noch einmal grüßen

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Erschienen am 09.04.2009
Cover des Buches Herr Wolle läßt noch einmal grüßen (ISBN: 9783421059154)

Herr Wolle läßt noch einmal grüßen

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Erschienen am 17.09.2007

Neue Rezensionen zu Sibylle Krause-Burger

Cover des Buches Herr Wolle läßt noch einmal grüßen (ISBN: 9783641196974)
Jorokas avatar

Rezension zu "Herr Wolle läßt noch einmal grüßen" von Sibylle Krause-Burger

Eine Liebe schwierigsten Zeiten
Jorokavor einem Jahr

Die Autorin erzählt die Geschichte ihrer Familie im Allgemeinen und ihrer Eltern im Besonderen. Die Mutter stammte aus einer assimilierten jüdischen Familie aus Berlin; der Vater war in der pietistischen schwäbischen Provinz groß geworden und mit seiner Familie zeitweilig nach Berlin gezogen, wo sein Vater beruflich zu tun hatte. So lernten sich Walter und Edith in den goldenen 20igern kennen, verliebten sich und heirateten im Dezember 1927, noch eine ganze Weile bevor der nationalsozialistische Wahnsinn begann. Es war eine Liebesheirat und diese Liebe blieb ein ganzes Leben bestehen. Die Autorin wurde als ihre erste Tochter geboren. Walter erlebte mit den Geschwistern von Edith eine unbeschwerte Zeit und fand bei den Wolles einen neuen Familienanschluss, da sich seine Ursprungsfamilie größtenteils gegen diese ‚Mischehe’ ausgesprochen hatte und ihn lange Zeit links liegen ließ. Das war für Walter nicht einfach, doch erst mit der Machtübernahme Hitlers brachen für die kleine Familie dann zunehmend richtig harte Zeiten an.....


Solche Geschichten schreibt nur das wahre Leben. Was wie ein Roman anmutet ist tatsächlich eine Familienbiografie. Und Sibylle Krause-Burger versteht es, diese so plastisch zu erzählen, dass man mit fiebert, als ob man selbst dabei gewesen wäre. Eine tragische Geschichte. Ein Bruder von Edith konnte noch rechtzeitig nach Brasilien emigrieren, ihr anderer Bruder sowie die Mutter wurden deportiert und kamen um.


Hilde, die Schwester von Walter hatte einen SS-Mann geheiratet. Das brachte natürlich besonderen Zündstoff in die Familie. Als Edith mit ihren beiden Kindern in den Heimatort von Walter (Nussdorf) fliehen musste, werden diese beiden so unterschiedlichen Frauen direkt miteinander konfrontiert. Doch nur aufgrund des völligen Gesinnungswandels von Walters Vater konnte Edith dort bis zum Kriegsende in relativem Schutz leben.


Für mich war vor allem spannend, wie in der Familie nach dem Krieg mit der Bewältigung der Verfolgung und andererseits der eigenen braunen Vergangenheit umgegangen wurde.


Fazit: Wieder ein Buch über den dunklen Teil der deutschen Geschichte. Spannend wie ein Roman zu lesen, berührend und fesselnd.


Der Text wird durch diverse alte Fotos aus dem Familienalbum ergänzt.



Cover des Buches Herr Wolle läßt noch einmal grüßen (ISBN: 9783641196974)
Karstadt-Hasis avatar

Rezension zu "Herr Wolle läßt noch einmal grüßen" von Sibylle Krause-Burger

Nicht jeder ist zum Schriftsteller geboren, wenn HELDEN berichten
Karstadt-Hasivor 4 Jahren

Im Buch berichtet eine Halb-Judin ihre, die Geschichte der Familie Burger aus den Schwabenland (BW). Die Autorin, Frau Sibylle-Krause-Burger, ist keine Schriftstellerin, wie jeder schon beim Lesen erkennen kann. Dieser Tatsachenroman schildert die Familiengeschichte aus ihrer Sicht, aus der Zeit zwischen den  20er Jahre bis nach den Krieg und in unsere Zeit hinein. Mit allen Sorgen, Ängsten, Nöten, Freuden einer Großfamilie.  

Die anderen Bücher dieser Reihe werde ich noch nachtragen, so wie ich diese gelesen habe!

