Silvia Tschui

 4,6 Sterne bei 7 Bewertungen
Autor*in von Der Wod und Jakobs Ross.

Lebenslauf

Silvia Tschui wurde 1974 in Zürich geboren. Sie studierte ein paar Semester Germanistik, absolvierte die Fachklasse Visuelle Gestaltung an der ZHdK und erwarb 2000 das Lehrdiplom Oberstufe. 2003 machte sie ihren Bachelor in Grafikdesign und Animation an Central St. Martins College in London und arbeitete vier Jahre als Animationsfilm-Regisseurin bei RSA Films in London. 2004 wurde ihre Arbeit für den British Animation Award nominiert. Zurück in der Schweiz arbeitete sie als Grafikerin, Journalistin und Redaktorin und schloss 2011 ihr Studium am Institut für literarisches Schreiben mit dem Bachelor ab. Zurzeit arbeitet sie als Redaktorin in Zürich bei Ringier. Ihr erster Roman »Jakobs Ross« wurde mit dem Anerkennungspreis des Kantons Zürich ausgezeichnet und von Peter Kastenmüller fürs Theater Neumarkt adaptiert. Eine Verfilmung des Stoffs ist bei der Produktionsfirma Turnus Films in Arbeit und kommt im Januar 2024 in die Kinos. Ihr zweiter Roman »Der Wod« wurde von der Stadt Zürich 2017 mit einem halben Werkjahr gefördert. 2019 war sie damit für den Ingeborg Bachmann Preis nominiert

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Silvia Tschui

Cover des Buches Der Wod (ISBN: 9783498001834)

Der Wod

 (4)
Erschienen am 21.04.2021
Cover des Buches Jakobs Ross (ISBN: 9783312013227)

Jakobs Ross

 (3)
Erschienen am 24.10.2023

Neue Rezensionen zu Silvia Tschui

Cover des Buches Der Wod (ISBN: 9783498001834)
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Rezension zu "Der Wod" von Silvia Tschui

Ein Familienroman mit sehr großer Bandbreite
Lilli_Marleen_Artvor 2 Jahren

Alles beginnt mit einer kleinen Bemerkung über Kartoffeln. Karl, der Mönch, geht auf seinen älteren Bruder auf einer Familienfeier mit einem Messer los, bevor er selbst, auf Grund eines Herzinfarktes, zusammenbricht. Jahrzehnte zuvor sind die beiden Brüder, kurz vor Kriegsende, auf der Flucht aus Mecklenburg. Hier beginnt die tragische Geschichte einer Familie. Jeder dieser Familie hat sein eigenes Schicksal und am Ende ist nichts so, wie es scheint.

Der Autorin gelingt es, die Leserschaft auf eine Reise durch die Jahrzehnte mitzunehmen und dabei nach und nach die Beziehungen der Familienmitglieder zueinander geschickt zu enthüllen. Die Bandbreite ist dabei einfach enorm. Nazis, Widerstand, Gefangenschaft, Missbrauch, Sucht, Geheimorden und Hells Angels. Alles dabei. Und oft geht es echt ans Herz. Mich hat das Schicksal der beiden Brüder echt gerührt. Ich konnte so gut mit dem kleinen Karl mitfühlen und seine Angst vor dem Wod fast selber spüren. Aber auch die anderen Protagonisten werden sehr gut beschrieben, so das man mit ihnen manchmal Mitleid hat und manchmal auch Wut empfindet. Und diese Gefühle wechseln ständig. Ein wirklich sehr beeindruckendes Buch, dessen Sog man sich nicht so leicht entziehen kann. Klare Leseempfehlung!

