Sienna David

Wie kam ich zu diesem Buch?

Durch Zufall wurde ich auf die Reihe aufmerksam. Es ist das erste Buch von Sienna David, das ich gelesen habe. Nachdem dieses hier dann einige Zeit auf der Leseliste vor sich hin schlummerte, habe ich es mir nun endlich mal vorgenommen.

Wie finde ich Cover und Titel?

Passt für mich beides, ich mag auch den Wiedererkennungswert dieser Reihe(n).

Um was geht’s?

Auf den Inhalt gehe ich an dieser Stelle nicht allzu detailliert ein, den Klappentext könnt ihr ja selbst lesen, und eine Zusammenfassung des Buches muss ja nun nicht in die Rezension. Größtenteils geht es um Adas unglückliche Liebe, erst am Ende wird (äußerst knapp) auf ihr wissenschaftliches Wirken eingegangen. 

Wie ist es geschrieben?

Es handelt sich um einen Einzelroman, der also problemlos ohne Vorwissen und Cliffhangergefahr gelesen werden kann. Der Schreibstil ist flüssig und zügig zu lesen, der Ausdruck ist leicht zu verstehen. Es gibt Perspektivenwechsel und Zeitsprünge mit Jahresangaben, die mich aber trotzdem immer etwas durcheinanderbrachten, da sie nicht unbedingt sinnvoll erscheinen und eher verwirrten, als die Geschichte flüssig zu erzählen. Die Beschreibungen sind nicht zu ausschweifend, aber detailliert und bildhaft genug, um gleich in der Story zu sein. Die Gegebenheiten konnte ich mir sehr gut vorstellen.

Wer spielt mit?

Die Charaktere und deren Entwicklung sind gut gezeichnet. Ich habe sie kennengelernt, ich habe mitgefiebert und mitgelitten. Ich hatte das Buch als Hörbuch, die Stimme der Sprecherin ist sehr angenehm.

Mein Fazit?

Ada Lovelace ist eine faszinierende Persönlichkeit, und dieses Buch wird ihr leider nicht gerecht. Ich gebe 3 von 5 Sternchen und weiß noch nicht, ob ich weitere Bücher von Sienna David lesen werde.

„...Ada seufzte. Wie spannend es doch sein musste, ein Mann zu sein. Tun und lassen können,was man wollte. Auf große Reisen gehen, forschen, entdecken, kämpfen… Der große Unbekannte in ihrem Leben kam ihr in den Sinn, ihr Vater. Er hatte all das getan...“

Ada ist die Tochter des Poeten Lord Byton. Doch nach der Scheidung hatte die Mutter konsequent die Verbindung zu ihm abgebrochen. Die Fragen der Tochter nach dem Vater bleiben unbeantwortet.

Die Autorin hat einen spannenden Roman über die Mathematikerin Ada Lovelace geschrieben. Sie verknüpft Fakten ihres Lebens mit der Geschichte einer großen Liebe.

Der Schriftstil passt sich den historischen Gegebenheiten an. Die Geschichte beginnt mit dem Tod von Adas Geliebten und wird dann im Wechsel in Gegenwart und Vergangenheit erzählt.

Ada verlebt eine lieblose Kindheit und Jugend. Ihre Mutter kümmert sich um vernachlässigte Kinder, hat aber für die eigene Tochter keine Zeit. Die untersteht der strenge Kontrolle von Bekannten der Mutter. Erst als sie die Gouvernante Miss Stamp bekommt, fühlt sie sich verstanden.

„...Sie hatte echtes Interesse an Adas Gedanken, lauschte ihr und machte ihr Vorschläge. Etwa was die Idee mit dem dampfbetriebenen Flugapparat betraf...“

Ada hat große Pläne. Sie stimmen allerdings nicht mit den Wünschen der Mutter überein. Die ahnt nicht, dass es Ada letzten Endes darum geht ihre Anerkennung zu erringen.

„...Ich will etwas Besonders aus meinem Leben machen, Miss Stamp. Ich will eine große Erfinderin werden. Die erste Frau, die mit ihren Ideen jeden Mann überflügelt...“

Als die Mutter Miss Stamp entlässt, bricht Ada zusammen. Es bekommt Fieber und Ausschlag und landet im Rollstuhl. Es braucht Zeit, bis sie wieder auf den Beinen ist.

Auf der Pferderennbahn, die sie heimlich besucht, lernt sie Michael Flynn kennen. Er stammt nicht aus ihre Kreisen, soll aber zur Liebe ihres Lebens werden.

Im Jahre 1833 besucht sie in Begleitung ihrer Mutter Charles Babbage, der seine neue Rechenmaschine vorstellt. Ada ist Feuer und Flamme. Sie denkt weiter.

