Nach einem Brand in einer Gartenhüte wird die komplett verkohlte Leiche eines Mannes gefunden. Eine Identifizierung gestaltet sich sehr schwierig. Doch die Spuren führen in eine Gärtnerei, deren Angestellter vermisst wird. Tigran Thequiemus und sein Team der Mordkommission Bischoffsbrück, tappt lange im Dunkeln und muss allerlei Spuren verfolgen. Denn diese führen nicht nur zu einer brutalen Motorradgang, sondern auch in die höchsten Kreise.
Die Storyidee hat mir sehr gut gefallen. Eine unbekannte Leiche, viele Fährten die es zu verfolgen gilt und unterschiedliche Milieus. Das Lesen hat sich für mich allerdings nicht immer einfach gestaltet. Das lag aber nicht an der modernen Neuinterpretation der Inquit-Regeln, die die Autorin verfolgt. Dadurch wird z.B. der Redebegleitsatz ausgedünnt. Das hat mir sehr gut gefallen, weil so mehr Tempo in die Dialoge gebracht wurden. Was mich eher gestört hat, war dass die Figuren teilweise sehr ausfallend und beleidigend kommuniziert haben (Edit: laut Autorin ändert sich das aber in Nachfolgebänden). Die Kapitellänge hätte für meinen Geschmack auch etwas kürzer ausfallen können. Es gab oft Abschnitte, die sich dafür gut geeignet hätten. So wurde man, wenn man zwischendrin pausieren musste, etwas rausgerissen und musste sich erst mal wieder einlesen. Positiv möchte ich aber erwähnen, dass ich ganz lange nicht genau wusste, wohin sich alles entwickelt und es viele Möglichkeiten gab. Alles in allem gab es einen interessanten Fall mit Kritikpunkten, die vielleicht nur mich persönlich betreffen – hier soll sich am besten jeder Leser selbst ein Bild machen. 3,5 Sterne aufgerundet.