Cover des Buches Das Mädchen und die Fremde (ISBN: 9783956392894)
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Rezension zu Das Mädchen und die Fremde von Sofie Sarenbrant

*+* Sofie Sarentbrant: "Das Mädchen und die Fremde" *+*

von Irve vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Ein Thriller ohne viel Thrill, aber dafür mit einer großen Sogwirkung, die vor allem von der guten Sprecherin kam. - irveliest.wordpress.com

Rezension

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Irvevor 6 Jahren

Ines ist ein süßes kleines Baby, das seit fünf Monaten leider allein vom Vater betreut werden muss. Seit seine Frau Emma bei einem Reitunfall schwer verletzt wurde, ist er auf sich allein gestellt und häufig mit der Situation überfordert. Das will er natürlich niemandem eingestehen, und so engagiert er still und heimlich eine geheime Babysitterin, die gelegentlich Ida hütet. Sie macht das ganz gut, jedoch kann man sich von Anfang an des Eindrucks nicht erwehren, dass etwas nicht mit ihr stimmt und sie ein trauriges Geheimnis mit sich trägt. Ob was nun irgendeinen Einfluss auf die Betreuung des Kindes hat? Nun, das bleibt abzuwarten…

Das aus der Not gebaute Konstrukt beginnt zu wackeln, als Emma nach mehreren Monaten aus dem Koma erwacht. Sie ist gottlob gut beieinander, hat all ihre Sinne zusammen und auch ihren messerscharfen Verstand nicht verloren. (Die Rezension ist meinem Bücherblog "Irve liest" entnommen.) Emma ist Kriminalkommissarin und hat ein Gespür dafür, wenn Dinge nicht so sind wie sie zu sein scheinen. Sie bezweifelt vom Erwachen an, dass der Reitunfall ein Unfall war und ist sich sicher, dass das jemand seine Hand im Spiel hatte. Die meisten ihrer Besucher tun ihre felsenfeste Überzeugung als Auswirkungen der Hirnverletzungen ab und gehen dem Verdacht nicht nach, lediglich einer ihrer Kollegen glaubt Emma und beginnt verdeckte Ermittlungen.

Obwohl „Das Mädchen und die Fremde“ nach einem starken, etwas geheimnisvollen Beginn in der Spannung stark abflacht und bis kurz vor Schluss eher wie ein tragischer, dramatischer Roman anmutet, hat die Geschichte eine ungeheure Sogwirkung auf mich ausgeübt. Das lag nicht zuletzt an der gut gewählten Sprecherin Julia Fischer, die durch ihre Vortragsweise stellenweise großartige Spannung in das Erzählte hineinzaubert und auch die Charaktere nebulöser und undurchschaubarer interpretiert als ich sie vermutlich beim Selbstlesen empfunden hätte.

Der versierte Thriller-Freund mag schon bald eine Ahnung haben, wo der Hase langläuft. Aber auch wenn man den Holzwegen nicht folgt, die die Autorin großzügig in den Krimi eingebaut hat, ist man unter Umständen doch sehr überrascht, wie sich alles auflöst. Eigentlich hat die Geschichte zwei verschiedene Enden, denn der Hörer weiß wirklich, was passiert ist, während die Polizei einem Irrtum aufsitzt, was dem einen oder anderen vielleicht ein wenig Schadenfreude entlockt.
Diese gemächlich erzählte Geschichte hatte nicht wirklich viel an Spannung zu bieten und es gab kleine logische Schwächen, dennoch lauschte ich dem Hörbuch sehr gerne und wurde von wenigen kleinen Längen abgesehen einige Stunden lang gut unterhalten.

Wer unaufgeregte Krimis oder Thriller mit etwas undurchschaubaren Charakteren mag, die gemächlich erzählt sind und mehr durch einen letztendlich raffinierten Plot als durch großartige Spannung und Nervenkitzel getragen werden, findet möglicherweise Gefallen an diesem Buch.

Inhalt
Als Kriminalkommissarin Emma Sköld im Krankenhaus erwacht, hat sie keine Ahnung, was geschehen ist. Das Letzte, woran sie sich erinnern kann, ist ihr Aufbruch zum Pferdestall – währenddessen ihre vier Wochen alte Tochter von ihrem Lebensgefährten betreut wurde. Nun muss sie feststellen, dass sie nach einem Reitunfall fünf Monate im Koma gelegen und kostbare Zeit mit ihrem Baby verpasst hat. Doch das ist nicht das Einzige, was ihr Sorgen bereitet. Sie wird das Gefühl nicht los, dass etwas nicht stimmt – und der Unfall gar kein Unfall war …
Quelle: audio media Verlag

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