Simon Raven

 4 Sterne bei 15 Bewertungen

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Cover des Buches Almosen fürs Vergessen / Die Überlebenden (ISBN: 9783961600199)

Almosen fürs Vergessen / Die Überlebenden

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Neu erschienen am 08.01.2025 als Gebundenes Buch bei Elfenbein.
Cover des Buches Almosen fürs Vergessen (ISBN: 9783961600205)

Almosen fürs Vergessen

Neu erschienen am 08.01.2025 als Gebundenes Buch bei Elfenbein.

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Neue Rezensionen zu Simon Raven

Cover des Buches Almosen fürs Vergessen / Fielding Gray (ISBN: 9783961600137)
Tilman_Schneiders avatar

Rezension zu "Almosen fürs Vergessen / Fielding Gray" von Simon Raven

Tilman_Schneider
leider nicht mein Geschmack

Fielding Gray ist ein Star an seiner Schule und ist von den schulischen Leistungen unschlagbar, wie auch im sportlichen Bereich. Er ist sehr eloquent und gebildet und kommt so beim Lehrerkollegium sehr gut an, wie auch bei seinen Mitschülern. 1945 verändert sich aber alles, denn sein letztes Schuljahr ist gestartet und er ist faszniert von Christopher. Blond, gewelltes Haar, ein markantes Gesicht und auch gut im Sport und Fielding Gray fühlt sich hingezogen zu dem jüngeren Schüler und übertritt seine eigenen Grenzen. Mich hat das Cover sehr angesprochen und auch der Klappentext hat Lust gemacht auf das Buch. Simon Raven hat den Roman Zyklus um die Schule bereits in den Fünfziger Jahren verfasst und jetzt erscheinen sie auf Deutsch. Nicht so, wie sie erschienen sind, sondern wie es chronologisch eben Sinn macht. Eine gute Idee, aber leider hat mich diese Buch überhaupt nicht gepackt. Schon der Beginn mit der Beerdigung zieht sich und ganz ehrlich, ist mir doch wurscht, ob noch ein Name genannt wird. Dann dümpelt die Geschichte so dahin und auch wenn Simon Raven hier eigene Erfahrungen einfließen lässt, so packt es mich nicht. Auch die Liebesgeschichte bietet nichts Neues oder gar Aufregendes und bleibt für mich blass und nicht zu Ende erzählt. Das Einschieben von Briefen und Anekdoten ist ja eine schöne Sache, aber stört hier doch sehr und bringt die Geschichte zum stocken. Literatur ist immer Geschmacksache und meinen trifft dieses Buch leider nicht.

Cover des Buches Almosen fürs Vergessen / Fielding Gray (ISBN: 9783961600137)
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Rezension zu "Almosen fürs Vergessen / Fielding Gray" von Simon Raven

TheSaint
Bissige und zynische Satire auf die englische Nachkriegsgesellschaft

Fielding Gray ist ein junger blendend aussehender Engländer aus vermögendem Hause, bei welchem alle Startvoraussetzungen für eine glänzende Karriere gegeben sind: schulisch wie sportlich herausragend und versehen mit Eloquenz und einem charmanten Hang zum Draufgängertum. 


Doch im Dezember 1944 bringt das unbeschwertes Spiel mit seinen Gefühlen zum Mitschüler Christopher alles in ernsthafte Gefahr. Während Fielding eher an der faszinierenden Unschuld Christopher's interessiert ist und diese zu brechen versucht, verzweifelt dieser an der emotionalen Wucht und löst einen Skandal aus, vor dem ihn sein bester Freund Peter gewarnt und auf den sein Konkurrent um die Position des Schulkapitäns, Somerset, nur gewartet hat.


Zusätzlich zu den Problemen auf der Privatschule beginnt Fielding's Leben außerhalb der Schule auch ins Trudeln zu geraten: Die Eltern sind von seinem Plan, in Cambridge Alte Sprachen zu studieren, wenig begeistert und seine Vergnügung mit einem Mädchen auf einem Jahrmarkt sorgen für weitere Spannungen...


Nachdem ein Verleger Fielding Gray gebeten hat, vierzehn Jahre nach den Vorfällen seine Geschichte zu erzählen, erfährt der Leser nun anhand von Tagebuchaufzeichnungen, Briefen und Telegrammen sowie gelegentlicher Einwürfe Fielding's aus späterer Perspektive von dieser dramatischen Coming-of-Age-Geschichte. So schafft es Fielding, seine anfänglich unsympathische Erscheinung anhand geschickt verwobener Handlungsstränge zu einer Person werden zu lassen, der man genüsslich auf dem Weg zum Scheitern folgt.


