Syltstille
von Erdhaftig
Kurzmeinung: Seichte Lektüre mit wenig Krimi mit aufgesetztem Lokalkolorit
Rezension
Die Geschichte kommt reichlich langsam ins Rollen, der eigentliche Krimi beginnt erst im letzten Drittel. Dann jedoch kurz und knackig mit Schwung. Bis es allerdings so weit ist, liest man sich durch einen netten Unterhaltungsroman, der im ersten Drittel in Hannover spielt und erst danach nach Sylt wechselt. Die Figuren sind gut beschrieben, einige wechseln von der Haupt- zur Nebenfigur und umgekehrt. Das irritiert manchmal, stört den Lesefluss aber nicht. Eine extrem nervende Figur nervt ein wenig zu sehr. Zum Ende hin werden noch einige Sylter Läden wie etwa eine Seifenmanufaktur mindestens drei Mal nacheinander erwähnt, obwohl sie mit der Story an sich nichts zu tun haben. Wirkt so, als ob die Autorin unbedingt "Sylt" hervorheben wollte. Bis auf einige Lokalitäten könnte die Geschichte überall spielen. Wie beim kurz zuvor rezensierten Roman "Absturz" kommt auch hier der Krimi nur schwer in Gang.
Fazit:
Wer einen Krimi mit Sylter Lokalkolorit erwartet, sollte lieber zu einem anderen Buch greifen. Wer eine vor sich hinplätschernde Unterhaltungslektüre für den Strandkorb und für heiße Tage sucht, ist hiermit nicht schlecht bedient.