Rezension zu Ein Geschenk der Götter von Simone Dorra
Echte Freundschaft beweist sich in der Not
von Lesewunder
Kurzmeinung: wunderbare Geschichte um eine große Freundschaft mit exotischem Hintergrund
Rezension
Lesewundervor 6 Jahren
Der Inder Raja reist für ein paar Tage nach Kaschmir und trifft dort auf Vikram, der zusammen mit seiner Frau Sameera ein Waisenhaus führt. Schnell entwickelt sich zwischen den beiden eine tiefe Freundschaft. Das mag an den auf den ersten Blick nicht ersichtlichen ähnlichen Lebenswegen liegen. Raja war 25 Jahre unschuldig im Gefängnis und hat Gewalt erfahren und auch selbst ausgeübt. Vikram diente beim indischen Geheimdienst und war gezwungen zu töten. Beide fühlen sich schuldig und tragen schwer an dieser Last. Beide haben wundervolle, starke Ehefrauen. Raja liebt Sita, mit der er auch Kinder hat. Sameera unterstützt Vikram bei seiner Arbeit mit dem Waisenhaus. Gerade als es so scheint, dass die Last der Männer leichter wird, holt Vikram seine Vergangenheit ein. Er wird bei einem Attentat schwer verletzt und ringt mit dem Tod. Nun erweist sich Raja als wahrer Freund. Er reist sofort zu Sameera, um sie zu unterstützen. Die Gefahr scheint vorüber. Doch ist sie das wirklich ?
Das Buch beginnt mit Szenen voller Harmonie. Die Autorinnen schildern die beginnende Freundschaft zwischen Raja und Vikram; lassen uns teilhaben an den liebevollem Familienleben der beiden und der Freude über ein friedliches Leben. Wie dunkle Wolken tauchen dann Ereignisse aus der Vergangenheit auf. Bewundernswert wie die beiden Männer sich Stütze sind und ihre Empfindungen in Worte fassen. Die Schatten scheinen sich zurückzuziehen. Dann wie ein Paukenschlag das Attentat auf Vikram und der Leser erkennt, dass hässliche Gewalt unter dem Schleier der Idylle lauert. Der Kaschmirkonflikt und seine Auswirkungen sind allgegenwärtig. Dieses Gefühl der Gefahr zieht sich bis zum Schluss des Buches und hält den Leser in Atem.
Besonders gut gefallen haben mir die fast schon poetischen Beschreibungen der Liebe zwischen den Ehepaaren. Sie waren sehr berührend, aber nie kitschig.
Das Buch war für mich eine gelungene Mischung aus Spannung und Gefühl mit einer Prise Exotik.