Lebenslauf von Silvia Montemurro
Die italienische Kultur: Silvia Montemurro, geboren 1987 in Chiavenna, ist eine italienische Schriftstellerin. Bekannt wurde sie vor allem durch ihre Jugendbücher, wobei die Autorin mittlerweile auch Romane für Erwachsene verfasst.
Nebenbei schreibt sie Kurzgeschichten für die Zeitschrift Confidenze und gibt Vorlesungen und Workshops in Theater und Kreatives Schreiben. Außerdem engagiert sie sich aktiv für die Förderung und den Erhalt der italienischen Kultur.
Alle Bücher von Silvia Montemurro
Das Haus der Schmetterlinge
Neue Rezensionen zu Silvia Montemurro
Rezension zu "Das Haus der Schmetterlinge" von Silvia Montemurro
Rezension:
Das Buch wurde mir freundlicherweise vom Piper Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Dies beeinflusst nicht meine Bewertung.
Um den Inhalt nicht vorweg zu nehmen, verweise ich hier auf den Klappentext/Kurzbeschreibung, dem Leser soll die Möglichkeit gegeben werden, in den Genuss der Geschichte zu kommen.
Die Geschichte beginnt mit einer so fesselnden Einleitung, dass ich unbedingt wissen wollte wie es weiter geht. Bereits zu Anfang wird ein hoher Spannungsbogen aufgebaut und auch wenn einige Situationen vorhersehbar waren, wird dieser bis zum Ende gehalten. Den Schreibstil habe ich als flüssig, sehr gefühlvoll und leicht verständlich empfunden. Auch gefiel mir das die Geschichte einen leichten mystischen Stil hatte. Die Erzählungen werden auf gesplittet in 5 Hautpteile, die Perspektiven wechseln zwischen Anita, Lucrezia, Margherita, Yu Kari und Yoko, was mir sehr gut gefallen hat, denn so hatte ich die Möglichkeit, von allen Protagonistinnen Gedankengänge und Handlungen verstehen und teils nachvollziehen zu können, so das zum Ende hin für mich keine Fragen mehr offen blieben. Vor den einzelnen Kapiteln werden einige Schmetterlingsarten näher beschrieben, dieses frischte das Buch auf und war zudem noch sehr interessant.
„Admiral….wenn du Kälte im Herzen spürst, nimm dir ein Beispiel am Admiral und zieh dich an warme Stellen zurück – ob das freundliche Menschen sind oder Orte, an denen du dich sicher fühlst.“
Orte und Situationen wurden bildlich und detailliert, aber nicht zu ausschweifend dargestellt, oft hatte ich das Gefühl, mich beim Lesen in der „Schmetterlingsvilla“ zu befinden. Zum Ende des Buches gab es aber auch einige Vorkommnisse, die nach meinem Empfinden unglaubwürdig und unnötig gewesen sind.
Von den zuvor beschriebenen 5 Hauptfiguren des Buches, gibt es niemanden den ich hervorheben kann, denn jede musste verschiedene Enttäuschungen und Schicksalsschläge erfahren, aber die verschiedenen Stränge werden zum Ende zusammengeführt. Am wenigsten aber konnte ich das Verhalten von Anita nachvollziehen und ihre Gründe weshalb sie an den Comer See zurück gekommen ist. Die verschiedenen Nebencharaktere samt Namen werden authentisch und fließend mit eingebracht.
Das Cover und die gesamte Aufmachung des Buches gefallen mir sehr gut. Buchtitel und Buchinhalt passen zueinander.
Mein Fazit:
Eine verstrickte Familiengeschichte mit einem grandiosen Schreibstil, bei dem die über 400 Seiten im nu durchgelesen waren.
Ich vergebe gerne 4 von 5 SterneAnita hat etwas erlebt, das sie total verunsichert hat. Daher hat sie Köln und ihren Freund hinter sich gelassen und sich in die »Schmetterlingsvilla« am Comer See zurückgezogen. Das Haus gehörte ihrer Großmutter Lucrezia und wird derzeit von ihrer Mutter Margherita bewohnt. Anita hat ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter. Als Anita dem Mädchen Yoko begegnet, will ihre Mutter, dass Anita sich von Yoko und ihrem Vater fernhält. Auf ihre Nachfragen nach dem Grund, gibt es aber keine Antwort. Erst als Anita die Tagebücher ihrer Großmutter liest, erfährt sie von dem was, früher geschehen ist und über das bisher niemand geredet hat.
Das Buch ist sehr schön gestaltet. Vor jedem Kapitel gibt es die Beschreibung eines Schmetterlings sowie einen Ratschlag (grafisch auf einem Zettel). Die Familiengeschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven und spielt in verschiedenen Zeitebenen. Die Kapitel sind mit dem entsprechenden Datum überschrieben.
Das Verhältnis zwischen Anita und Margherita ist schwierig. Die beiden sehen sich kaum und begegnen sich auf einer sachlich kühlen Ebene. Anita wirft ihrer Mutter vor, dass sie über die Vergangenheit nicht redet, aber das liegt wohl in der Familie. Lucretia hat sich genauso verhalten und auch Anita erklärt nicht, was sie aus Köln vertrieben hat. Daher ist es schwierig mit den Charakteren warm zu werden. Erst als die Mutter einen winzigen Schritt macht, kommt so nach und nach heraus, was geschehen ist. Endlich begreift man, warum es dieses Schweigen gibt. Die Vergangenheit ist sehr interessant. Mir hat dieser Handlungsstrang am besten gefallen.
Mir hat das Buch gefallen. Es zeigt, wie die Vergangenheit immer auch einen Einfluss auf die Gegenwart hat, und dass das Schweigen zu Missverständnissen und problematischen Lebensbedingungen führt.
Eine lesenswerte Familiengeschichte.