Ich weiß nicht so recht...
von Bellastella
Rezension
Das Buch habe ich jetzt schon vor ein paar Wochen gelesen, aber eine Rezension immer wieder aufgeschoben, weil ich ehrlich gesagt, nicht so recht weiß, ob mir das Buch gefallen hat oder nicht.
Einerseits habe ich es sehr gerne und schnell gelesen.
Der Schreibstil ist flüssig und lebendig.
Die Handlung ist wirklich spannend: Cornelia hat sich endlich entschlossen, mit ihrer sechsjährigen Tochter Astrid ihren gewalttätigen Mann Hans zu verlassen. Doch gerade an ihrem letzten Morgen findet sie bzw. Astrid ihn ermordet im Wohnzimmer. Natürlich ist Cornelia die erste Verdächtige, vor allem auch deshalb, weil sie nun reich ist. Die Ermittlungen übernimmt die Kommissarin Emma, zufällig die Schwester von Cornelias bester Freundin. Dem Leser ist eigentlich klar, dass Cornelia nicht die Mörderin ist. Hat etwa Emmas Exfreund, der sie immer noch stalkt, damit zu tun?
Alles spricht also für einen tollen Krimi, aber trotzdem wurde ich nicht mit ihm warm. Die Personen waren mir fast alle unsympathisch. Alle auftretenden Männer sind hinterhältig, betrügerisch oder zumindest undurchsichtig. Auch Cornelia ist alles andere als einnehmend. Ihre Mischung aus Hilflosigkeit und Berechnung geht mir auf die Nerven. Wie mit dem Kind umgegangen wird, finde ich unmöglich. Astrid hat die allerschlimmsten Erlebnisse hinter sich, gewalttätige Angriffe des Vaters auf die Mutter, den Vater tot und blutüberströmt aufgefunden, aber keinen kümmert das groß.
Das Lesevergnügen wird außerdem gemindert durch einige Ungereimtheiten. Zum Beispiel haben Hans und Cornelia, als die Ehe schon längst zu Ende war, noch eine Lebensversicherung abgeschlossen, was man in der Wirklichkeit doch nicht machen würde.
Das Ende ist dann zwar überraschend und spannend, aber für mein Gefühl schnell und lieblos hingeschrieben, so als hätte die Autorin gemerkt: Oh je, das Buch wird zu lang, jetzt muss ich schleunigst zu einem Ende kommen.