„Das Ghetto-Sex-Tagebuch“ von Sila Sönmez ist die Geschichte einer jugendlichen Deutsch-Türkin, die dem Klischee-Denken ein Ende setzen will. Sie ist nämlich ganz anders, als alle denken. Sila spricht über ihre Gefühle, ihre sexuellen Erfahrungen, ihre Familie und ihre Freunde und über das, was sie in der Schule und danach erlebt. Dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund. Sie spricht in der Sprache, in der sie den Menschen begegnet, da wo sie herkommt. Aus einer heruntergekommenen Siedlung, wo es schon mal vorkommen kann, dass man Konflikten mit den Fäusten, statt mit Worten, begegnet. Sila ist so aufgewachsen und für sie ist das Alltag. Sie macht das Beste draus. Sie ist stolz auf ihre Familie, die das Geld ehrlich verdient. Auch wenn es nicht für teure Markenklamotten reicht, steht sie doch zu ihnen und versucht auch ihrem kleinen Bruder diese Werte mitzugeben. Klar, Sila ist ein ziemlich krasses Einzelbeispiel für ein jugendliches Mädchen. Denn sie geht sehr offen mit ihrer Sexualität um und trifft sich mit älteren, fremden Männern, was eher unüblich ist. Doch in ihrem Leben geht es nicht nur darum. So ist sie zum Beispiel in einen Jungen aus ihrer Schule verliebt. Sie trifft sich mit ihrer Freundin und geht mit ihr auf ein Festival und macht eine private Tour nach Holland mit ihren Klassekameraden in ihrer Freizeit. Sie kifft und trinkt Alkohol. Und über dies alles schreibt sie in ihrem Tagebuch. Es gibt kein Ende auf der letzten Seite. Es fängt mehr oder weniger da an, wo es aufgehört hat: In Silas Leben. Das Buch ist lediglich ein Auszug aus ihrem Leben. Ich kann es jugendlichen Lesern empfehlen, weiß aber nicht, ob es so gut war, dass ich es nochmal lesen würde.
Das Ghetto-Sex-Tagebuch