Rezension zu Marcus Gladiator - Kampf für Freiheit von Simon Scarrow
Rezension zu "Marcus Gladiator Bd. 1" von Simon Scarrow
von Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension
✗
Ein LovelyBooks-Nutzervor 12 Jahren
Für den 10-jährigen Marcus ändert sich sein gesammtes Leben, als sein Vater, ein Zenturio der römischen Armee, von den Geldeintreibern eines Geldleihers ermordet wird. Er ist dabei und muss mit ansehen, wie all jenes welches sein Leben bedeutet vor seinen Augen zerbricht und vernichtet wird. Seine Zukunft ist nicht mehr frei, da er und seine Mutter versklavt werden. Marcus ist römischer Bürger, er hat zwar nicht in übermäßigem Prunk gelebt, jedoch ein gutes Leben geführt und sein Vater besahs ebenso Sklaven, wie er selbst nun zu einem wird. Nun ist er kein freier Bürger mehr und muss sich seinem neuen Herr unterordnen und seine Befehle ausführen. Dies lernt der junge Marcus auf brutale Weise immer wieder aufs neue. Seine einzige Rettung scheint die Kontaktaufnahme zu dem früheren Oberbefehlshaber seines Vaters, General Pompeius, welchem sein Vater das Leben gerettet hat und ihm somit einen Gefallen schuldig ist. Doch seine Hoffnung wird von mehreren weiteren Schicksalsschlägen überschattet, auch wenn er sein Ziel nie aus den Augen verliert. Auf gewundenen Wegen scheint er dennoch seinem Vater nachzueifern, da er als Gladiator für den Kampft und das nackte Überleben ausgebildet wird. Doch es scheint als sei er seinem Vater und dessen Schicksal ähnlicher als ihm bewusst ist. Das Buch beginnt mit einer geschichtlichen Erklärung über den Spartakusaufstand. Was zur allgemeinen Wissensgrundlage im Geschichtsunterricht gehört, wird hierbei gefestigt und wiederholt. Zudem wird gleich zu Beginn ein grober Überblick über die Rangfolge innerhalb eines Römischen Heeres, einer Legion hierbei, gegeben. So haben alle Leser eine Grundlage für die im weiteren Verlauf des Buches erscheinenden Begriffe hierzu. Im weiteren Handlungsverlauf wird ebenso beschrieben, wie eine römische Familie aufgebaut war und welche Aufgaben das jeweilige Familienteil zu erledigen hatte. Zudem wird auch hierbei gleich die Funktion der Sklaven im Hause Claudius offengelegt, welche hier ein ungewöhnlich familiäres Verhältnis haben. Im späteren Handlungsverlauf wird deutlich, dass dies eine Seltenheit im römischen Reich war, da Sklaven die Diener des Hausherren waren und kein Familienmitglied. Außerdem erlangt der Leser im Verlauf von Marcus Reise weitere Einblicke in die Lebensweise der Römer und Griechen, wie der Aufbau des Hauses, ihre Bekleidung, das öffentliche Leben oder Feste. Die Geschichte zeigt offen die Brutalität zu dieser Zeit, vorallem mit dem Augenmerk auf die Sklaven sowie den Sklavenhandel und die Gladiatoren. Es wird offen darüber berichtet mit welchen Grausamheiten zu dieser Zeit gerechnet werden mussten für ein öffentliches Vergehen oder auch nur durch den Hass untereinander. Das Buch hat ein passendes Cover und die Karte mit der Reiseroute von Marcus, welche auf dem Vorsatzblatt bedruckt ist, verschafft dem Leser zu jeder Zeit einen guten Überblick über seinen Aufenthaltsort. So kann der Leser jederzeit verfolgen wie weit Marcus gekommen ist und ob er sich noch in Griechenland oder schon in Italien befindet. Der geschichtliche Hintergrund zur Handlung ist gut recherchiert und bietet jedem Leser die nötigen Grundlagen um dem Handlungsgeschehen ungehindert folgen zu können. Somit bietet es nebem dem Unterhaltungsfaktor ebenso einen Lernfaktor und begeistert den Leser möglicherweise, sich über weitere Informationen der Zeitepoche zu erkundigen und sich eigenen Fragen zu stellen. Trotz dem geschichtlichen Einfluss bleibt die Handlung nicht auf der Strecke und die Geschichte um das Schicklas des jungen Marcus spinnt weiter seine Fäden durch die Historie. So kann man seine Reise nicht nur auf der Karte verfolgen, sondern miterleben wie er immer größeren Herrausforderungen entgegen tritt und diese bewältigt. Das Buch ist nicht nur interessant für Jungen, sondern hat auch einen Reiz für Mädchen, sowie Jugendliche und junge Erwachsene, denn über die Geschichte kann man nie genug erfahren und einen solchen Einblick in der Leben eines Römers bekommen. Es bietet Spannung in einer guten Verbindung zur Geschichte.