Soheila Fors

 4,6 Sterne bei 16 Bewertungen
Autor*in von Die Tochter des Emirs.
Autorenbild von Soheila Fors (©Brunnen Verlag, mit freundlicher Genehmigung)

Lebenslauf

Soheila Fors lebt heute mit ihrem schwedischen zweiten Mann und ihren beiden Kindern in Karlskoga/Schweden. Sie ist dort landesweit bekannt, seit sie Teehäuser und ein Zufluchtshaus für Frauen aus muslimisch geprägten Ländern gründete, die hier Schutz und Gemeinschaft finden.

Alle Bücher von Soheila Fors

Cover des Buches Die Tochter des Emirs (ISBN: 9783765543098)

Die Tochter des Emirs

 (16)
Erschienen am 04.01.2017

Neue Rezensionen zu Soheila Fors

Cover des Buches Die Tochter des Emirs (ISBN: 9783765543098)
RinasWunderwerkstatts avatar

Rezension zu "Die Tochter des Emirs" von Soheila Fors

Eine unglaublich bewegende Geschichte, die jeden in den Bann zieht!
RinasWunderwerkstattvor 6 Jahren

Inhalt

Soheila wächst im Iran als Prinzessin auf. Denn ihre Familie war früher die Königsfamilie und ist zum Zeitpunkt ihrer Kindheit noch immer sehr einflussreich. Doch als Soheila erst 6 Jahre alt ist, wird ihr Vater inhaftiert. Aufgrund seines Einflusses und seiner Macht ist er eine Gefahr für die amtierende Herrschaftsfamilie. Die Jahre der Haft waren für Soheila sehr trüb und belastend. Sie liebte ihren Vater unglaublich stark. Er erzog sie nicht wie andere iranische Mädchen. Dank ihm genoss sie viele Freiheiten, die anderen muslimischen Mädchen nicht vergönnt waren und noch sind.
Jahre später, immer noch ein Kind, muss sich Soheila während des Krieges um ihre ganze Großfamilie kümmern. Diese Umstände lassen Soheila sehr schnell erwachsen werden. Doch all dieses erlebte Leid ist nicht das letzte in ihrem Leben …
Nicht nur ihr Ehemann, sondern auch dessen Familie und später auch dessen zweite Frau behandeln Soheila wie eine Sklavin. Sie findet zwar immer wieder Unterschlupf bei ihrer Familie, doch sie entkommt nie ganz ihrem Ehemann. Aber dann begegnet sie Jesus und für sie beginnt eine lange Reise zu einem besseren Leben …


Meine Meinung


Soheila beschreibt eindrucksvoll und absolut nachvollziehbar ihre Erlebnisse aus der Kindheit. All ihre Gefühlen und Erinnerungen waren für mich so greifbar nah, so real. Ich wurde 1995 geboren und habe nichts von dem Krieg im Iran und all die Machenschaften mitbekommen. Doch als ich Soheilas Geschichte las, hatte ich zumindest einen Eindruck davon bekommen, wie es ist, ständig in Gefahr und später in einem Krieg zu leben. Auch wenn Soheila unglaublich gut die Ereignisse und Umstände beschreiben konnte, sage ich bewusst, nur einen Eindruck von den Umständen bekommen zu haben. Denn egal wie real und greifbar ein Buch auch geschrieben sein mag, solange man nur davon liest, wird man nie vollständig nachvollziehen zu können, wie es ist, all diese Schreckenstaten mitzuerleben. Ich kann mir nur im Entferntesten vorstellen, wie das ist. Ich habe nun eine leise Ahnung. Und allein diese Ahnung, trieb mir die Tränen in den Augen.
Soheilas Geschichte ist auch zum Teil die Geschichte Irans, da sie als Teil einer der mächtigsten kurdischen Familien die politischen Machenschaften selbst erlebt hat. Allein wegen ihrer Kindheitsgeschichte ist dieses Buch so unglaublich wertvoll und lesenswert!
Doch dabei bleibt es nicht. Ihre Geschichte zeigt auch, wie Frauen im Islam behandelt werden; welche Rechte sie haben – oder besser gesagt, welche Rechte sie nicht haben. Es schmerzt so sehr zu lesen, wie so viele muslimische Frauen und Mädchen ausgenutzt und misshandelt werden. Und das noch immer.
Doch dann kommt die große Wende in Soheilas Leben. Sie begegnet Jesus in ihren Träumen. Ihr Leben ändert sich danach nicht schlagartig. Aber Stück für Stück – auch mit einigen Rückfällen und Stürzen – geht ihr Leben bergauf. Es war ein langer Weg, denn auch als sie endlich nach Schweden flüchten darf, ist sie noch immer nicht sicher vor ihrem Mann und ihrer Verwandtschaft. Aber Soheila ist eine so unglaublich starke Frau, sodass sie all diese Hürden überwindet und nun mit ihren Tee- und Frauenhäusern unglaubliche Arbeit in Schweden leistet!


