Rezension zu "Plötzlich." von Silke Amberg
Eine ganz neue Perspektive. Und ein ganz eigener, äußerst passender Schreibstil
Quelle: Verlag / vlb
Eine ganz neue Perspektive. Und ein ganz eigener, äußerst passender Schreibstil
Ich lese den Titel und horche auf, frage mich, was dahintersteckt. Verbirgt sich dahinter ein düsterer Roman? Keineswegs. Dieses Buch ist dem Leben gewidmet. Es ist eine Auseinandersetzung mit dem Leben und dem Tod. Die junge Frau und Mutter geht wirklich, um wieder leben zu können. Sie geht, um sich zu finden. Sie kommt in Bewegung, anstatt in der Starre dem Leid ausgesetzt zu bleiben. Sie findet ihre Heimat wieder, kommt zu ihrem wahren Selbst zurück. Dabei gibt die Protagonistin den LeserInnen Einblicke in ihre Gedanken- und vor allem in ihre Gefühlswelt. Es ist eine Auseinandersetzung mit all dem was ihr Leben als Mutter, Ehefrau und Frau mit sich bringt. Ehrlich, authentisch, schonungslos offen. Die Autorin beschreibt sehr einfühlsam das Seelenleben der jungen Mutter. Sehr wertschätzend und empathisch sind auch die Dialoge der Mutter mit ihrer Tochter. Man merkt, dass die Autorin auch in den Kinder- Phantasie- Welten zuhause ist. Mir gefallen wunderbar geformte Sätze wie: „Ich bin wund im Kopf“ oder „Selten haben mich Worte so gestreichelt“ Fazit: sehr lesenswert, mitreißend, mitfühlend!
Von der ersten bis zur letzten Seite einfach wunderbar. Der Autorin gelingt es durch ihre präzise Sprache und den sehr geschickt gespannten Spannungsbogen, den Leser mit ihrem Roman zu fesseln. Die einzelnen Pointen sowie unerwarteten Wendungen haben mir sehr gut gefallen und haben vor allem dazu beigetragen, dass ich das Buch bei bestem Willen nicht mehr aus der Hand legen konnte. Mir persönlich sind die Protagonisten total ans Herz gewachsen, besonders mit Lina konnte ich mich gut identifizieren. Dass der Roman teilweise in der rauen und doch so wunderschönen Natur Schwedens spielt, passt einfach perfekt zur Handlung und ein bisschen Fernweh ist natürlich auch vorprogrammiert :).
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