Rezension zu "Twelve Years a Slave" von Solomon Northup
Ist euch eigentlich bewusst, in was für einer Freiheit wir Leben? Ich meine, wir entscheiden und handeln selbst, haben unsere Familie und unsere Liebsten bei uns, wir leben nach unserer eigenen Devise und haben eine eigene Vorstellung von einem "unbeschwerten Leben", kurz, wie sind FREI. Tatsache ist, dass wir einige Privilegien haben, die wir genießen dürfen, doch sehen aber oft die Dinge im Leben als normal, als selbstverständlich an. Wir schätzen die Zeit mit unserer Familie nicht, schätzen nicht die Geborgenheit, schätzen nicht das Glück, eine Familie zu haben, Menschen in unseren Ängsten Kreisen, die immer bei uns sind...- Aber was wäre, wenn uns auf einmal diese Freiheit genommen werden würde? Wenn uns der Draht zu unserer Familie, der Glaube an ein freies Leben, und unsere Menschgenwürde genommen werden würde? Würde der Mensch nicht irgendwann alles dafür setzten, um genau das alles zurück zu bekommen...??
Zu diesem Buch möchte ich heute keine typische Rezension verfassen, wie man normalerweise von mir gewohnt ist, dennoch möchte ich über ein paar besondere Details im Buch aber auch Details in der Buchverfilmung schreiben. Die Geschichte von Solomon Northup gehört definitiv zu denen, die jeder einmal gesehen bzw. gelesen haben sollte. Das Buch ist nicht unbedingt wie gewohnt wie ein Roman gegliedert, in dem eine Handlung ggf. aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, vielmehr erinnert der Erzähl- und Schreibstil an ein Tagebuch, welche in der „ICH“ Perspektive geschrieben ist. Natürlich sind das Ereignisse und Erlebnisse die Solomon zu seiner Zeit veröffentlicht hat, auch wenn natürlich die Sprache zur heutigen Zeit angepasst wurde. Dennoch gehen die einzelnen brutalem Ereignisse, die er beschreibt, tief unter die Haut und lassen die Leser mit emotionalen Gedanken zurück. Im Buch sind einige Bilder veröffentlicht worden, die Baumwollplantagen und einige „Sklaven“ und ihre körperlichen Zustände zeigt.
Ganz große Klasse ist hier auch die Verfilmung nach dem autobiografischen Werk von Solomon Northup. Neben den absolut gelungenen schauspielerischen Leistungen, auf die ich nicht näher eingehen möchte, schafft es der Film, permanent eine bedrückende und traurige Stimmung zu vermitteln, welche die Ernsthaftigkeit und die traurige Wahrheit dahinter zeigt, wie gierig Menschen nach Macht und Geld sein können, selbst wenn sie dafür über „Leichen“ gehen, andere ausbeuten und ihre Menschenwürde mit den Füßen treten. Im Buch werden einige brutale Szenen sehr bildhaft wiedergegeben, sogar mit Bildern aus der Zeit, dennoch ist es nochmal schlimmer, welche Szenen wir zu sehen bekommen, in denen die „Sklaven“ ausgepeitscht, erniedrigt und teilweise zu Tode gequält werden.
Wie mein Fazit ausfallen wird, werden sich jetzt einige Leser denken. Selbstverständlich möchte ich hier erwähnen, dass das Buch für mich ein absolutes Highlight ist. In Anbetracht der Tatsache, dass das keine fiktive Geschichte sondern eine wahre Begebenheit ist und auch die Sklaverei und Ausbeutung noch heute in manchen Orten dieser Welt stattfindet, ist es wichtig für mich zu erwähnen, dass ich keineswegs in meiner Bewertung auswerte wie schlimm, traurig oder dramatisch diese Handlung ist, vielmehr möchte ich darauf hinweisen, dass das Werk von Solomon Northup, neben der Sklaverei vielmehr bietet und sehr viele Werte vermittelt, die wir teilweise verlernt bzw. wiedererlernen müssen. Denn unsere Freiheit ist nicht selbstverständlich, so privilegiert wir in einigen Dingen sind, sollten wir nicht vergessen, dass es Menschen gibt, die nicht das gleiche Glück mit uns teilen.