Fazit


Auch wenn es schon ein paar Woche her ist, als ich dieses fesselnde Buch gelesen habe, bin ich noch immer fasziniert – und auch schockiert – von Soheilas Leben im Iran und dann in Schweden. Es hat mich sehr nachdenklich gemacht. Ich kann es nur jedem weiterempfehlen. Egal, ob Du Dich über den Islam oder über den Iran informieren möchtest; ob Du eine Geschichte über die Kurden lesen möchtest, Dich für die Flüchtlinge in Europa interessierst oder Jesus begegnen möchtest. Dieses unglaublich gut geschriebene Buch wird Dich in jedem Fall in seinen Bann ziehen! Ich kann es jedem uneingeschränkt weiterempfehlen!

Cover des Buches Die Tochter des Emirs (ISBN: 9783765543098)
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Rezension zu "Die Tochter des Emirs" von Soheila Fors

Eine sehr mutige und bewegende Geschichte einer ungewöhnlichen Frau!
Hopeandlivevor 6 Jahren

"Pippi beweist , dass sie ihr Leben meistern kann. Und das wirst Du auch tun"
Diesen Satz hat Soheila Fors von ihrem Vater mitbekommen, als sie noch ein kleines Mädchen war und als kurdische Prinzessin im Iran noch zu Zeiten des Schahs geboren wurde.
Soheila wächst in der ehemaligen Königsfamilie - einer kurdischen Familie mit imensem politischen Einfluss - unter vielen Geschwistern in einem palastähnlichen großen Haus auf.
Trotz des politischen Einfluss steht ihre Familie unter Verdacht und ihr geliebter Vater ist vor den Verfolgungen des Schahregimes nicht sicher.
Schon als junges Mädchen ist sie gezwungen mit ihrer Familie zu fliehen, sich in Höhlen zu verstecken, schließt sich einer kommunistischen Widerstandsbewegung an und lernt auch mit Waffen umzugehen.
Wie in ihrer Kultur üblich , soll Soheila mit einem Cousin verheiratet werden. Doch da sie ein sehr eigenwilliger Mensch ist und nicht dem üblichen Frauenbild entspricht, wehrt sie sich und wählt ihrer Ehemann selbst.
Viel zu spät merkt sie, dass sie buchstäblich vom Regen in die Traufe gekommen ist. Ihr Ehemann entpuppt sich als Betrüger und ist zudem noch gewalttätig. Dennoch hält sie ihm viele Jahre die Treue und bleibt in diesem Ehegefängnis, würde sie doch ihre Kinder verlieren, wenn sie sich trennen würde.
Die Sehnsuch nach Freiheit und Leben , die ihr Vater in ihr Herz gepflanzt hat mit dem Kinderbuch von Pippi Langstrumpf ist jedoch noch nicht verloschen und sie schafft es mit ihrer Familie in das Land ihrer Kinderheldin, nach Schweden.
Das "gelobte Land" versetzt Soheila zunächst einen Kulturschock und ihre Familie setzt alles daran, sie wieder in den Iran zu holen, nachdem sie es in Schweden endlich geschafft hat, sich von ihrem brutalen Ehemann zu trennen. Wieder schafft sie es zu fliehen...
An einem absoluten Tiefpunkt erscheint ihr Jesus in einer Vision. Er gibt ihr neue Kraft und Hoffnung. hatte sie doch ihr ganzes Leben nach dem wahren Gott gesucht.
Das ist der Anfang von einer neuen wunderbaren Geschichte und ihr Leben nimmt eine erstaunliche Wendung.

Mich hat das Buch sehr berührt, hat es mir doch einen sehr klaren Einblick in das Leben und die Kultur im Iran verschafft und mich ermutigt , mich für Frauen einzusetzen, die auch heute immer noch in einem solchen Gefängnis leben müssen und keinen Ausweg für sich und ihre Kinder sehen.
Soheila hat in Schweden eine wunderbare Arbeit mit diesen Frauen begonnen und ein "Teehaus" für eben jene eröffnet.
Ein Teehaus ist sonst nur für Männer geöffnet. Sie hat sie revolutioniert und diesmal nicht mit Gewalt , sondern mit Liebe, die sie von Gott geschenkt bekommen hat.
Ein mehr als lesenswertes Buch, mit kleinen überschaubaren Kapiteln, die durchaus noch ausführlicher hätten sein können, doch auch so ihre Wirkung haben und mich zum Nachdenken und Handeln brachten.
Empfehlung : LESEN!!