Cover des Buches Herr Wolle läßt noch einmal grüßen (ISBN: 9783641196974)
friederickesblogs avatar

Rezension zu "Herr Wolle läßt noch einmal grüßen" von Sibylle Krause-Burger

Herr Wolle läßt noch einmal grüßen
friederickesblogvor 7 Jahren

Herr Wolle lässt noch einmal grüßen – Sibylle Krause-Burger

Klappentext:

Sibylle Krause-Burger erzählt die Geschichte ihrer Familie und entwirft zugleich ein lebendiges Panorama der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert. Was mit einer Liebesgeschichte zwischen einem jungen Mann aus der schwäbischen Provinz und der Tochter eines jüdischen Unternehmers im Berlin der zwanziger Jahre begann, entwickelte sich im Dritten Reich zu einem Drama, das bis in die Nachkriegszeit fortwirkte.

Im September 1941 muss Thekla Wolle zum ersten Mal den gelben Stern tragen. Ihre Enkeltochter, damals fast sechs Jahre alt und nach Maßgabe der Nazis ein „Mischling ersten Grades“, erlebt diesen Moment der Verzweiflung am Anfang eines Weges in den Tod. Erst 2004 erfährt Sibylle Krause-Burger jedoch in allen Einzelheiten, was ihrer Großmutter damals geschah und wie der jüngere Bruder ihrer Mutter jahrelang vergeblich darum kämpfte, den Häschern zu entkommen. Alle Hoffnungen richteten sich dabei auf den älteren Bruder, dem die Flucht nach Brasilien noch gelungen war. In Hunderten von Luftpostbriefen, die zwischen 1937 und 1941 jede Woche pünktlich von Berlin an ihn abgingen, außerdem in vielfältigen Aufzeichnungen und Dokumenten, fand die Autorin diese Familientragödie widergespiegelt. So konnte sie anschaulich beschreiben, wie die Schikanen der Nazis nach und nach den Alltag der Verfolgten vergifteten, wie die begeisterten Deutschen die tödliche Gefahr nicht wahrhaben wollten, wie sich „arische“ Teile der Familie von den jüdischen abwandten und ein Dorf für die Überlebenden zur Zuflucht wurde.

Einfühlsam und ergreifend geschrieben, erzählt die Autorin die dramatische Geschichte ihrer Familie.

Die Autorin:

Sibylle Krause Burger ist eine Autorin, die sich unter anderem mit ihren Biographien über Helmut Schmidt und Joschka Fischer einen Namen gemacht hat. Sie wurde mehrmals für ihre Werke ausgezeichnet.

Das Cover:

Das Cover zeigt die Eltern der Autorin und beeindruckt durch seine Zurückhaltung und Schlichtheit in den Farben. Und gerade das ist es, was mich neben dem Klappentext angesprochen und mein Interesse an diesem Buch geweckt hat.

Meine Meinung:

Der Inhalt ist ausführlich im Klappentext beschrieben und muss deshalb an dieser Stelle nicht noch einmal aufgezeigt werden.

Das Buch spricht durch die wahren Begebenheiten und durch die mehrfach ausgezeichnete Autorin für sich, und es muss meines Erachtens gar nicht rezensiert werden. Es beeindruckt vielmehr auf jeder Seite, denn es spiegelt die Geschichte von nahezu 100 Jahren wider und zeigt eindrücklich die emotionale und menschliche Tragik auf, welche die Familien zu erleiden hatten.

Die Autorin erzählt abwechslungsreich die persönlichen Lebenswege ihrer Eltern, Großeltern und weiterer Familienmitglieder vor, während und nach dem Krieg – gerade auch die problematischen Geschehnisse innerhalb der Familie durch einen arischen und einen jüdischen Teil. Einfühlsam berichtet sie abwechselnd aus unzähligen Briefen, aus Erzählungen der Eltern, aus der eigenen Sicht und deshalb zum Teil aus der Sicht eines kleinen Mädchens. Das alles aber mit sehr viel Feingefühl gegenüber jedem einzelnen Familienmitglied.

Diese Familiengeschichte nimmt die Leser mit in die dunkelste Zeit deutscher Geschichte. Sie zeigt, wie Menschen leicht oder schwer, schnell oder zu spät, emotional oder still Entscheidungen treffen, deren Wirkung man zunächst nicht erkennen kann. Sie zeigt auch, dass Menschen trotz schwerer Lebenswege in der Lage sind zu verzeihen. Mich hat besonders beeindruckt, dass die Täter an keiner Stelle des Buches einen Platz fanden, ihr Profil zu zeigen. Es ging ausschließlich um die Opfer. Das Buch mutet an wie ein Roman und ist doch die Wahrheit.

Eine ausdrückliche Leseempfehlung.

friedericke von "friederickes Bücherblog"

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