Rezension zu Das andere Leben von Solly Ganor
Rezension zu "Das andere Leben" von Solly Ganor
von Mr. Rail
Rezension
Mr. Railvor 15 Jahren
Ein dreizehnjähriger jüdischer Junge in den Fängen der nationalsozialistischen Vernichtungsmaschine - Erlebnisse in Ghettos, Konzentrations- und Außenlagern, der Verlust von Familie und Freunden, Angst und Kampf ums nackte Überleben, ein Todesmarsch durch die bayerische Idylle und eine Rettung - ein Überleben - das sind in Stichworten die Schwerpunkte dieses Zeitzeugendokumentes. Soviel zum Buch. Welcher Mensch bleibt dabei übrig - ein verbitterter, hassender? Nein - im Gegenteil. Solly Ganor versuchte zu verdrängen - hat sich neu erfunden und niemandem, noch nicht einmal seiner Ehefrau von seinen Erlebnissen erzählt. Erst als die Träume des "alten" Mannes schlimmer wurden, als die Erinnerung übermächtig zu werden drohte, öffnete er sich seinem Umfeld. Er versuchte, seiner Frau langsam und vorsichtig zu erklären, dass er nicht der Mann ist, für den sie ihn hielt - und sie antwortete, "Das musst du mir nicht sagen, Du sprichst seit Jahren im Schlaf darüber"......... Ich hatte die Ehre, Solly Ganor privat kennenzulernen und habe viel gelernt - ohne Vorbehalte und erhobenen Zeigefinger, ohne Schuldzuweisung und Hass (ich hätte dies alles verstanden) gibt er uns eine Lebensaufgabe mit auf den Weg - alles Menschenmögliche zu unternehmen, um eine Wiederholung der Geschichte zu verhindern. Ich habe es ihm versprochen.