Ein Trostspender für Kinder, die ihre Mama verlieren
von camilla1303
Rezension
Jules Mama hat Krebs und weiß, dass sie bald sterben wird. Wir betrachten das Sterben aus der Sicht von Jule, die auf sehr kindgerechte Weise den Gefühlen einen Namen gibt und beschreibt, dass es auch in Ordnung ist wütend zu sein und dass Traurigkeit sogar Bauchschmerzen verursachen kann. Das ernste Thema wird in der Geschichte kindgerecht und liebevoll aufgearbeitet und die Illustrationen sind wirklich passend gewählt. Nicht nur Jule und ihr Papa haben während der Geschichte geweint, sondern auch mir sind die Tränen gekommen.
Und obwohl ich mir nicht vorstellen möchte, dass ein Kind einen Elternteil durch eine Krankheit verliert spendet das Bilder-Erzählbuch doch Trost und schafft es durch die Mitmach-Seiten nach der Geschichte auch wertvolle Erinnerungen an eine tote Mama zu notieren.
Ich habe vor dem Lesen lange überlegt, ob ich die Geschichte meinen Zwergen vorlesen soll oder nicht, habe mich dann aber dagegen entschieden und bin nach dem Lesen der Geschichte, die mich wirklich sehr berührt hat froh, dass ich meine Kinder mit diesem ersten Thema nicht "belastet" habe. Ich kann mir aber gut und gerne vorstellen, dass das Büchlein für betroffene Kinder wirklich hilfreich und einen kleinen Schritt weit tröstend ist.
Ich hätte mir aber gewünscht, dass die Mitmach-Seiten neutral und nicht „nur“ auf die sterbende Mama übertragbar wären. Ich kenne eine Familie, in der die Kinder ihren Papa verloren haben und gerade da wären neutrale Mitmach-Seiten wirklich hilfreich.