Simon Raven (1927-2001) begann seine schriftstellerische Karriere 1958 und 1964 mit seiner mit  eigenen realen Erlebnissen versetzten zehnbändigen Reihe „Almosen fürs Vergessen“ („Alms for Oblivion“). 1976 erschien der letzte Roman dazu. 


2020 hat sich der „Elfenbein“-Verlag an das Projekt der deutschsprachigen Erstveröffentlichung herangewagt und wird im Herbst 2024 den letzten Band veröffentlichen. Die einzelnen Romane können unabhängig voneinander gelesen werden, da jeder Band ein eigenes Schwerpunktthema hat. So ist der deutsche erste Band eigentlich der vierte Roman dieser Reihe. Ein sehr informatives Nachwort von Übersetzerin Sabine Franke erläutert die Entscheidung des Verlages.


Während des Lesens fühlt man sich an die Romane „Maurice“ von E.M. Forster und „Wiedersehen mit Brideshead“ von Evelyn Waugh erinnert. Der Autor liefert viel für den England-Liebhaber: ausführliche Beschreibung einer Cricket-Partie sowie nüchterne Einblicke in Kirche, Schule, Militär und die marode Oberschicht. Raven serviert keine heile Welt, sondern den gesellschaftlichen Konsens mit den daraus resultierenden oft brutalen Folgen. 

Cover des Buches Almosen fürs Vergessen / Wo man singt (ISBN: 9783961600151)
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Rezension zu "Almosen fürs Vergessen / Wo man singt" von Simon Raven

aus-erlesen
Intelligent. Bissig. Roh. Liebenswert

Das altehrwürdige Cambridge. Hier liegen die Traditionen auf dem Präsentierteller. Hier wiegen die Traditionen noch was. Hier wird gelehrt, hier wird gelernt. So war, so ist es, so wird es immer bleiben.

Von wegen. Großer Veränderungen kündigen sich an. Einerseits wird ein nicht ganz unbeträchtlicher monetärer Zuwachs durch den Verkauf eines Stücks Land erwartet. Andererseits – überall im Europa des Jahres 1967 brennt es auf den Straßen unter der Leitung der Studenten – verschließt sich niemand mehr vor den revolutionären Ansinnen der Studenten. Dass es unter den Talaren mieft, ist nicht mehr zu vertuschen. Auch unter den Professoren rumort es.

Hugh Balliston ist der mehr oder weniger heimliche Anführer der Studenten. Ihm hört man zu, ja, man folgt ihm sicherlich ziemlich weit. Wie weit, das wird sich noch herausstellen. Von Lehrkörperseite betrachtet man die Aktivitäten mit Argwohn. Und das obwohl man selbst Veränderungen nicht abgeneigt sei. Schließlich ist man als Lehrer stets Triebfeder des Fortschritts. Ab in Maßen, please.

Hugh hingegen ist Feuer und Flamme. Er berauscht sich an seinem Image als Revoluzzer. Ist aber auch clever genug, um echte Veränderungen herbeiführen zu können. Nicht ganz so clever und reaktionsfreudig ist er hingegen als ihm die Führungsrolle abspenstig gemacht wird. Zu spät merkt er, wer ihn um- und übergehen will…

„Almosen fürs Vergessen“ – da muss man schon zweimal hinschauen, um es richtig zu verstehen. Ein Romanzyklus, der im siebten Band die philosophische Auseinandersetzung mit den Umwälzungen der 60er Jahre sucht. Niveauvolles Geplänkel nach dem Tennis im steten Wechselspiel mit profanen Alltagsproblemen.

Simon Raven scheut nicht vor der Provokation. Intellektuell, provokativ, direkt und zutiefst ehrlich schickt er Menschen in die Arena in einen Kampf auf Leben und Tod. Dass er sich beim Ritt auf der Rasierklinge nicht schneidet – und seine Betrachtungen als schnöden Krimi ins Bücherregal schickt – ist ein wahrer Kunstgriff. Man berauscht sich am intelligenten Gerangel ebenso wie an vordergründigen Interesse am anderen Geschlechts gleichermaßen.

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