Mein erstes Graphic Novel. Der Spannungsbogen wird langsam aufgebaut, durch die Bilder entsteht eine düstere, dystopische Atmosphäre, die Handlungen der Protagonisten sind logisch nachvollziehbar. Schade, dass es so schnell vorbei war. Sehr empfehlenswert!
Simon Stålenhag
Lebenslauf von Simon Stålenhag
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Simon Stålenhag
The Electric State
Tales from the Loop
Das Labyrinth
Things from the Flood
The Electric State
Tales from the Loop
Neue Rezensionen zu Simon Stålenhag
Das neuste Werk „Das Labyrinth“ von Simon Stålenhag ist ebenso wie seine Vorgänger wieder einmal grandios! Wie immer handelt es sich um illustrierten Roman, dass bedeutet, Stålenhag präsentiert eine gelungene Mischung aus Bildern und Texten, die genau die richtige Atmosphäre für diese Science Fiction Geschichte schaffen.
Auf 152 Seiten erzählt der Maler und Autor von den Geschehnissen auf der Erde, lange nachdem schwarze Sphären erschienen und die Oberfläche der Erde unbewohnbar machten, so dass ein Leben nur noch unter der Erdoberfläche möglich ist. Nur wenigen Menschen gelingt das Überleben und das Überleben forderte einen hohen Preis…
Simon Stålenhag gelingt es einen sehr spannenden, atmosphärisch dichten dystopischen Thriller zu schreiben, der nicht durch seine Textlänge besticht, aber umso mehr durch seine Bilder und seine nahtlosen Ergänzung beider.
Da gehen einem bei der Beschreibung schon fast die Superlative aus, aber die werden nicht einmal zwingend gebraucht, denn wenn den Leserinnen und Lesern bewusst wird, das die illustrierten Romane von Simon Stålenhag Kino zum Lesen ist, ist klar, was sie erwarten wird.
„Das Labyrinth“ ist absolut und uneingeschränkt empfehlenswert. Wenn es einen negativen Aspekt geben sollte, ist es, dass das Buch zu schnell durchgelesen ist. Es ist also anzuraten, sich die Zeit zu nehmen und die Bilder wirken zu lassen.
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Das Rezensionsexemplar wurde freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt.
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Mein mittlerweile viertes Buch von dem Autor – auch dieses wieder ein illustrierter Roman und von den vier Werken, verdient dieses hier diese Bezeichnung vermutlich am meisten.
Beginnen wir mit den Illustrationen, diese sind wie gewohnt düster – sie sind beeindruckend, stimmungsvoll, atmosphärisch, im Stil von Ölkreide.
Es gibt aber auch spezifisch neues – so wurden in den vorherigen Werken vor allem das altbekannte (Retro) mit dem unerwarteten (futuristischen) kombiniert. Das ist hier erst im hinteren Teil wieder der Fall bzw. rückt dort wieder mehr in den Fokus.
Mindestens die erste Hälfte (wenn nicht 2/3) sind es hier vor allem unwirkliche Bilder, die eine Rolle spielen – sie wirken vor allem toxisch, es spielen die Farben grün und gelb eine deutlich größere Rolle.
Sie zeigen eine vergiftete Welt, es könnte genauso gut ein fremder, menschenfeindlicher Planet sein, den wir sehen – zumindest auf den ersten Blick.
Es gab ganz zu Beginn aber eine Bilderreihe in dem erst Ödland gezeigt wurde (wie ein fremder Planet), erst auf den nächsten Bilder wurde mir dann klar, dass das mal ein Wald gewesen sein muss, was man dort sieht. Das zu „entdecken“ war einprägsam und nahm mich mehr mit, als wenn man mir die Hintergrundgeschichte einfach erzählt hätte.
Dieses Beispiel zeigt auch, die Bedeutsamkeit der Illustrationen. Sie sind nicht einfach nur untermalend und wunderschön anzusehen, sondern sie tragen einen essenziellen Teil zur Erzählung der Geschichte bei.
Warum ich gesagt habe, bei diesem Buch am ehesten das Wort Roman gerechtfertigt ist, liegt daran, dass wir hier tatsächlich eine Geschichte erzählt bekommen.
Das war in den Vorwerken deutlich weniger so, da gab einen der Text vielleicht 20% der Geschichte, den Rest musste man über die Bilder erahnen oder sich selbst zusammenreimen. Das hatte für mich seine Bücher geradezu ausgemacht.
Hier ist das anders. Natürlich werden einem bei weitem nicht alle Fragen beantwortet, zur Hintergrundgeschichte erfährt man fast gar nichts und dort ist es wieder so, wie in den vorherigen Werken, aber im Vordergrund wir eine klare Geschichte Erzählt.
So klar, dass einen deutliche Parallelen zur derzeitigen Klimaerhitzung ins Auge springen – Kapitalismus mit seinem Mantra des ewigen Wachstums, der die Selbstzerstörung der Menschheit einschleppt (wie die Ameisen in der Geschichte). Die Wissenschaftler die davor warnen und die Politik die nichts tut.
Der wandel zur menschenfeindlichen Umgebung und wie mit Flüchtlingsströmen umgegangen wird – auch dazu gruselige Parallelen – und wie leicht der Mensch auch die größten Gräueltaten und Unmenschlichkeiten rechtfertigt, solange es ihm gut geht. Aber auch wie unverzeihlich das ist.
Ich mag die Geschichte, ich stimme der Aussage zu, aber genau damit, dass er eine so deutliche Aussage in die Geschichte gelegt hat, ist er mit dem gebrochen, was seine Bücher ausgemacht hat, was ihnen etwas einzigartiges gegeben hatte.
Er hat hier einen anderen Weg eingeschlagen und ich finde das bei weitem nicht schlecht, aber ich mochte seinen vorherigen Weg mehr.
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