Rezension zu "Colombian Powder" von Simone A. Siegler
Die mir bis dato unbekannte Autorin überzeugt mit einem sehr flüssigen und angenehmen Schreibstil, einer eloquenten Wortwahl und einem interessanten Plot.
Simone A. Siegler beschreibt in „Colombian Powder“ die Geschichte der etwas naiv anmutenden Christina von Sonnenberg, der das Leben im letzten halben Jahr nicht immer rosig mitgespielt hat. Um aus ihrer finanziellen Misere zu entkommen gerät sie blauäugig in den Strudel der Drogenmafia, ohne sich über die Konsequenzen für ihr Handeln bewusst zu sein. Doch neben ihren langsam aufkommenden Gewissensbissen, dem Nachtrauern ihrer Vergangenheit und ihrer dominanten Freundin Beate, entspinnt sich nebenbei noch eine Liebesgeschichte mit einer Urlaubsbekanntschaft. Jedoch: nichts ist wie es scheint …
Die Autorin schafft es den Leser an ihre Geschichte zu binden: sei es durch die langsam steigernde Spannung, als auch durch die ominösen Andeutungen. Das Kopfkino des Lesers wird regelrecht überlastet, möchte man doch hinter die wahre Identität des verdeckten Ermittlers kommen …
Sehr gelungen sind die ermittlungstechnischen Informationen, die gezielt in Einschüben zwischen der Geschichte platziert wurden, ebenso die Hintergrundinformationen über die Beweggründe für Ninas Verhalten.
Als stilistisches Mittel verwendet Simone A. Siegler die personalisierte Erzählperspektive aus Sicht von Nina, womit es dem Leser ermöglicht wird in die Gedanken- und Gefühlwelt jener abzutauchen und auch mit ihr zu fühlen. Sehr emotional und einfühlsam wird der innere Zwiespalt Ninas dargestellt… wie wird sie sich entscheiden?
Das Cover wurde passend zur Geschichte gestaltet: zum einen enthält es neben dem Titel selbst, auch in Form von einem zusammengerollten Geldschein neben einer Heroinline die Anspielung auf das Hauptthema Drogen, aber auch die Liebesgeschichte wird in Form von Fotographien eines Liebespaares am Sandstrand symbolisiert. Beides illustriert auf einer Karibikkarte. Und somit wurden alle Bestandteile des Romans zusammengebracht: Spannung und Erotik/Liebe.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass Simone A. Siegler der Spagat zwischen Spannung und Erotik sehr gut gelungen ist, ebenso ihre Beschreibungen über die einzelnen Zwischenetappen auf der Kreuzfahrtreise, wobei sie dem Leser sehr bildhaft und eindrucksvoll die Schauplätze näherbrachte. Die Handlung ist in sich stimmig und authentisch, ebenso die Liebesgeschichte. Mich hat das Buch und der Schreibstil ziemlich schnell gefesselt und angenehme Lesestunden beschert.