Was mir besonders gut gefallen hat: Hauptfigur Liam, der die Geschichte aus der Ich-Perspektive erzählt, hat einiges an Ängsten und ist auf der einen Seite recht unsicher, was gewiss auch mit seinem Alter zusammenhängt. Auf der anderen Seite ist er wagemutig und neugierig. Was ihn immer wieder auch in Schwierigkeiten bringt. Oft ist er ziemlich aufgeregt und das drückt der Autor auch stilistisch aus, denn zahlreiche Sätze von Liams Gedanken enden mit einem Ausrufezeichen oder auch mal einem verblüfften „?!“.
Dass sich Liam quasi „instant love“-mäßig in Are verknallt, habe ich diesem Protagonisten sofort abgekauft, es wirkte auf mich absolut stimmig. Darüber hinaus hat Liam einige gesundheitliche Probleme und die spielen auch für die Handlung eine wichtige Rolle.
Die Beschreibung der Band, mit der Are aktiv und erfolgreich ist, hat mich ein bisschen an „Tokio Hotel“ erinnert, aber vielleicht ist das nur mein persönlicher Eindruck.
Die Urban-Fantasy-Elemente fand ich gut eingeflochten, allerdings habe ich nicht allzu viele Details im Weltenbau dieses Romans erfahren, denn Are hält sich bedeckt damit, entsprechendes zu verraten. Was auf der anderen Seite den Vorteil hat, dass diese Figur, passend zum Titel, bis zum Ende recht geheimnisvoll bleibt.
Es gibt auch einige gefährliche, spannende Szenen, die aus meiner Sicht für einen guten Spannungsbogen sorgen, zusammen mit der Romanze, die sich zwischen Liam und Are anbahnt.
Mein einziger Kritikpunkt betrifft das Ende: Es wirkte auf mich sehr abrupt, ich hatte eigentlich noch einen kurzen Handlungsstrang als Abschluss erwartet. Aber das ist sicherlich Geschmackssache.
Ich vergebe 4,5 von 5 Blutkonserven.