Silke Fokken

 4,7 Sterne bei 3 Bewertungen
Autor*in von Krisenkinder.

Lebenslauf

Silke Fokken, Jahrgang 1972, ist Redakteurin im SPIEGEL-Ressort Deutschland/Panorama, Schwerpunkt Bildung. Sie hat Neuere deutsche Literatur, Publizistik und Politikwissenschaft in Münster und Berlin studiert (mit Zwischenaufenthalt in Großbritannien). Nach einem Volontariat beim SFB arbeitete sie zunächst beim RBB-inforadio, danach viele Jahre als freie Journalistin, unter anderem für die Deutsche Presse-Agentur und die ZEIT. 2016 fing sie bei Spiegel Online an. Sie lebt mit ihrer Familie in Hamburg.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Silke Fokken

Neue Rezensionen zu Silke Fokken

Cover des Buches Krisenkinder (ISBN: 9783421048950)
lillyfeereadss avatar

Rezension zu "Krisenkinder" von Silke Fokken

Keine Rücksicht auf Kinder und Jugendliche
lillyfeereadsvor 8 Monaten

Ein sehr wichtiges Buch.

Kinder und Jugendliche wurden in der Pandemie so gut wie gar nicht berücksichtigt. Sie wurden nicht gesehen, genauso wenig wie die Opfer, die sie gebracht haben. "Krisenkinder" deckt all das auf und beleuchtet das fatale Fehlverhalten der Politik.

Was man für die Kinder und Jugendlichen hätte machen müssen, was versäumt wurde, was bis heute nicht eingesehen wurde, wie man die Folgen verhindern hätte können und was man hätte anders machen müssen - all das ist ein wichtiger Bestandteil des Buches.

Ebenso geht es um die Schere zwischen Arm und Reich und die Familie als Schutz oder eben nicht. Welche Kinder und Jugendliche nicht berücksichtigt wurden und welche verloren gegangen sind.

Außerdem werden die ganzen Missstände des deutschen Schulsystems benannt

Auch einige Kinder, Jugendliche, Lehrkräfte, Therapeuten, Sozialpädagogen und Pädagogik in Einrichtungen wie der "Arche" kommen zu Wort.


Ich muss sagen, dass mich das Buch an vielen Stellen total berührt hat und ich mich total verstanden gefühlt hab. Einige Tränen musste ich sogar verdrücken, weil es mir oft genauso ging. Ich habe mein Abi während der Pandemie gemacht und wir wurden so sehr alleine gelassen. Wie viele seelische Folgen davon getragen wurden und teilweise bis heute bestehen ist nicht zu rechtfertigen. 


Danke für dieses Buch. Sollte gerade von Erwachsenen und Politikern;) gelesen werden.

Cover des Buches Krisenkinder (ISBN: 9783421048950)
Anja_liebt_Buechers avatar

Rezension zu "Krisenkinder" von Silke Fokken

So wichtig
Anja_liebt_Buechervor 2 Jahren

Ich glaube, das ich für dieses Buch keine Inhaltsangabe schreiben muss, denn leider ist der Titel schon aussagekräftig genug, und wir alle wissen wie schlecht die Pandemie besonders für die Kinder war und leider auch immernoch ist.

Dieses Buch weckt auf und beschreibt sehr detailliert welche Neben- und Nachwirkungen diese Pandemie für die Kinder hat. Denn da sind nicht nur die Bildungslücken, die aufgeholt werden müssen. Viel schwerwiegender sind die sozialemotionalen Aspekte. Freundschaften, Bindungen, Beziehungen, all das ist monatelang und sogar jahrelang auf der Strecke geblieben. Sachen, die Erwachsene teils kompensieren und durch digitale Möglichkeiten aufrechterhalten könnten, hätten die meisten Kinder ersteinmal erlernen müssen. 

Durch Interviews werden hier diverse Beispiele gezeigt. Und auch Ideen, was sich jetzt ändern müsste - und ja hier müsste ein gesamtes System erneuert werden! - gibt es reichlich. Aber wer hat jetzt den Mut endlich was zu ändern, beziehungsweise macht endlich die Augen auf und sieht was den Kleinsten in der Pandemie alles aufgebürdet würde?