„...Diese Maschine, Mr. Babbage, mit ihr wäre so viel mehr möglich als nur das bloße Berechnen von Zahlen und Gleichungen. Man könnte vielleicht sogar Musik komponieren, indem man sie mit Noten füttert...“

Ada arbeitet nun mit Babbage zusammen. Sie entwickelt erste Programme. Gleichzeitig versucht sie, mathematische Modelle für Glücksspiele zu berechnen.

Ein inhaltsreiches Nachwort schließt das Buch ab.

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen.

Nachdem mir der erste Teil der Reihe, um Dian Fossey, im September so gut gefallen hat, habe ich mir im Buchhandel sehr schnell den zweiten Teil um Ada Lovelace gekauft.

Da mir das Medium Hörbuch bei Dian Fossey aber sehr gut gefallen hat, habe ich mich auch hier für die Hörvariante entschieden und es nicht bereut.

Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass auch Ada Lovelace fern ab meiner Personenkenntnis lag und ich erneut festgestellt habe, dass das derzeit sehr beliebte Genre um biografische Romane, für mich etwas ganz besonderes ist. Denn es vereint einfach eine wunderschöne Geschichte, welche auch hier wieder mit wenig Kitsch auskommt und unheimlich viele biografisch eingearbeitete Fakten, die einem die Person direkt vors Auge führt.

Ich kann nach dem Hörbuch sagen: ja, ich kenne Ada Lovelace.

Geboren im Jahr 1815 als Augusta Ada Byron wuchs die von klein auf wissbegierige Ada behütet und sorgenlos bei ihrer Mutter auf, Lady Annabella. Beide Elternteile stammten aus adligen Verhältnissen, denn ja, ihr habt richtig gelesen. Ada's Vater war der Dichter Lord Byron, von dem wohl jeder Leser zumindest schon einmal gehört hat.

Die Geschichte dieser Frau wird zwischen den Jahren 1829 und 1835 erzählt.

Dass die Autorin hier Ada's Kindertage ausgelassen hat, empfand ich als absolut nicht störend. Mit vierzehn Jahren begegnen wir ihr das erste Mal und ihre Leidenschaft für die verschiedensten Wissenschaften ist sofort spürbar. 

Ihr Erfindungsgeist und ihre Ideen für Funktionsweisen von Dingen und Maschinen waren sehr spannend zu verfolgen.

Anfänglich hatte ich bei ihrer Person Angst, dass ich mich mit der Geschichte überhaupt nicht identifizieren kann, weil ich mit Mathematik und Maschinen so gar nichts am Hut habe, aber weit gefehlt. Für mich war es sehr spannend, Ada in dieser Sparte wachsen zu sehen, in die man eher das männliche Geschlecht steckt. Und bei diesem ganzen Thema muss man bedenken, dass diese junge Frau im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts lebte und agierte. 

Natürlich wird im Hörbuch nicht nur auf ihr Wirken, sondern auch auf ihr Liebesleben eingegangen. In adligen Kreisen sind Heirat und das Zeugen von Nachkommen zu damaliger Zeit ein wichtiges Thema. So kommt es, dass Ada den jungen William King, einen Baron, ehelicht. Aber die Ehe ist keine, die aus Liebe heraus entstanden ist, denn ihr Herz hat Ada an einen ganz anderen Mann verschenkt. An einen Mann aus ganz anderen Kreisen, als denen, in denen Ada selbst aufwuchs und lebt. 

Eine Liebe, die geheim bleiben muss. 

Es geht um große Gefühle, aber auch um Entscheidungen, die getroffen werden müssen.

Eine Figur, deren Begegnung mit der jungen Ada historisch belegt ist, ist der Mathematiker Charles Babbage. Er erkennt sofort ihr Talent, fördert sie und arbeitet mit ihr zusammen. 

Für was Ada Lovelaces Namen am Ende steht und was sie als erste Frau erreicht hat, möchte ich an dieser Stelle gar nicht verraten. Ihren Werdegang zu verfolgen, hat einfach so viel Spaß gemacht. Und auch der geheimnisvollen Nebenstrang, um ihren sehr früh verstorbenen Vater Lord Byron, war ein Hören bis zum Ende sowas von wert.

Für mich eine ebenso interessante Persönlichkeit, wie seine Tochter, wenn auch in anderer Hinsicht interessant.

Ein Punkt, der mir am Ende noch sehr gut gefallen hat, ist eine kurze Aufzählung, welche bekannten Persönlichkeiten Weggefährten von Ada waren bzw. zur gleichen Zeit lebten und wirkten, wie die Hauptperson, um die sich dieses Hörbuch dreht.

Darunter sind zu nennen Michael Faraday, Charles Dawin und auch Charles Dickens.

Diese Information fand ich total spannend.

Ein Buch, welches ich gleich in Verbindung mit diesem Hörbuch gelesen habe, ist das Kinderbuch zu Ada aus der Litte People, Big Dreams Reihe und ein weiterer Roman über ihr Leben aus dem Piper Verlag lächelt mich nun auch verdächtig an.