Sterben - ein Thema, das uns bewegt, aufwühlt, uns irgendwie immer begleitet und zu dem die meisten Menschen nicht gerne hinschauen. Dabei gehören Sterben und der Tod an sich zum Leben dazu. Es ist wichtig, sich hin und wieder damit auseinander zu setzen.
In dem kleinen Büchlein "Ein Stück des Wegs" von Simone Steltenkamp geht es u.a. um genau dieses Thema. Es handelt von zwei älteren Damen und ihren Einheiten mit Therapiebegleithunden.
Die Autorin kommt beruflich aus dem sozialpädagogischen und heilpädagogischen Bereich und betreibt eine eigene heilpädagogische Praxis mit ihren beiden Hunden Krümel und Nelly.
Ihr Buch mit dem eindrucksvollen Cover, das ein schwarzweiß Foto ziert, auf dem ein Weg mit einem laufenden Hund und einer angedeuteten Reiterin zu sehen sind, führt uns zunächst in ein kleines Vorwort und dann direkt zur ersten Dame, danach schließt die Zweite sich direkt an.
Simone Steltenkamp erzählt aus ihrer Sicht die Begegnungen mit den völlig unterschiedlichen Charakteren und dem jeweiligen Begleithund, wie es zu dem ersten Besuch kam und wie sich Vertrauen aufbaut. Nebenher schildert sie eindrucksvoll nicht nur, was in der Arbeit mit Begleittherapiehunden wichtig ist, welche Ziele es geben kann und wie unterschiedlich ihre beiden Hunde mit ihren ganz eigenen Stärken eingesetzt werden, sondern berichtet auch über die Schattenseiten in Pflegeheimen & Co., spricht offen an, was fehlt und was Senioren gerade im Alter und auf ihrem letzten Weg brauchen.
Beide Schicksale berühren und stimmen do manches Mal nachdenklich. Es ist ein Buch, das definitiv nach klingt.
Beeindruckend ist vor Allem auch die Wirksamkeit der Hunde auf dem oft isolierten, sterbenskranken Menschen und wie viel Engagement, Herz und Einfühlungsvermögen Simone Steltenkamp ihren Klienten gegenüber zeigt.
Besonders die erste Geschichte ist ausführlich und sehr bewegend. Man kann sich gut in alle Beteiligten hinein versetzen und fühlt mit. Bei der zweiten Geschichte ging mir das alles etwas zu schnell und es fehlte irgendwie ein tieferer Bezug.
Das Buch ist ein wahrer Fürsprecher für die ältere Generation, die wir alle mehr wertschätzen und in unser Leben mit einbeziehen sollten. Es muss sich noch viel in unserer Gesellschaft verändern, aber das Buch gibt Hoffnung mit auf dem Weg und zeigt, dass es Menschen gibt, die einiges bewegen wollen.
"Ein Stück des Wegs" ist eine wahre Herzensempfehlung und trägt hoffentlich dazu bei, dass sich im Bereich Pflege, Gesundheitswesen und in unserer Gesellschaft etwas positiv im Umgang mit älteren Menschen verändert, aber auch, dass Therapietiere generell mehr Anklang und Unterstützung finden.