Silvia Kaffke

 4,2 Sterne bei 150 Bewertungen
Autorin von Das rote Licht des Mondes, Das dunkle Netz der Lügen und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Silvia Kaffke wurde 1962 in Duisburg geboren. Sie studierte Publizistik und Germanistik. Sie Schreibt die die Krimi-Reihe um die Näherin Lina Kaufmeister und dem Kommissar Robert Borghoff. "Das rote Licht des Mondes" Silvia Kaffke's erster Roman ist im Wunderlich Verlag erschienen. Silvia Kaffke lebt in Duisburg-Ruhrort.

Alle Bücher von Silvia Kaffke

Cover des Buches Das rote Licht des Mondes (ISBN: 9783499248139)

Das rote Licht des Mondes

 (59)
Erschienen am 02.01.2010
Cover des Buches Das dunkle Netz der Lügen (ISBN: 9783499253775)

Das dunkle Netz der Lügen

 (23)
Erschienen am 01.03.2012
Cover des Buches Messerscharf (ISBN: 9783499256790)

Messerscharf

 (21)
Erschienen am 01.07.2011
Cover des Buches Totenstill (ISBN: 9783954410446)

Totenstill

 (12)
Erschienen am 15.07.2013
Cover des Buches Herzensgut (ISBN: 9783596321957)

Herzensgut

 (13)
Erschienen am 28.09.2018
Cover des Buches Blutleer (ISBN: 9783954410453)

Blutleer

 (3)
Erschienen am 06.11.2012
Cover des Buches Totenstill (ISBN: B0045EZCWI)

Totenstill

 (17)
Erschienen am 10.05.2010
Cover des Buches Blutleer (ISBN: B07LFGFKLQ)

Blutleer

 (1)
Erschienen am 20.12.2018

Videos

Neue Rezensionen zu Silvia Kaffke

Cover des Buches Das dunkle Netz der Lügen (ISBN: 9783499253775)
Igelmanu66s avatar

Rezension zu "Das dunkle Netz der Lügen" von Silvia Kaffke

Das war keine gute alte Zeit
Igelmanu66vor 2 Jahren

»Lina, du hast Robert doch schon einmal geholfen, einen Mordfall aufzuklären. Bitte, benutze deinen Verstand. Hilf ihm, den wahren Mörder zu finden.«

 

Ruhrort, im März 1861. Lina Borghoff führt einen kleinen, aber feinen Modesalon. Mit ihrem Mann Robert, einem Polizeikommissar, führt sie eine glückliche Ehe. Lina hat sich einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet, alle Damen der feinen Gesellschaft lassen bei ihr Kleider fertigen. Und es gibt nicht wenige sehr reiche Familien in Ruhrort, bei denen standesgemäße Feste gefeiert werden.

 

Das Entsetzen ist folglich groß, als eine Einbruchsserie die Stadt überzieht, bei der zielsicher die Villen der Reichen geplündert werden. Robert und seine Kollegen haben alle Hände voll zu tun, zumal sie zeitgleich noch zwei brutale Morde aufklären müssen. Richtig schlimm wird es jedoch, als der Verdacht aufkommt, dass Linas Salon irgendwie in die Verbrechen verstrickt und einer von Linas ältesten Freunden des Mordes verdächtig ist…

 

Es ist eisigkalt in diesem März und im Gegensatz zur feinen Gesellschaft, bei der sich die Welt um Protz und Bälle dreht, ist ein anderer, sehr großer Teil der Gesellschaft bitterarm und kämpft ständig ums nackte Überleben.

Große Unterschiede gibt es zudem quer durch alle Schichten hindurch zwischen Mann und Frau. Bei den Schilderungen, was alles schicklich ist und was nicht, standen mir die Haare zu Berge. Und erst recht bei dem Punkt, dass ein Mann das Recht hat, seine Frau zu züchtigen und von ihr Gehorsam einzufordern.

 

Vor diesem Hintergrund fällt Linas Charakter besonders auf. Sie ist eine selbstbewusste und intelligente Frau, sie ist emanzipiert, hat ihren eigenen Kopf und während fast alle Frauen von ihren Männern abhängig sind, verdient sie nicht selten mehr Geld als ihr Robert. Gleichzeitig hält sie sich nicht für etwas Besseres, ist hilfreich, offen… kurz: ein durch und durch sympathischer Charakter. Und ob ihr Robert seine Ermittlungen ohne ihre Hilfe hätte erfolgreich abschließen können? Mir scheint nicht.

