Die fünf Kapitel entsprechen den Episoden der Serie. Simon Barnes und Attenborough stellen die Pflanzenwelt der Tropen, der Wüsten und des Wassers vor und betrachtet die Natur im Wechsel der Jahreszeiten sowie im Zusammenspiel mit dem Menschen. Aber nicht nur formal, auch inhaltlich geben die Kapitel die Themen der Serie wider. Man erhält also eine ausführliche Beschreibung dessen, was man evtl. zuvor bereits auf dem Bildschirm gesehen hat.
Wir haben zuerst die Serie gesehen und danach das Buch gelesen, und das war keineswegs langweilig! Man kann in Ruhe noch mal Details nachlesen und die imposanten Bilder auf sich wirken lassen. Allerdings war für uns dann das Buch auch deshalb so gewinnbringend, weil wir noch Attenboroughs auf Spannung und Dramatik ausgelegten Kommentar und die faszinierenden Filmaufnahmen im Kopf hatten. Bestimmt lohnt sich das Buch auch ohne die Serie, aber beides zusammen ergibt eine gelungene Mischung aus Unterhaltung und Wissensvermittlung.
Attenborough dokumentiert nicht nur faszinierende Vorgänge in der Pflanzenwelt, er benennt auch Gefährdungen, wie z. B. riesige Monokulturen oder die Vernichtung des Regenwaldes. Aber er bleibt nicht bei diesem pessimistischen Blick stehen, sondern berichtet ebenso von Hilfsmaßnahmen und Rettungsaktionen, die wieder Hoffnung für die wichtige Welt der Pflanzen entstehen lassen. Diesen Dreiklang von Dokumentation, Gefahren und Schutzmaßnahmen fanden wir sehr gelungen und realistisch.
Fazit: Eine Mischung aus Sachbuch und Bildband, wie von der BBC gewohnt in allerhöchster Qualität, die die grüne Welt unseres Planeten ins Visier nimmt und spannende Einblicke in das oft verborgene Leben der Pflanzen gibt.
Originaltitel: "The Green Planet. The Secret Life of Plants."
Simon Barnes
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Simon Barnes
Vom Glück einen Vogel am Gesang zu erkennen
Unser grüner Planet
Birdwatching with Your Eyes Closed: An Introduction to Birdsong
Neue Rezensionen zu Simon Barnes
„...Jedes Mal, wenn Sie einen Waldspaziergang machen, jedes Mal, wenn Sie auf den Weg zur Arbeit einen Park durchqueren, jedes Mal, wenn Sie im Garten oder auf dem Balkon sitzen und einen Vogel hören, wünsche ich Ihnen, dass diese Töne für Sie Bedeutung erhalten. Denn der Vogel wird Ihr Lied singen...“
Der Autor hat es sich zur Aufgabe gemacht, mich als Leser für die unterschiedlichen Töne der Vögel zu sensibilisieren. Auch wenn ich jetzt schon die eigentlich letzten Worte einer Rezension vorwegnehme, muss ich sagen, es ist ihm ausgezeichnet gelungen.
Doch das Buch ist noch viel inhaltsreicher. Es wird nicht nur erläutert, wie ein Vogel singt, sondern der Autor hinterfragt ebenfalls das „Warum?“
Für Vögel ist das Singen eine Überlebensstrategie. Das Lied unterscheidet die einzelnen Arten und dient der Partnersuche und damit der Fortpflanzung der Art.
Der Autor stellt die verschiedenen Vögel und ihre Lieder vor. Dabei informiert er gleichzeitig darüber, wo der Vogel lebt, wann er zu hören ist und was ihn von anderen seiner Art unterscheidet.
Immer wieder erneuert der Autor die Aufforderung, in unserer Welt der vielfältigen Hintergrundgeräusche das Ohr für die Vogelstimmen zu schulen.
„...Vogelstimmen sind Klänge des Lebens, die Musik des Lebens und der Sinn des Lebens, sie entscheiden aber auch über Leben und, ja, auch Tod...“
Dem Zitat gehen Ausführungen voraus, die zeigen, wie Vogelstimmen oder das Schweigen der Vögel auf Gefahren aufmerksam machen.
Der Autor scheut allerdings nicht vor Kritik an der menschlichen Rasse zurück. Als er das erdgeschichtliche Auftreten der Vögel skizziert und den Vergleich zieht, dass das Erscheinen des Menschen erst am Silvesterabend der bisherigen Historie der Erde stattfand, endet er mit folgenden sarkastischen Worten:
„...Möglicherweise ist das Größte, was der Mensch in der kurzen Zeit am Silvesterabend […] erreicht hat, das sechste Massensterben...“
Nicht zuletzt vergleicht der Autor den Gesang der Vögel mit menschlicher Musik. Ich wusste zum Beispiel nicht, dass Vögel das Singen erst lernen müssen.
Der Aufbau des Buches ist so gestaltet, dass die Folge der vorgestellten Vögel immer von ein oder zwei theoretischen Abschnitten unterbrochen wird. Die Auswahl der Vögel wiederum richtet sich nach ihrem jahreszeitlichen Auftreten. Den Schlusspunkt bildet die Nachtigall. Dann folgen einige englischsprachige Gedichte, die den Gesang der Vögel thematisieren.
Eine weitere Besonderheit des Buches, die es zu etwas Besonderen macht, sind die hochwertigen und wunderschönen naturgetreuen Zeichnungen der Vögel.
Eine Auflistung über die betrachteten Vögel schließt das Buch ab.
In „Vom Glück einen Vogel am Gesang zu erkennen“ beschreibt Simon Barnes Wissenswertes über das Pfeifen, Zwitschern und Tirilieren vieler Vogelarten und möchte unsere Wahrnehmung dafür schärfen.
Das Buch hat ein handliches Format mit einem sehr ansprechenden Cover. Die Inhaltsangabe ist übersichtlich gestaltet. Nach einer kurzen Einführung beginnen die Beschreibungen im ersten Winter, da dies die beste Zeit ist, sich dem Erkennen von Vogelgesang zu näheren. Es gibt Informationen zu vielen Vogelarten, deren vielfältiger Kommunikation und zu jeder Art ist eine sehr ansprechende und detaillierte Illustration eingefügt. Es wird deutlich, dass jeder Vogel sein eigenes Lied singt. Um an der Stimme eine Vogelart zu erkennen ist ein Kontext wichtig, sind Zusatzinformationen über Ort und Zeit notwendig. Auch solche Informationen sind in die Texte eingebaut. Am Schluss gibt es eine hilfreiches Vogelnamenregister.
Mir gefällt dieses Buch mit seinen vielfältigen Informationen zu den unterschiedlichen Vogelarten und ihren Stimmen sehr gut. Leider gibt es keine akustischen Zusatzinformationen in Form einer CD oder einen Hinweis zu einem Link mit den entsprechenden Vogelstimmen.
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