Rezension zu "Chemische Reinigung" von Silvia Szymanski
Wenn man sich fragt, ob diese Geschichte hier als Buch durchgehen kann, ist es ein eindeutiges Nein. Es ist wirr, zusammenhanglos, voller Gedanken und der Handlungsstrang ändert sich von Anfang an nicht wirklich.
Die Protagonistin entwickelt sich in diesem Buch nicht. Sie bleibt die gleiche wie am Anfang, bloß ihr Job ändert sich, sonst nichts und das ist so verwirrend, so sinnlos, als hätte man die Facebookeinträge von einer Person gelesen und irgendwo in der Mitte damit aufgehört. Ich glaube sogar, dass dieses Buch hier ein Abschnitt eines Tagebuches ist, das die Autorin vermutlich nie beendet hat.
Es gibt nicht eine richtige Handlung, der man folgen kann, die für eine gewisse Lebendigkeit sorgt. Es wird von ihren Gedanken ständig durchlöchert und sorgt dafür, dass keine einzige Figur eine Seele bekommt. Sie ist mit Kurt zusammen und ich kann beim besten Willen nicht sagen, ob sie ihn liebt, oder aus Bequemlichkeit mit ihm zusammen ist. Was ich sagen kann, ist, dass sie scheinbar dauergeil ist und nie eine Befriedigung findet.
Das Buch will eine riesige Menge Portion an Selbstinterpretation und die Menge ist dermaßen hoch, dass man gleich das Buch selber schreiben könnte.
Es sind einige interessante Gedanken drinnen, manche Formulierungen waren wirklich wunderschön, aber das hier als Buch zu vermarkten, es zu verkaufen, Geld zu verlangen, das war keine gute Idee. Es funktioniert nicht. Und nach so einer grauenhaften Erfahrung werde ich sicherlich kein weiteres Buch von ihr kaufen.