 

Wie schon der Vorgängerband zeigt auch dieser ein großartiges Bild der damaligen Zeit, die wirklich nur für die Menschen eine gute alte Zeit war, die über viel Geld und Stand verfügten. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, alles Wichtige zu früheren Ereignissen wird kurz erklärt. Ich habe gebannt die Schicksale der Protagonisten verfolgt und konnte die spannende Handlung genießen. Falls die Autorin sich noch mal zu einem dritten Band erschließen sollte, wäre ich gerne wieder dabei.

 

Fazit: Das war keine gute alte Zeit, in der dieser spannende historische Krimi spielt. Sehr gelungen!

Cover des Buches Das dunkle Netz der Lügen (ISBN: 9783499253775)
Bellis-Perenniss avatar

Rezension zu "Das dunkle Netz der Lügen" von Silvia Kaffke

Intrigen, Mord und Elend in Ruhrort
Bellis-Perennisvor 3 Jahren

Ruhrort 1861: Lina Kaufmeister hat es geschafft. Sie ist Inhaberin eines Modesalons und hat Robert Borghoff, den Polizeichef von Ruhrort geheiratet.  

Doch nun ziehen dunkle Wolken auf. Die Euphorie der Industrialisierung ist in Ruhrort erst einmal abgeflaut und alle Einwohner leiden unter der Weltwirtschaftskrise. Natürlich auch Lina, die mit ihrem Modesalon deutlich zu spüren bekommt, dass das Geld nicht mehr so locker sitzt. Dennoch geht es ihr, im Vergleich mit vielen anderen, immer noch gut.

Der größte Arbeitgeber die „Phönix“, ein Stahlwerk, zieht viele Arbeiter aus der näheren und ferneren Umgebung an. Unter den Pendlern gibt es allerdings auch so manches Gesindel.  

Die Bedrohung nimmt zu, als Linas beste Näherin Anna zu Hause angegriffen und einige Tage später im Krankenhaus erstochen wird. Auch die junge Ehefrau von Baron von Sonnberg wird Opfer eines Überfalls und ermordet im neuen Haus aufgefunden. Sonnberg, der mit den Borghoffs befreundet ist, wird verhaftet, weil alle Indizien auf ihn hinweisen.  

Während des jährlichen Maiballs werden die Villen der reichen Bürger Ruhrorts ausgeraubt. Nun gerät Lina mit ihrem Modesalon in Verruf, denn die Informationen über Geld, Schmuck und deren Aufbewahrung scheinen aus Linas Umfeld zu kommen.  

Daneben gibt es auch noch ein unerquickliches Wiedersehen mit Mina, Linas Zwillingsschwester, die im ersten Band („Das rote Licht des Mondes“) eine kriminelle Rolle gespielt hat. 

Meine Meinung: 

Silvia Kaffke versteht es geschickt, historische Ereignisse und den Krimi in Einklang zu bringen. 

Niemand ist vor dem Misstrauen sicher. Egal ob man Baron von Sonnberg heißt oder Lina Borghoff. 

Der Spannungsbogen ist hoch und fesselt die Leser bis zur Aufklärung des Falls. Die besondere Atmosphäre, die mir bereits im ersten Roman so gut gefiel, ist auch hier wieder gegeben. Die Autorin baut in die hauptsächliche Handlung geschickt kleinere Nebenhandlungen ein, die die Geschichte aufwerten und die Lektüre zu keiner Zeit langatmig werden lassen.

Der Schreibstil ist gehoben und gut ausformuliert. Feinheiten wie die niederländischen Akzente Linas Schwägerin gestalten den Sprachverlauf zusätzlich realistisch und echt. 

Die historischen Details sind penibel recherchiert. So erfahren wir einiges über die Lebensweise der Reichen und der Armen sowie über Ruhrort/Duisburg als aufstrebende Stahlstadt. Doch zu welchem Preis?  Wenn man liest, dass sich die Schichtarbeiter ein Bett teilen müssen, der schläft nachts, der andere am Tag, ist es nicht verwunderlich, dass sich ansteckende Krankheiten verbreiten können. Diese sozialkritischen Töne gefallen mir besonders. Dienstmädchen, die schwanger werden, werden entlassen, ihre Kinder in Waisenhäusern aufgezogen. Vielen Frauen und Mädchen bleibt nur der Weg in die Prostitution. So gesehen ist Zita, die dagegen mit allen Mitteln ankämpft, die Ausnahme.

Fazit: 

Ein fesselnder, gut recherchierter historischer Krimi, dem ich gerne 5 Sterne gebe.