Endlich ein ehrliches, aufrichtiges und wertvolles Buch. Es ist erschreckend, was einem alles bewusst wird, aber nur wenn es bewusst wird kann sich endlich was ändern

Cover des Buches Krisenkinder (ISBN: 9783421048950)
Nils avatar

Rezension zu "Krisenkinder" von Silke Fokken

Lasst die Kinder nicht im Stich!
Nilvor 2 Jahren

Ein Buch das auf dem Nachttisch aller Bundestagabgeordneten liegen sollte – nein, eigentlich bei allen, die politischen Einfluss üben! Es ist in der Corona-Pandemie wieder einmal überdeutlich geworden, dass Kinder in Deutschland keine Lobby haben.

„Man braucht sich nur die Schultoiletten in Deutschland anzusehen, dann weiß man, wie viel beziehungsweise wenig Wertschätzung Schülerinnen und Schüler entgegengebracht wird.“ (S 296)

Krisenkinder von Silke Fokken arbeitet die Corona-Pandemie für Kinder auf, alle bildungsrelevanten Einrichtungen werden hier beleuchtet. Kindergarten bis Schulabschluss und alle Facetten darin. Es zeigt die eklatante Kluft zwischen dem Lippenbekenntnis eines Bildungslandes zu dem was wirklich getan wird. Das Buch ist extrem faktenstark und hat für fast alles eine Referenz zur Hand. Angereichert durch persönliche Erfahrungsberichte und Interviews aus Wissenschaft und Pädagogik machen es sogar zu einem kurzweiligen Lesen. Klar, mehr als einmal habe ich beim Lesen den Kopf geschüttelt und das Gelesene arbeitet noch stark nach.

Dieses Sachbuch ist in grob 4 Teile gegliedert. „Was von dem Leben im Kokon bleibt“ nimmt uns noch mal mit in die Familien zu den Ängsten und Sorgen, die hier vorherrschten und wie man Kinder schlichtweg zum Teil vergessen hat und die staatlichen Auffangnetze für Kinder schlicht nicht vorhanden waren. Hier wird auch auf spezielle Herausforderungen eingegangen wie Alleinerziehende, Kinder mit Behinderungen, Missbrauch.

„Fast jedes dritte Kind zeigen psychische Auffälligkeiten. Vor der Krise war es nur jedes fünfte.“ (S. 121) Dann folgt der Themenblock „Wie die Pandemie die Psyche belastet“ und zeigt u.a. auf was Isolation, häufiger Medienkonsum und der Fernunterricht (wenn es einen gab) mit unseren Heranwachsenden tat und immer noch tut. Frappierend!

 

Der dritte Block beschäftigt sich mit „Welche Folgen die Krise fürs Lernen hat“ und gibt uns einen differenzierten Einblick. Nicht alle fanden die veränderte Situation schlimm, aber natürlich hat die Mehrheit gelitten – ganz klar, hier gibt es Handlungsbedarf. Es kann nicht sein, dass der Schulerfolg vom einzelnen Lehrer abhängt, es müssen Standards geschaffen werden.

Hier besteht nun die Chance endlich die verkrustete Schulpolitik aufzubrechen und durch die vielen vielen Fehler zu lernen die nicht nur in den vergangenen 2 Jahren gemacht wurde. Daher folgt dann der Abschnitt „Wo die Politik umsteuern muss“ und ein Ausblick. Es gibt Ideen und viele Meinungen, wir müssen es als einer DER politischen Baustellen der nächsten 10-20 Jahre angehen und zwar: JETZT.

Ein Hinweis noch, der Blurb auf dem Cover verspricht was Eltern helfen könnte, dass ist leider eine Irreführung zum Inhalt des Buches und sollte bei Auflage 2 entfernt werden. Handelt es sich doch eher um eine gesellschaftliche Aufarbeitung.

Fazit: Bildung ist DER Schlüssel unserer Gesellschaft in vielen Hinsichten zu wachen und anstatt die nächsten Milliarden in „Inflations-Ausgleiche“ zu stecken, lasst es uns in unsere Zukunft investieren: Unsere Kinder – ja, gilt auch für die Kinderlosen, denn die profitieren genauso stark und vergessen das gerne mal!

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