Cover des Buches Die Tochter des Emirs (ISBN: 9783765543098)
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Rezension zu "Die Tochter des Emirs" von Soheila Fors

Mutig
blaues-herzblattvor 6 Jahren

Soheila entspringt einer iranischen Königsfamilie, die ihre Macht jedoch einbüßen musste. Sie wächst als starke und von ihrem Vater ermutigte Frau mit Idealen auf und muss mit ansehen wie ihre Heimat islamisiert wird und vor allem Frauen strengen Regeln unterworfen werden. Sie begibt sich auf eine mutige Reise und gibt nicht auf, bis sie in Schweden ein neues Zuhause findet. Wenig später gründet sie eigene Institutionen um Frauen zu helfen und sich gegen das Thema Ehrengewalt zu stellen.

Mein Interesse an diesem Buch war stark und ich habe mich darauf gefreut mehr über den Iran und das Leben dort zu erfahren. Ein mir bisher nicht geläufiges Wissen. Ich begeistere mich von meiner Natur aus für Lektüre über andere Orte und andere Lebensweisen. Dieses Buch war in meinen Augen ebenso aussagekräftig wie erfahrungsreich, hat mich an einigen Stellen überrascht und noch lange nachdenklich zurückgelassen.

Zu Beginn wirkte Soheilas Erzählen über ihre Kindheit und erste prägende Momente auf mich fast wie ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht, so anschaulich und wunderbar beschrieben war es.
Aber auch geschichtlich hatte die reale Geschichte etwas zu bieten. So wurde Soheila selbst Zeuge der stark ausgeprägten Veränderungen die die islamische Revolution in ihrem Land mit sich brachte. An diesen Tagen lässt sie den Leser durch die Zeilen teilhaben und vermittelt ein Bild, das ebenso schockt wie es mitfiebern lässt.
Dazu beleuchtet sie im Speziellen die Rolle der Frau in der Gesellschaft und zeigt vielfältige Verhaltensweisen auf, die sie selbst kennengelernt hat (oder spüren musste).

Ganz besonders spannend (weil so unerwartet) war es für mich den Kontrast zwischen Familiengebilden in unserem Europa und ihrem Heimatland kennenzulernen. Sie erläuterte dabei bei beidem gut verständlich sowohl Vor- wie auch Nachteile und hat mir diese Thematik mit verschiedenen Perspektiven anschaulich nähergebracht.

Der Schreibstil war verständlich und zu Anfang beschreibend angehaucht und wurde zusätzlich unterstützt durch die Kürze der einzelnen Kapitel, die jeweils nur wenige Seiten beanspruchten.

Dazu kam das ich den zeitlichen Aufbau innerhalb des Buches als gut gelöst betrachte. Am Anfang eine kurze Sequenz der Gegenwart, dann ein Sprung in die Vergangenheit um ganz von Vorn zu beginnen und dann bis zum Ende hin das raffen der Erzählzeit um mit Beschleunigung wieder in der Gegenwart und Schweden anzukommen.

Kleines Spezial aus meiner Sicht war die neue Idee am Ende noch weitere Stimmen und andere Sichtweisen über eines der Projekte der Autorin zu vernehmen. Nur die Einseitigkeit im Schreibcharakter hat mich an dieser tollen Idee gestört. Ich hätte mir da etwas mehr Vielfalt im Schreibstil gewünscht, die deutlich erkennbar ist, da es ja eigentlich im Sinne der Natur liegt das jeder Mensch sehr unterschiedlich schreibt und artikuliert. Ich vermute hier hat sich durch Übersetzungen oder Anpassung eine unechte Einheitlichkeit eingeschlichen.

Alles in allem ein gelungenes Buch über wichtige Themen, die definitiv in die Öffentlichkeit gehören und einen Teil zur Aufklärung über in Deutschland weniger bekannte Wissensgebiete beitragen. Von mir eine Empfehlung um das eigene Verständnis und Verstehen anderen gegenüber zu stärken. Hinzu kommt das Porträt einer bewundernswerten Frau, von der wir uns sicher alle eine Scheibe abschneiden können. Mehr davon bitte.

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