Silvana Schmid

3 Sterne nur deshalb, weil ich einige Textstellen interessant fand, sonst wären es nur zwei Sterne geworden. Ich finde, dass hier eine Chance vertan wurde, von der Zeit des Surrealisten Max Ernst und der Malerin und Schriftstellerin in St.-Martin d'Ardèche spannend zu berichten.


Alles wirkt seltsam uneinheitlich und zusammengestückelt, wobei es nur hinten ein Literaturverzeichnis gibt, die Quellen aber nicht dem Text zugeordnet sind. So weiß man nie: ist das jetzt von der Autorin Schmid oder von jemand anders. Dabei gibt es durchaus Quellen zu diesen Jahren.


Manche kleinen Abschnitte enthalten poetische Sätze der Autorin, andere berichten akribisch über ihre Recherchen zum Haus, in dem Ernst und Carrington gewohnt haben. Dieses wäre eigentlich ein surrealistisches Gesamtkunstwerk mit seinen Reliefs, Halbreliefs und Bemalungen, wenn nicht gierige Menschen sich einiges unter den Nagel gerissen und unabsichtlich zerstört und die französischen Behörden zögerlich gearbeitet hätten. Die Autorin legt sogar Fotokopien von Papieren vor, die das belegen.


Zeitlich werden die Jahre des Liebespaares nicht chronologisch erzählt und die hinten abgebildeten, in dieser Zeit entstandenen Bilder und Fotos von Skulpturen und Reliefs am Haus sind von schlechter Qualität, die Farben verfälscht.


Hätte dieses Büchlein, das übrigens auch Tippfehler enthält, 12 Euro gekostet, hätte man vielleicht darüber hinweg gesehen, aber nicht bei einem Preis von fast 25 Euro. Es ärgert mich jetzt noch.