Cover des Buches Der Wod (ISBN: 9783498001834)
Kleine8310s avatar

Rezension zu "Der Wod" von Silvia Tschui

Der Wod
Kleine8310vor 3 Jahren

“Der Wod” ist ein Roman der Autorin Silvia Tschui. Dieses Buch ist mir in der Verlagsvorschau aufgefallen und der Klappentext hat dafür gesorgt, dass es auf meine Wunschliste gewandert ist. In dieser Geschichte spannt Frau Tschui einen Bogen über verschiedene Epochen und Ländergrenzen hinweg und bringt dabei verschiedene Sprachfärbungen in die Erzählung ein. Im Großen und Ganzen geht es um eine Familiengeschichte, die die Autorin hier schildert, aber die Handlung beinhaltet thematisch auch einiges mehr. 

Der Schreibstil von Silvia Tschui ist bildhaft und tiefgründig, aber das Buch lässt sich dennoch flüssig lesen. Ich fand die Ausarbeitung der Charaktere gelungen, aber am meisten begeistern konnte mich die Autorin dadurch, dass sie verschiedenste Emotionen in mir wecken konnte. Das hat mir gut gefallen. 

“Der Wod” ist eine vielschichtige Familiengeschichte, die ein faszinierendes Setting bietet und eine Menge Emotionen in mir wecken konnte! Dafür gibt es von mir eine Leseempfehlung!

Meine Bewertung: 4 von 5

Cover des Buches Jakobs Ross (ISBN: 9783312006236)
anushkas avatar

Rezension zu "Jakobs Ross" von Silvia Tschui

Ein Höllenritt
anushkavor 9 Jahren

Schweiz, 19. Jahrhundert: Elsie arbeitet als Magd in einem guten Haus. Ihre Flausen, nämlich ihre Musikalität, werden von den anderen Dienstboten wenig geduldet. Doch dann wird die Tochter des Hausherrn auf Elsies Talent aufmerksam und Elsie beginnt von einer besseren Zukunft zu träumen. Als Elsie jedoch vom Hausherrn schwanger wird, zerschlagen sich diese Träume und Elsie wird dem Pferdeknecht Jakob zur Frau gegeben. Ihre Liebe zur Musik kann sie jedoch nicht vergessen und stürzt damit sich und andere ins Unglück.

Eines muss ich den begeisterten Stimmen lassen: dieser Roman hat tatsächlich eine "ungeheure Wucht". Und auch die Vergleiche mit Gotthelf sind keineswegs weit hergeholt. Von der Düsternis her hat mich "Jakobs Ross" beispielsweise an "Die schwarze Spinne" erinnert. Zwischen dem harten Leben in den schweizer Bergen und der Unfreiheit einer Frau spinnt Silivia Tschui auch noch eine dunkle Magie, geradezu Mystik. So wird Elsie beispielsweise verflucht und ist dazu verdammt, in ihrem Inneren in einem finsteren Wald umherzuirren, ohne den Weg hinaus und zurück zur Außenwelt zu finden.

In diese Geschichte lässt sich sicherlich viel hineininterpretieren und mit seinen lediglich rund 200 Seiten bietet dieses Buch so viel, das andere Bücher auf 500 Seiten und mehr nicht schaffen. Gleichzeitig fühlte ich mich nach dem Lesen sehr erschöpft, als hätte ich den Höllenritt der Figuren und ihr ständiges Unglück am eigenen Leib erleben müssen. Diese finstere Geschichte wurde auch nicht eben dadurch vereinfacht, dass sie durchweg im Schweizer Dialekt geschrieben ist. Manches Mal musste ich mir die Bedeutung ganz Absätze einfach selbst zusammenreimen. Das war schon ziemlich anstrengend und ein kleiner Hinweis darauf irgendwo vorab hätte mich besser darauf vorbereitet.

Dadurch, dass das Buch sowohl inhaltlich als auch stilistisch meiner Meinung nach recht anstrengend war und ich sowieso noch nie ein Fan von Gotthelf gewesen bin, fällt meine Bewertung nicht sonderlich positiv aus. Andererseits bin ich fasziniert davon, dass es solche Bücher heute überhaupt noch gibt und wie gut es der Autorin gelungen ist, Gotthelf nahezukommen. Daher gibt es von mir letztlich 3 von 5 Sternen.

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