Sinead Moriarty
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Sinead Moriarty
Wie wir waren
Dann eben ohne Storch
Baby im Doppelpack
Mad About You
Whose Life is it Anyway?
A Perfect Match
Pieces of My Heart
Neue Rezensionen zu Sinead Moriarty
„Wie wir waren“ ist ein Buch der Autorin Sinead Moriarty und erschien im Februar 2018 als deutsche Erstausgabe im Piper Verlag.
Ben hat alles: Zwei wundervolle Töchter, eine Ehefrau, die er über alles liebt und einen Job, der jeden zu ihm aufschauen lässt und dennoch sehnt er sich nach mehr. Er möchte raus! Raus aus seiner Alltagsroutine und weg von allem, was ihm die Luft abzuschnüren scheint. Gegen den Willen seiner Familie reist er kurz darauf nach Eritrea, um einen Auftrag bei Ärzte ohne Grenzen anzutreten.
Doch dann kommt alles anders als erwartet. Ben und sein Kollege werden in Gefangenschaft genommen und während diese Tag für Tag um ihr Überleben kämpfen, leben ihre Familien mit dem Wissen, dass diese Tod sind.
Nachdem ich den originalen Klappentext der Geschichte gelesen hatte, habe ich mich sehr auf die Geschichte gefreut, da sie sich so vielversprechend und interessant angehörte, doch ließ diese Euphorie schnell nach.
Zu Beginn darf der Leser die Charaktere kennenlernen, denn bis Seite 50 findet erst einmal eine Vorstellung dieser statt. Man erfährt, dass es zwischen Alice und Ben schon seit einiger Zeit kriselt, denn die Beiden geraten bereits aufgrund von Kleinigkeiten immer wieder aneinander, sodass der Leser kein allzu harmonisches Bild von dem Ehepaar erhält.
Bens beiden Töchter Holly und Jools sind sehr eigensinnige Charaktere und entsprechen, wie ich finde, keinem realen Bild an Teenagern. Während Holly, die jüngere der Beiden als unglaublich intelligent beschrieben wird, werden Jools Charakterzüge zugeordnet, die sie in den Augen des Lesers dumm erscheinen lassen. Das fand ich sehr schade, da ich mich während dem Lesen immer wieder darüber ärgerte, dass ihre Handlungsstränge nicht der Realität entsprechen und ich dadurch keinen Bezug zu den Charakteren aufbauen konnte.
Die Geschichte spielt in einem Zeitraum von 2 Jahren und obwohl die Familie in diesem eine unglaublich schwere Zeit durchlebt, entwickeln die Hauptcharaktere sich leider nicht weiter.
Im Klappentext erfährt man, dass Alice sich bereits mit jemand anderem verlobt habe, als sie erfährt, dass Ben noch am Leben sei. Dadurch entsteht ein Dilemma, von dem ich dachte, dass die Geschichte darauf aufbauen würde, allerdings kam es erst nach ungefähr 350 Seiten zum besagten Ereignis.
Mit Wechsel der Kapitel wechselt auch der Fokus auf die einzelnen Familienmitglieder. Am meisten haben mir die Kapitel, in denen es um Ben ging, gefallen. Seine Gefühlslage wird sehr realistisch dargestellt, denn man spürt seine Angst, die Ungewissheit und vor allem die Reue nicht auf seine Familie gehört zu haben. Auch die Zustände wie sie in Eritrea stattfinden werden sehr gut beschrieben. Als Leser weiß man zwar, dass Ben noch am Leben ist, doch ich konnte dies jedes Mal ausblenden und vergessen, da die Gefühlslage und das Unwissen der Familie sehr gut beschrieben wird.
Obwohl es Szenen gab, die ich interessant fand und ich auch weitere positive Aspekte in Bezug auf die Geschichte finden konnte, muss ich dennoch gestehen, dass ich dieses Buch nicht gerne gelesen habe.
„Wie wir waren“ bekommt von mir leider nur einen von fünf Sternen.
Die Geschichte zieht sich sehr in die Länge. Immer wieder kommt es zu Szenen, die für die Handlung dieser nicht relevant sind und das Buch dadurch, in meinen Augen, sehr uninteressant machen.
Die Charaktere empfand ich sehr abstrakt, sodass ich Schwierigkeiten hatte mit ihnen zu fühlen und mich in die Geschichte hinein zu versetzten.
Schade finde ich vor allem, dass der Klappentext einen auf ein Ereignis vorbereitet, das erst gegen Ende der Geschichte passiert, und dem Leser dadurch völlig falsche Hoffnungen in Bezug auf den Inhalt der Geschichte macht.