Sineb El Masrar

 3,9 Sterne bei 22 Bewertungen
Autorin von Heult leise, Habibis, Muslim Girls und weiteren Büchern.

Lebenslauf

1981 erblickte in Hannover Sineb El Masrar das Licht der Welt. Seither zählt Deutschland eine weitere Deutsch-Marokkanerin. Nach einer kaufmännischen und pädagogischen Ausbildung arbeitete sie unter anderem in Grundschulen, in der Marktforschung und als freie Autorin. 2006 gründete sie das erste und einzige multikulturelle Frauenmagazin Gazelle. 2010 erschien im Eichborn Verlag ihr Sachbuch „Muslim Girls – Wer wir sind, wie wir leben“. Sie lebt in Berlin. Mehr unter:www.sinebelmasrar.de

Alle Bücher von Sineb El Masrar

Cover des Buches Heult leise, Habibis (ISBN: 9783847901709)

Heult leise, Habibis

(12)
Erschienen am 28.03.2024
Cover des Buches Muslim Girls (ISBN: 9783451814570)

Muslim Girls

(7)
Erschienen am 14.05.2018
Cover des Buches Muslim Men (ISBN: 9783451381560)

Muslim Men

(2)
Erschienen am 17.09.2018
Cover des Buches Sind wir nicht alle ein bisschen Alman? (ISBN: 9783451072321)

Sind wir nicht alle ein bisschen Alman?

(1)
Erschienen am 11.09.2023

Neue Rezensionen zu Sineb El Masrar

Cover des Buches Heult leise, Habibis (ISBN: 9783847901709)
Hyperikums avatar

Rezension zu "Heult leise, Habibis" von Sineb El Masrar

Hyperikum
Kluges Buch zum Thema Spaltung der Gesellschaft

Sineb El Masrar erklärt, wie Ignoranz und Dauerempörung unsere Gesellschaft spalten. 

Wir erfahren in den Medien zum Beispiel von bewaffneten und kriegerischen Konflikten in der Sahelzone und fühlen uns anhand der Bilder von Menschen, die die Region um den Niger verlassen, überfremdet. Große Uran- und Goldreserven liegen im Focus Russlands, um neue Einflusszonen zu sichern und Frankreichs, um seinen Status quo aufrechtzuerhalten.


Nicht alle wollen begreifen, wie stark unser Wohlstand mit dem Zugang zu chemischen und metallenen Bodenschätzen verwoben ist. Auch unsere Energie- und Gesundheitsversorgung sind von bestimmten Regionen abhängig. S. 8 


In den Netzwerken entfachen darüber Revierkämpfe wie in der Schule oder in Cliquen. Die Autorin denkt, dieses Verhalten liege an unreflektierten Komplexen und der Ich-Bezogenheit, getrieben von nicht verarbeiteten Kränkungen. Sie glaubt, dass die Gesellschaft zu viel Rücksicht auf die Marktschreier nimmt, die ungefragt Fake News und ihre Meinung verbreiten.

Tatsächlich jedoch gäbe es in unserer Gesellschaft eine Vielzahl von Menschen, die mit schmerzhaften Erfahrungen wie Rassismus, Missbrauch, Gewalt, Verlust, Krankheit, Sexismus etc. konfrontiert sind und trotzdem auf überzogene Empörung verzichten.

Die Autorin erklärt den Unterschied zwischen den dauerempörten Extrovertierten und den stillen Introvertierten.

Auch die Plattformen der Socialmedia-Maschinerie fördern die Aufregung mit belohnenden und sabotierenden Algorithmen. Je mehr Aktivitäten und Follower die Apps generieren, desto mehr Investments und Kapital durch Werbetreibende wird investiert und lässt die Aktienkurse steigen. 

Fazit: Sineb El Masrar hat ein umfassendes und kluges Buch über die Mechanismen der gesellschaftlichen Spaltung und die Gefahr für unsere Demokratie geschrieben. Allerdings halte ich die Idee, die Leisen müssten lauter werden für eine Illusion. Es ist nervenaufreibend, sich mit geltungssüchtigen Menschen auseinanderzusetzen, deren vorrangiges Ziel zu sein scheint, sich die Langeweile zu vertreiben. Dennoch habe ich in den Ansichten der Autorin meine eigenen gefunden und das tat gut. Ich wünsche dem Buch haufenweise Leser*innen.

Cover des Buches Heult leise, Habibis (ISBN: 9783847901709)
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Rezension zu "Heult leise, Habibis" von Sineb El Masrar

Booklove91
Gleichgewicht der Stimmen

Meine Meinung und Inhalt

"Was bewegt uns? Was sehen wir? Was sehen wir nicht? Wem und welchen Dingen schenken wir Beachtung? Wann regt sich etwas in uns, sodass wir uns trauen, einen Schritt nach vorne zu treten und unsere Stimme zu erheben, um etwas zu kommentieren oder gegen oder für etwas zu protestieren? .... Wer sind wir im Miteinander, und welche Rolle nehmen wir mit unserem Kommunikationsverhalten ein?"  (ZITAT/Vorwort)

Das Buch von Sineb El Masrer stellt einen Aufruf / Weckruf an die heutige Gesellschaft dar. Ihr Schreibsitl ist engagiert, direkt und modern.

