Rezension zu Eisnattern von Simone Buchholz
Rezension zu "Eisnattern" von Simone Buchholz
von Gospelsinger
Rezension
Gospelsingervor 11 Jahren
Weihnachten im Hamburger Karolinenviertel. Eine hektische Zeit, vor allem, wenn man Familie hat. Da hat man keine Zeit, sich um einen erschlagenen Obdachlosen zu kümmern, auch wenn noch mehrere andere Obdachlose zusammengeschlagen wurden. Chastity Riley hat Zeit, denn der Hamburger Staatsanwältin wurde ein Zwangsurlaub verordnet. Allerdings kann sie weder mit Urlaub, noch mit Weihnachten, noch mit sich selbst etwas anfangen. Und erst recht nicht mit ihrer Mutter, die nach Jahrzehnten unangemeldet auftaucht, mit Chas Weihnachten feiern will und sich in ihrer Wohnung breitmacht. Chas flüchtet sich zu ihrem Freund Klatsche, aber auch das ist nicht einfach, denn immer wieder bringt der attraktive Kommissar Inceman sie durcheinander. Als dann noch ein Teenagerpärchen verschwindet, kann Chas endlich den Urlaub abbrechen und die Ermittlungen aufnehmen, die sie in die tiefsten Keller Hamburgs hinabführen wird. Chas hat viele schlechte Angewohnheiten und Eigenschaften, und eigentlich mag ich diese kaputten Protagonisten nicht. Aber bei Chas mache ich eine Ausnahme, denn sie habe ich ins Herz geschlossen. Sie kümmert sich um diejenigen, die normalerweise nicht beachtet werden und zeigt Empathie. Auch ihre schnodderige große Klappe gefällt mir. Das Buch ist, wie auch die Vorgängerbände, in einer lockeren und lakonischen Sprache geschrieben und liest sich sehr schnell. Die Charaktere wirken lebendig und sind ungewöhnlich. Ich habe das Buch an einem Wochenende in Hamburg gelesen und konnte somit das kräftige Lokalkolorit gleich in Echt erleben. Diese Reihe gefällt mir immer besser und ich freue mich schon auf den nächsten Band.