Der postum veröffentlichte Roman ist der perfekte Einstieg in Simone de Beauvoirs Werk, um sich mit den Themen vertraut zu machen, mit denen sie sich in ihrer Philosophie beschäftigt hat. Es hat autobiographische Züge und wurde zu Lebzeiten nicht veröffentlicht, da Sartre & Beauvoir es als "zu intim" empfunden haben. Ich bin froh, dass wir es heute doch noch lesen können! Es geht um Sylvie und Andrée und ihre Freundschaft, die von der Kindheit bis zum Tod Andrées andauert. Eine tiefgehende Geschichte über Religion, philosophische Fragen, Freundschaft und Liebe auf wenigen Seiten.
Simone de Beauvoir
Lebenslauf
Alle Bücher von Simone de Beauvoir
Memoiren einer Tochter aus gutem Hause
Alle Menschen sind sterblich
Das andere Geschlecht
Die Mandarins von Paris
Die Unzertrennlichen
Eine gebrochene Frau
Sie kam und blieb
Das Blut der anderen
Neue Rezensionen zu Simone de Beauvoir
Manche Bücher liest man nicht einfach nur – man fühlt sie. Die Unzertrennlichen war für mich genau so ein Buch. Schon nach den ersten Seiten wusste ich, dass mich diese Geschichte begleiten würde.
Simone de Beauvoir (Mehr über die Autorin: https://love-books-review.com/de/rezensionen-nach-autor/simone-de-beauvoir/ ) erzählt von der Freundschaft zwischen Sylvie und Andrée. Zwei Mädchen, zwei Welten, die miteinander verschmelzen. Es geht um Kindheit, um das Erwachsenwerden, um Freiheit und Erwartungen. Aber vor allem geht es um diese eine besondere Verbindung, die man nur einmal im Leben findet.
Ich habe mich in vielen Momenten wiedergefunden. Dieses Gefühl, gemeinsam stark zu sein, aber auch zu merken, wie das Leben langsam dazwischenkommt. De Beauvoir schreibt zart, ehrlich und mit einer Klarheit, die weh tut.
Was mich besonders berührt hat: Die Geschichte ist persönlich. Man spürt, dass hier echte Erinnerungen und echte Gefühle stecken. Keine große Dramatik, sondern das leise Zerbrechen einer Freundschaft an der Realität.
Die Sprache ist einfach, aber voller Tiefe. Jeder Satz sitzt. Ich habe das Buch nicht aus der Hand legen können – und wollte am Ende doch nicht, dass es vorbei ist.
Die Unzertrennlichen ist ein stilles Meisterwerk. Für alle, die wissen, wie sehr eine Freundschaft ein Leben prägen kann.
Man könnte annehmen, man wüsste, was einen erwartet, und doch wird man trotzdem irgendwie überrascht. Ich war es zumindest. Der Streifzug durch die Geschichte der Menschheit ist faszinierend; mit ihren unterschiedlichen idealistischen Strömungen und einer Hauptfigur, der langsam aber sicher aufgeht, dass die Unendlichkeit sehr lang sein kann, wenn man alleine ist und nichts bleibt wie es ist - milde ausgedrückt.
Die Geschichte kann einen emotional ziemlich mitnehmen, wenn man sich zu viele Gedanken darüber macht, und gleichzeitig ist das das Spannende an der ganzen Sache. Die Autorin gibt viele Denkanstöße und hinterher ist man in der Lage, sein sterbliches Leben aus einem etwas anderen Blickwinkel zu sehen, positiv oder negativ, je nachdem, auf welche Erkenntnis man sich fokussiert. So oder so wird man die Geschichte nicht so schnell wieder los.
Was die Figuren angeht: Die Wandlung des Hauptcharakters ist beeindruckend beschrieben: nachvollziehbar und äußerst beklemmend. Je weiter man liest, desto beängstigender ist die Vorstellung, sich in seiner Haut zu befinden. Möglicherweise beschränkt sich das Mitgefühl des Lesers auf ein Minimum, weil Fosca sich schließlich selbst in diese Lage gebracht hat, aber das macht es nicht weniger gruselig. Das geht so weit, dass, sollte der Leser anfangs mit seiner eigenen Sterblichkeit hadern, er gegen Ende vermutlich von dieser Gefühlsregung befreit sein wird. Nicht, dass man im Gegenzug mit der Sterblichkeit zufrieden wäre, aber sie ist dann doch das kleinere Übel, sie geht vorbei.
Was am Schluss dieses Gedankenexperiments bleibt, sind ein paar (unangenehme) Erkenntnisse. Aber es ist auch ein faszinierendes Studium der menschlichen Natur und Gesellschaft, die Autorin scheint wirklich an alles gedacht und alles beachtet zu haben, was Unsterblichkeit mit einem menschlichen Wesen anrichten kann. Man denkt: Okay, Unsterblichkeit, das ist doch einfach. Aber das ist es nicht, man erfährt immer wieder neue Facetten.
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Zusätzliche Informationen
Simone de Beauvoir wurde am 09. Januar 1908 in Paris (Frankreich) geboren.
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