Die Autorin stellt das Problem dar, Lösungsansätze bleiben etwas offen, was den Leser zum Nachdenken sicherlich anregen soll.

Mir hat das Buch recht gut gefallen.


Die größte diverse Minderheit sind die vernünftigen Stillen. Es ist an der Zeit, sie in unserer Gesellschaft mitzudenken und zu berücksichtigen. Dieses Buch richtet sich gegen alle ignoranten Dauerempörten, die getrieben von ihren Komplexen ihre eigene Perspektive als Nabel der Welt verstehen und nicht einsehen wollen, dass sie vernunftbegabte Stimmen mit ihrem Egoismus mundtot machen und damit unsere Demokratie gefährden.


"Der Motor von Gleichgültigkeit und Ignoranz - denn nichts anderes ist die aktive Vermeidung jedes Versuchs,
»den einen leisen Ton zu hören, auf den alles ankommt« -sind unreflektierte Komplexe, die eine Ich-Bezogenheit im Fokus haben und von Kränkungen getrieben werden. Dabei haben wir alle Komplexe. Komplexe kennen keine ethnische Herkunft, keine Religion, kein Geschlecht oder Alter. Wir alle haben Themen, die uns verunsichern oder (wie es neuerdings auch heißt) triggern und gelegentlich auch re-traumatisieren, die tief ins uns arbeiten." (ZITAT)


Während die Lauten also einfach mal leiser werden müssen, müssen die vernünftige Stillen lauter werden. Es braucht dringend ein neues Gleichgewicht der Stimmen, wenn wir unsere Gesellschaft nicht in den Abgrund führen wollen. 


In einem Interview sagt die Autorin auf die Frage

Welche Brücken braucht unsere Gesellschaft jetzt am dringendsten, um die Spaltung
zu überwinden? Und woraus sind diese Brücken gemacht? 

folgendes:


Die Brücken werden wir selbst bauen müssen. Denn es werden über Nacht keine Heinzelmännchen kommen, um mal im Kölner Raum zu bleiben, und das für uns erledigen. Um Brücken zu bauen, brauchen wir Teamgeist, Ausdauer und Geduld. Verschiedene
Fertigkeiten und Wissen. Das bedeutet wir müssen zusammenarbeiten. Und daher brauchen wir Kompromisse, damit wir uns alle gemeinsam Lebens- und Diskursräume ermöglichen, die unsere Demokratie stärken und nicht zerstören.


1981 erblickte in Hannover Sineb El Masrar das Licht der Welt. Seither zählt Deutschland eine weitere Deutsch-Marokkanerin. Nach einer kaufmännischen und pädagogischen Ausbildung arbeitete sie unter anderem in Grundschulen, in der Marktforschung und als freie Autorin. 2006 gründete sie das erste und einzige multikulturelle Frauenmagazin Gazelle. 2010 erschien im Eichborn Verlag ihr Sachbuch „Muslim Girls – Wer wir sind, wie wir leben“. Sie lebt in Berlin. Mehr unter:www.sinebelmasrar.de

Cover des Buches Heult leise, Habibis (ISBN: 9783847901709)
M

Rezension zu "Heult leise, Habibis" von Sineb El Masrar

Madamebiscuit
Wichtiges Thema

„Die größte diverse Minderheit sind die vernünftigen Stillen. Es ist an der Zeit, sie in unserer Gesellschaft mitzudenken und zu berücksichtigen.“ S.15

In diesem informativen und leicht zu lesenden Sachbuch geht es genau um diese Gruppe und ihr Gegenstück. Die Lauten, welche die mediale Aufmerksamkeit brauchen, sich darüber definieren und den Anschein erwecken die Ansichten der breiten Masse zu repräsentieren. 

Und genau daraus resultiert ein großes Problem unserer Gegenwart, denn laut Sineb El Masrar polarisieren und spalten diese Personen unsere Gesellschaft und lassen viele gute Ansätze, Meinungen und Überlegungen nicht zu. Am Ende wird dies, laut der Autorin, aber mit ein Grund sein, warum unsere Demokratie scheitert. 

Sie erläutert dies an unterschiedlichen Theorien über die „Lauten“. Sei es über die Definition von Dummheit, die nichts mit dem Intelligenzquotienten zu tun hat. Die Beziehung zwischen Müttern und Söhnen oder die Folge von fehlender Wertschätzung und der Einsamkeit. 

Auch die drogenartige Wirkung digitaler Medien auf uns Menschen erklärt sie schlüssig. 

Nicht alle Theorien konnte ich voll umfänglich nachvollziehen, andere Ansätze dagegen fand ich spannend und informativ. Völlig unbekannt war mir bis dato der „Lady-Di-Effekt“, der kollektives Trauern mit eigenem Leid kombiniert. 

Am Ende hätte ich mir ein aussagekräftiges Fazit gewünscht, das die gesamten Erkenntnisse und Erklärungen umfassender in Zusammenhang gesetzt hätte. 

Ansonsten stimme ich der Autorin zu:

„Wir haben nur diese eine Welt. Und wir haben nur diese eine Gesellschaft. In diesem Sinne: Weniger Gegeneinander. Mehr Miteinander!“ S.188

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