Cover des Buches Der Junge, der sich in Luft auflöste (ISBN: 9783551311603)
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Rezension zu Der Junge, der sich in Luft auflöste von Siobhan Dowd

Rezension zu "Der Junge, der sich in Luft auflöste" von Siobhan Dowd

von Moena vor 11 Jahren

Rezension

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Moenavor 11 Jahren
Ted ist zehn und hat das Asperger-Syndrom. Deshalb kann er sich große Dinge gut merken, wie zum Beispiel das komplexe Wettersystem, vergisst aber häufig die kleinen Dinge, wie seine Sporttasche. Andere Menschen zu verstehen und ihre Gesichter zu lesen, fällt Ted schwer, und die meisten machen sich deshalb über ihn lustig. Aber Salim ist anders. Salim ist der dreizehnjährige Cousin von Ted und seiner Schwester Kat. Weil seine Mutter, Tante Gloria, einen Job in New York angenommen hat, muss er mit ihr dorthin ziehen, was Salim gar nicht passt. Vorher steht aber erst noch ein Besuch bei der Verwandtschaft an und Ted muss sein Zimmer mit ihm teilen. Eigentlich mag er so etwas gar nicht, aber mit Salim ist das gar nicht mal so schlimm. Alles ist toll, bis Salim unbedingt mit dem Londoner Riesenrad fahren will - denn dort verschwindet Salim spurlos. Ted und Kat sehen wie er in die Gondel einsteigt, aber nie wieder herauskommt! Salim scheint sich in Luft aufgelöst zu haben. Aber wie ist das möglich? Ted stellt dazu acht Theorien auf (seine Lieblingstheorie ist die mit der spontanen Selbstentzündung). Gemeinsam mit Kat geht er dem Geheimnis auf die Spur und es entwickelt sich eine spannende Ermittlungsaktion. Doch Spannung ist nicht alles, was mich an dem Buch begeistern konnte. Siobhan Dowd hat mit Ted einen Hauptcharakter und Erzähler geschaffen, den man einfach liebhaben muss. Ted ist nicht ganz normal, doch genau das macht ihn aus. Es ist immer wieder unterhaltsam, zu lesen, wie Ted beim Frühstück seine Honigpops zählt oder wie er abends den Seewetterbericht im Radio anhört, wenn er nicht einschlafen kann. Ted kann nicht akzeptieren, dass manche Dinge einfach so sind, wie sie sind. Er muss alles ganz genau wissen und stellt immer wieder Fragen. So analysiert er beispielsweise häufig Redensarten und Worte, die nicht das meinen, was sie sagen - und plötzlich ertappt man sich als Leser schon mal selbst dabei. Der Erzählstil ist einfach und liest sich sehr flüssig weg. Dadurch wird das Buch zu einem sehr unterhaltsamen und kurzweiligen Lesespaß. Das Ende des Romans ist schlüssig und sehr gut aufgelöst. Als Leser kommt man kaum selbst darauf, obwohl die Hinweise im Buch gegeben werden. Auf des Rätsels Lösung kommt aber wohl nur jemand wie Ted. Fazit Ein Leseabenteuer, das gleichzeitig spannend, humorvoll und berührend ist und das man gar nicht mehr zur Seite legen möchte.
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