Siegfried Kracauer

 4 Sterne bei 47 Bewertungen
Autor*in von Ginster, Die Angestellten und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Siegfried Kracauer, geboren am 8. Februar 1889 in Frankfurt am Main, war Architekt, Soziologe, Filmkritiker und Geschichtsphilosoph. Er gilt als einer der bedeutendsten Feuilletonisten der Weimarer Republik und leitete von 1930 bis 1933 die Feuilleton-Redaktion der Frankfurter Zeitung. Mit Die Angestellten veröffentlichte Kracauer 1930 die erste empirisch-soziologische Studie in Deutschland. Er wird darüber hinaus zu den Begründern der Filmsoziologe gezählt. 1933 floh Kracauer mit seiner Frau nach Paris und 1941, nach Kriegsbeginn, nach New York. Am 26. November 1966 starb er dort an einer Lungenentzündung. Zu den wichtigsten Werken Kracauers zählen neben Die Angestellten u.a. die Theorie des Films, die Essaysammlung Von Caligari zu Hitler und der Roman Ginster.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Siegfried Kracauer

Cover des Buches Die Angestellten (ISBN: 9783518365137)

Die Angestellten

(7)
Erschienen am 01.11.1971
Cover des Buches Ginster (ISBN: 9783518242407)

Ginster

(7)
Erschienen am 15.12.2019
Cover des Buches Straßen in Berlin und anderswo (ISBN: 9783518224496)

Straßen in Berlin und anderswo

(4)
Erschienen am 07.10.2009
Cover des Buches Das Ornament der Masse (ISBN: 9783518368718)

Das Ornament der Masse

(3)
Erschienen am 01.02.1977
Cover des Buches Ginster (Bibliothek Suhrkamp) (ISBN: B001I9VCD6)

Ginster (Bibliothek Suhrkamp)

(3)
Erschienen am 01.01.1972
Cover des Buches Werke in neun Bänden (ISBN: 9783518584002)

Werke in neun Bänden

(2)
Erschienen am 01.07.2012
Cover des Buches Georg (ISBN: 9783518464595)

Georg

(3)
Erschienen am 11.03.2013
Cover des Buches Der Detektiv-Roman (ISBN: 9783518278970)

Der Detektiv-Roman

(2)
Erschienen am 02.12.1979

Neue Rezensionen zu Siegfried Kracauer

Cover des Buches Ginster (Bibliothek Suhrkamp) (ISBN: B001I9VCD6)
Jorokas avatar

Rezension zu "Ginster (Bibliothek Suhrkamp)" von Siegfried Kracauer

Joroka
Wer sich an rechter Stelle drückt hat mehr von Leben.

Siegfried Kracauer wurde 1889 in Frankfurt am Main geboren. Wie sein Nachname bereits vermuten lässt, war er jüdischer Abstammung. Bereits 1933 floh er vor dem Naziterror nach Paris, später in letzter Minute in die USA, dort starb er 1966 in New York.


Ich hatte indes zuvor noch nie von ihm bewusst gehört und bin per Zufall an dieses Buch geraten. Es steht geschrieben, dass es sich um einen autobiografisch geprägten Roman handelt.


Seine Hauptperson Ginster (natürlich nur ein Spitzname) betrachtet die Kriegsbegeisterung seiner Altersgenossen mit großer Skepsis. Er selber möchte nicht an die Front und schon gar nicht den Kriegshelden spielen. Es gelingt ihm immer wieder, sich vor der Einberufung herauszuwinden. Er arbeitet als Architekt und stellt seine Dienste als kriegswichtig dar, wie zum Beispiel die großzügig angelegte Planung der Ehrenfriedhöfe für die aktuellen und zukünftigen Gefallenen. So kann er weiter am zivilen Leben teilhaben, sich zum Beispiel auch dem Freien hingeben, was aber mit dem weiblichen Geschlecht nicht so richtig gelingen mag. Nahe dem Kriegsende ereilt ihn dann doch noch das Schicksal. Den Drill, den er ab der Front erlebt, untermauert seine Abneigung dem Kriegshandwerk gegenüber und er zieht die Einrichtung eines Krieges als solches in Frage ..


2014 jährt sich der Beginn des 1. Weltkrieges zum 100. Mal. Vor wenigen Jahren ist der letzte Veteran gestorben. Also nur noch ein historisches Ereignis? Bei diesem Romans wurde ich überrascht, wie aktuell und nachvollziehbar viele der behandelten Gedankengänge auch aus heutiger Sicht noch erscheinen. Das Wesen des Menschen hat sich offensichtlich weniger gewandelt, als man allgemein anzunehmen glaubt.


Die Sprache von Kracauer wirkt lebendig und frisch, mit kleinen versteckten Spitzen und ganz offensichtlichen ironischen Notizen.


Die leichten homoerotischen Andeutungen sind wir nicht entgangen. Fast revolutionär für das Erscheinungsjahr 1928. Kracauer selber war zwar verheiratet, die Ehe blieb aber kinderlos. In manchen Kommentaren wird ihm eine entsprechende Hingezogenheit zu Adorno nachgesagt.







Cover des Buches Ginster (ISBN: B00BU8P6SM)
cheshirecatannetts avatar

Rezension zu "Ginster" von Siegfried Kracauer

cheshirecatannett
Zur Diskussion gut

Ginster handelt zur Zeit des ersten Weltkriegs. Die Hauptfigur Ginster versucht sich vor dem Militär zu drücken und findet nicht die Begeisterung zum Vaterland, wie scheinbar der ganze Rest des Volks -schließlich doch eingezogen, erlebt er die Militärsübungen und findet weiterhin einfach nicht den Grund und Sinn für all das (das war jetzt meine eigene Kurzfassung; es finden natürlich noch einige andere Szenarien statt). Ein kritischer Roman mit vielen Momenten, die einem zum Nachdenken und manchmal auch zum Schmunzeln bringen. Privat fand ich es trotzdem schwer zu lesen - ich bin ein Schnellleser und habe es in zwei Tage durchgelesen (weil ich eben auch musste;D)..aber wurde dabei auch oft müde und bin über Stellen gestolpert, die mich zu Tode gelangweilt haben... einiges habe ich auch noch nicht verstanden und da besteht viel Redebedarf auf meiner Seite -und genau das ist es eigentlich: Ich denke, dass das Buch im Seminar interessant gewählt ist und man vieles entdecken wird im Laufe des Semesters. Man wird genau am Text arbeiten, Motive und Stile kennenlernen, Kritiken und Sekundärliteratur hinzuziehen und sich mit der pervertierten Sachlichkeit befassen. Das Buch privat zu lesen und mit niemanden drüber sprechen zu können? Wäre nichts für mich ;) 

Cover des Buches Die Angestellten (ISBN: 9783518365137)
PaulTemples avatar

Rezension zu "Die Angestellten" von Siegfried Kracauer

PaulTemple
Rezension zu "Die Angestellten" von Siegfried Kracauer

Es ist schon wirklich erstaunlich, wie sich dieser dokumentarische Bericht Kracauers - erschienen 1930 - mit der heutigen Arbeitswelt gleicht! Kracauer untersuchte anhand von Gesprächen und Statistiken die damalige Angestellten-Klasse in Berlin. An der Tagesordnung sind Ausbeutung, Benachteiligung älterer Angestellter, Ungerechtigkeit und zum Teil Unmenschlichkeit, in welcher die Angestellten weniger als menschen, sondern eher als emotionslose Maschinen angesehen werden. Wirklich ausgesprochen interessant zu lesen und auch in heutigen zeiten sehr informativ und aktuell!

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