Beim Franzius Verlag in Bremen erscheinen erkenntnisreiche Bücher aller Genres, die zum Nach- und Mitdenken anregen und lösungsorientiert sind, so die Aussage auf der Webseite des Verlages. Durch Zufall wurde ich auf das Taschenbuch „Das verwünschte Känguru“, geschrieben von Simone Weber aus diesem Verlag aufmerksam und habe es sehr gerne gelesen.
Der Rückseitentext
Das junge Känguru Doob ist auf Erkundung seiner Umgebung, als es hungrig wird. Bald trifft Doob auf einen Norbit, der ihn in den Garten des Königs einlädt.
Die Pflanze, von der das Känguru dann frisst, ist allerdings so knapp, dass sie den Norbits vorbehalten und für alle anderen Tiere verboten ist. Niemand glaubt ihm, dass der Norbit ihm die Pflanze angeboten und es nur deshalb davon gefressen hat. Zur Strafe wird Doob von dem König in die Menschenwelt verwünscht und zu seinem Entsetzen in eine Fledermaus verwandelt.
Als die kleine Lilly ihn findet und bei sich aufnimmt, ahnen beide noch nicht, welches Abenteuer für sie damit begonnen hat.
Der Inhalt
Insgesamt 52 Kapitel hat dieses Buch – sie sind nur nach Zahlen aufgeteilt und haben keine weiteren Überschriften.
Es geht um ein Känguru das in seinem Land von einem anderen Tier zum Probieren seiner einzigen Nahrungspflanze im Garten des Königs eingeladen wird. Dies ist, ohne dass es den beiden aber bewusst ist, bei Strafe für andere Tiere als den Norbits verboten und sie werden dabei von Wachen beobachtet. Die wachenden Soldaten verhaften das Känguru und bringen es vor den Königthron. Dort muss das kleine Känguru zunächst warten und dann macht der König klar, daß das Tier ihm zwar leid tue, aber er keine Ausreden hören wolle. Er glaubt ihm auch nicht, dass das Norbit ihn zum Probieren eingeladen habe. Es ist und bleibt verboten von der seltenen Pflanze zu essen, wenn man nicht ein Norbit ist, weil die sich nur hiervon ernähren können. Es darf sich noch von den inzwischen ebenfalls vor den Thron geholten Eltern verabschieden und wird dann von einer Leuchtlibelle in die Verbannung bei den Menschen geflogen. Lilly und ihr Bruder George kümmern sich um ihn. Und die Schwester versteht auch, was das kleine Känguru Doob zu erzählen hat.
Wie ist es weiter geht solltet Ihr selbst lesen; es ist spannend, tolle Familienunterhaltung und auch schön zu lesen, wie und was so in Familien alles schief gehen oder missverstanden werden kann, wenn man nicht oder zu wenig miteinander redet. Es gibt ein Happyend, mehr verraten wir nicht.
Der Verlag gibt das Lesealter mit ab 8 Jahren an und das finden wir passend; unsere neunjährige Enkelin war auch ganz fasziniert und die Schriftgröße war für sie auch kein Problem.
Den ein oder anderen Rechtschreib- oder Grammatikfehler habe ich entdeckt. Da könnte für eine Neuauflage schon noch mal gründlicher Korrektur gelesen werden, aber dem Inhalt und der Botschaft dieses Buches tut es keinen Abbruch.
Die Aufmachung
Das Buch ist als Taschenbuch aufgemacht, hat einen passenden außen farbigen Umschlag mit einer lebendigen Gestaltung, die auch neugierig auf den Inhalt macht; die verwendete Schrift im Buch ist etwas größer als normal in Büchern üblich und erleichtert so, dass auch Leseanfänger sich hier zurecht finden können. Im Buchinnern ist jeweils nur reiner Text und keine weiteren Abbildungen. Auf den letzten sechs Seiten listet der Verlag weitere Werke aus seinem Programm mit Titel, Autor und ISBN-Nummer auf ohne weiter auf die Inhalte einzugehen. Allerdings sind sie nach Genres sortiert: Kinder- und Jugendbücher, Romane, Biografien, sowie Sachbücher und Ratgeber.
Wie es mir gefallen hat
Der Inhalt hat mich sehr angesprochen, weil er fantasievoll ist, Norbits als Tierart sind mir hier erstmals begegnet. Dass Verfehlungen auch Konsequenzen haben können und für einen König, selbst wenn er Mitleid empfindet, aus Gerechtigkeitsgründen haben müssen, kommt hier für mich als Lehre genau so raus und rüber, wie die Tatsache, dass alle in der vierköpfigen Gastfamilie des Kängurus alle genau das gleiche wollen, aber nicht oder zu wenig miteinander reden. Deshalb wird vermutet, meist falsch und vieles deshalb vermieden, was sich am Ende als völlig unnötig, behindernd und auch leider verzögernd herausstellt.
Für mich nicht nur eine spannende Geschichte sondern auch einige schöne Lernansätze drin versteckt, die aber nicht besonders ausgewalzt werden; wer sie mit seinen Kindern bei der gemeinsamen Lektüre oder in der Rückschau angehen will, kann sie leicht finden und nutzen. Fragen oder Hilfsmittel dazu bietet das Buch nicht.
Die Sprache ist einfach und klar, es wird viel in wörtlicher Rede formuliert und so werden die handelnden Tiere und Menschen lebendiger und besser vorstellbar, finde ich. Vom Umfang her ist das Buch auch gut bei zügiger Leseweise an einem Tag durchzubekommen.
Das vom Verlag angegebene Lesealter ab 8 Jahren finde ich realistisch und unsere neunjährige Enkelin war ganz fasziniert, sowohl beim Selberlesen als auch beim Vorgelesen bekommen.
Zur Autorin Simone Weber habe ich dies im Netz gefunden
Schon zu meiner Schulzeit schrieb ich an ersten Kurzgeschichten, die ich mit dem älter werden zuerst belächelte und als Kinderspielerei abtat. Allerdings sammelten sich mit den Jahren immer mehr Geschichten in meinem Kopf, die nach außen drängten, bis mir schließlich nichts anderes übrig blieb, als nach Papier und Stift zu greifen. Letztlich war der Ehrgeiz geboren. Mittlerweile bin ich verheiratet und habe zwei Kinder, wodurch ich das Schreiben erneut eine längere Zeit auf Eis legen musste.
Als freiberufliche Autorin und Texterin arbeite ich jetzt wieder an weiteren Manuskripten und Kurzgeschichten. (Quelle: Amazon)
Mein Fazit
Tolles Kinder- und Jugendbuch, echte Familienunterhaltung zum Selberlesen und Vorlesen, spannende Geschichte, einige Lebensweisheiten geschickt verpackt und schöne Lerneffekte möglich! Faires Preis-/Leistungsverhältnis und deshalb von mir eine unbedingte Kauf- und Verschenkempfehlung, sowie die volle Punktzahl.