Kurzbeschreibung
Mörderisches Land.
Leonie ist heilfroh, als sie in dem verschlafenen Dorf im hohen Norden ankommt. Hier will sie endlich Abstand zu ihrer Scheidung gewinnen und in Ruhe als Lehrerin arbeiten. Bald jedoch stößt sie auf einem Acker über ein brutal ermordetes Mädchen. Zusammen mit dem kauzigen Dorfpolizisten Wahnknecht begibt sie sich auf die atemlose Jagd nach einem Mörder, der sich wie ein Phantom wieder und wieder entzieht. Dann kommt auch noch eine alte Dorflegende ins Spiel. Und obwohl Leonie nicht an Geister glaubt, wird das Ganze immer rätselhafter für sie …
Eine wunderbare Landschaft und eine eigenwillige Frau, die zur Detektivin wider Willen werden muss.
Meinung
„Aschenkind“ ist das Thriller-Debüt der Autorin und hat einen etwas nicht alltäglichen Charakter. Es nimmt einen sofort ein, ist aber dennoch etwas komplex. Der Schreibstil der Autorin vermischte mehrere Merkmale. Er war düster, teils witzig, aber klar definiert. Dies gefiel mir ganz gut. Spannung war zu jeder Zeit gegeben und ich fühlte mich gut unterhalten.
Frau Rathjens gelang es mit ihren Umgebungsbeschreibungen punktgenau darzustellen, wie es war, neu in ein kleines Dorf zu kommen. Das Misstrauen der Dorfbewohner war spürbar und es erschien alles ziemlich düster. Viele verschiedene Situationen wurden miteinander verwoben und es war zeitweise etwas schwierig für mich, alles in die richtige Ordnung zu bringen. Dennoch gestaltete sich das Ganze als ein tolles Werk, welches ich allerdings nicht als Thriller, sondern als Krimi beschreiben würde.
Die Charaktere fand ich ganz gut, vielleicht etwas zu blass, aber auf jeden Fall durch ihre witzigen Dialoge recht sympathisch. Leonie ist ein recht eigenwilliger Typ, zieht ihr Ding durch und lässt sich durch nichts aus der Reihe bringen. Dabei eckt sie oft an, was sie aber im Grunde nicht so stört. Dorfpolizist Wahnknecht kam mir etwas schusselig und tranig rüber. Dennoch hat er einen guten Charakter und ist sehr liebenswürdig.
Die Umgebungsbeschreibungen waren klasse. Ich konnte mir das kleine Dorf sehr gut bildlich vorstellen und die Darstellungen der Morde verursachten etwas Gänsehaut bei mir.
Zur Handlung selbst kann ich nur sagen: toll durchdacht, spannende Momente, einige Ungereimtheiten, aber ansonsten sehr gut.
Fazit
„Aschenkind“ konnte mich bis auf ein paar Kleinigkeiten überzeugen. Die Charaktere hätte ich mir etwas mehr ausgearbeitet gewünscht und die Handlung an manchen Stellen nicht so verwirrend. Ansonsten hat mir dieser Thriller einige gute Lesestunden eingebracht. Ich vergebe somit 4 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung.
Sofie Rathjens
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
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Aschenkind
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Klappentext:
Mörderisches Land Leonie ist heilfroh, als sie in dem verschlafenen Dorf im hohen Norden ankommt. Hier will sie endlich Abstand zu ihrer Scheidung gewinnen und in Ruhe ihrem Job als Grundschullehrerin nachgehen. Doch dann stolpert sie auf einem Acker über ein brutal ermordetes Mädchen. Zusammen mit dem kauzigen Dorfpolizisten Wahnknecht begibt sie sich auf die atemlose Jagd nach einem Mörder, der sich wie ein Phantom wieder und wieder entzieht. Dann kommt auch noch eine alte Dorflegende ins Spiel. Und obwohl Leonie nicht an Geister glaubt, wird ihr langsam mulmig zumute ...
Meine Meinung:
Sofie Rathjens ist mit Aschenkind ein ungewöhnliches Romandebüt gelungen. Der nicht alltägliche Sprachstil der Autorin hat mich sehr fasziniert, er ist düster und humorvoll zugleich, poetisch, aber immer auch klar konstruiert. Man liest sich schnell in die Geschichte ein und ist schnell gefangen. Auch die Protagonisten sind eigenwillig und entsprechen nicht der Norm. Und genau das macht den Reiz dieses Buches aus. Es ist spannend, aber auf eine leise Art, und trotzdem war ich von der ersten Seite an gefesselt von diesem Buch. Die Atmoshäre ist düster und dicht gestaltet, das Dorfleben realistisch und eindringlich geschildert, genauso stellt man es sich dort oben im Norden auch vor. Dieses Misstrauen allem Neuen gegenüber, dieser Aberglaube, das Festhalten an alten Legenden. Da eckt eine junge Frau wie Leonie an, mit ihren unkonventionellen Methoden, ihrer Hartnäckigkeit, ihrem Nachbohren, das kommt nicht gut an, sie wird nicht ernst genommen oder gar blockiert. Mich hat das Debüt der jungen Autorin sehr gut unterhalten und ich freue mich auf weitere Bücher von ihr.
Die Grundschullehrerin Leonie Henning hat nach dem Ende ihrer Ehe einen Tapetenwechsel bitter nötig. Mit ihren Habseligkeiten zieht sie aufs Land, wo die sie von nun an einer Dorfschule unterrichten will. Doch kaum ist Leonie in der Dreihundertfünfzigseelengemeinde angekommen, stolpert sie über ein totes Mädchen, das in der Nähe eines Waldsees liegt. Grund genug für die engagierte Pädagogin sich mit dem Dorfpolizisten zu verbünden und auf die Suche nach dem Mörder zu gehen.
"Aschenkind“ ist das Thriller-Debüt der deutschen Autorin Sofie Rathjens, das mit seiner eigenwilligen Art versteht, den Leser für sich zu gewinnen. Dabei ist es weder eine unbändige Spannung, die ihn nicht mehr zur Ruhe kommen lässt, noch sind es ungewöhnliche Figuren, die an sich fesseln oder gar Verbrechen, die faszinierend in Erscheinung treten. Nein. Es sind viele Kleinigkeiten, die in dem verschlafenen Dorf im hohen Norden geschehen und sich in ihrer Gesamtheit zu einer verhängnisvollen Verkettung von Ereignissen verbinden. Und die ganze Zeit über herrscht in der idyllischen Gegend eine Stimmung, die gleichermaßen trügerisch und düster ist und die bestehenden Geheimnisse wunderbar überdeckt. In diese Atmosphäre, die geprägt von sehr viel Misstrauen ist, hat Sofie Rathjens eine erfrischend unkonventionelle Grundschullehrerin gesetzt, die gar nicht anders kann, als die verstaubten Regeln des Dorfes zu hinterfragen. Wie eine Maus am Käse geht sie dabei vor und nagt mal an dieser und mal an jener Stelle und bringt ganz allmählich die Unzulänglichkeiten einer gleich einer ganzen Dorfgemeinschaft ans Tageslicht. Dass sie dabei auch auf eine ganze Reihe an Verbrechen stößt, ist der Fantasie der Autorin geschuldet, die mit ihrem ländlichen Krimi gut unterhält.
Fazit:
Vielseitige Figuren, eine gute Portion Humor, die dazu passende Atmosphäre und ausreichend verbrecherisches Potenzial sind in diesem Krimi geschickt vereint und lassen den Leser in ein Leben auf dem Land eintauchen, das ungewöhnlich frevlerisch vonstattengeht.
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