Cover des Buches Das rote Licht des Mondes (ISBN: 9783499248139)
Bellis-Perenniss avatar

Rezension zu "Das rote Licht des Mondes" von Silvia Kaffke

Wer treibt hier in Ruhrort sein Unwesen?
Bellis-Perennisvor 3 Jahren

Schauplatz dieses historischen Krimis ist Ruhrort um 1854, das heute nur mehr ein Stadtteil von Duisburg ist, damals aber ein aufstrebender Ort. 

Lina Kaufmeister ist wegen ihrer aufgrund von Knochentuberkulose Gehbehinderung nach wie vor unverheiratet und führt den Haushalt ihres todkranken Vaters, in dem auch ihr Bruder Georg samt seiner Familie wohnt. Doch Lina ist nicht nur Haushälterin, sondern auch Krankenschwester, Schneiderin sowie Blitzableiter von Georgs schlechter Laune. Ihren Traum, als Lehrerin zu arbeiten, muss sie aufgrund ihrer Behinderung begraben.  

Als der Vater stirbt, wird Georg ihr Vormund und die toughe Lina lehnt sich gegen den Tyrannen auf und zeiht in die Kammer der Witwe Dahlmann, die ein Stoffgeschäft betreibt. Als ob das nicht genug wäre, entdeckt Lina zwei tote Mädchen, die nicht nur geschändet, sondern denen man die Herzen aus der Brust geschnitten hat.  

Gemeinsam mit Commissar Robert Borghoff, der ebenfalls im Haus der Witwe Dahlmann wohnt, hegt sie den Verdacht, dass sich Unheil über der Stadt zusammenbraut. Denn nicht nur die toten Kinder beunruhigen die Ruhrorter sondern auch zahlreiche Gerüchte, die Existenzen zerstören. Nebenbei verschwinden schwangere, aber ledige Frauen unter mysteriösen Umständen. 

Meine Meinung: 

Dieses Buch ist nicht nur ein historischer Krimi, sondern auch ein Sittenbild Deutschlands um 1850. Es ist eine Zeit des Umbruchs. Die Revolutionen von 1848 sind niedergeschlagen und die politische Polizei überwacht gnadenlos alle Andersdenkenden und mögliche Staatsfeinde wie auch Linas Zwillingsschwester Mina erfahren muss, die mit einem Revolutionär verheiratet ist, der ins Ausland geflüchtet ist. 

Mitte des 19. Jahrhunderts sind Mädchen und Frauen quasi „Eigentum“ der Männer. Zuerst der Väter oder Brüder und dann der Ehemänner. Man kann ihnen ungestraft das eigene, ererbte Vermögen wegnehmen, sie prügeln, einsperren und gerichtlich gegen sie vorgehen, wenn sie aufbegehren. Viele Frauen landen in Irrenanstalten. Ihr einziges Vergehen ist, das konventionelle Leben der Haussklavin nicht länger mitzumachen. 

Lina muss die Macht des Patriarchats am eigenen Leib spüren. Doch sie lässt sich nicht entmutigen und findet sowohl in der Witwe Dahlmann als auch in Robert Borghoff zwei Unterstützer. Die Witwe Dahlmann darf das Stoffgeschäft auch nur deshalb weiterführen, weil es von ihrem verstorbenen Mann gegründet worden ist.  

Silvia Kaffke ist es gut gelungen, die damaligen Verhältnisse darzustellen. Sie spart auch die Scheinheiligkeit nicht aus. Jede Gesellschaftsschicht findet ihre Erwähnung. Daher treffen wir auf Adelige, honorige und weniger honorige Geschäftsleute, einfache Handwerker und Ladenbesitzer sowie auf Tagelöhner und die Ärmsten der Armen - auf Bettler und Huren. 

Dieser historische Krimi ist penibel recherchiert - das mag ich recht gerne. Gekonnt verknüpft Silvia Kaffke reale Personen und Ereignisse mit Fiktion. 

Fazit: 

Ein gut gelungener Mix aus historischem Krimi und sozialkritischem Roman, dem ich gerne 5 Sterne gebe.

Gespräche aus der Community

Ich habe grad die deutsche Autor Silvia Kaffke und ihre Ermittlerin Barbara Pross für mich entdeckt. Leider ist der zweite Roman dieser Reihe vergriffen. Hat vielleicht noch einer von euch ein Exemplar zu leihen und kaufen ?
Zum Thema
4 Beiträge
Schnuffelchens avatar
Letzter Beitrag von  Schnuffelchenvor 13 Jahren
Die Hoffnung hab ich auch, allerdings ist es bis April nicht im neuen Programm. Vielleicht ja zum Sommer.

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