Rezension zu "ICH - Mein Workbook für mehr Achtsamkeit" von Sonja Piontek
Bei "Ich - Mein Workbook für mehr Achtsamkeit" handelt es sich um ein Arbeitsbuch, das einem dabei helfen soll, sich selbst besser kennenzulernen, zu erfahren, woher man kommt, wo man steht, wohin man möchte und wie man dorthin kommt, um letztendlich ein zufriedeneres Leben führen zu können.
Das Buch besteht zu 90% aus Fragebögen aus verschiedenen Lebensbereichen, die es unter Anleitung der Autorin auszufüllen gilt. Sicherlich wird man im Zuge dessen an mancher Stelle genauer in sich selbst hören und den ein oder anderen Impuls bekommen, gewisse Teilbereiche seines Lebens genauer zu hinterfragen und gegebenenfalls auch Veränderungen anzugehen.
Viele Fragen sind allerdings dermaßen banal, dass man sich in seine Grundschulzeit zurückversetzt fühlt, als man Freundschaftsalben mit Informationen zu seiner Leibspeise oder seinen Lieblingsstofftieren befüllt hat. Zahlreiche Seiten habe ich persönlich demnach eher als Zeitverschwendung empfunden.
Aber auch die Antworten zu den komplexeren Fragen, die natürlich aus dem eigenen (Unter-)Bewusstsein stammen, stellen Bestandsaufnahmen dar und rein durch den Prozess des Fragenbeantwortens können keine neuen Erkenntnisse gewonnen werden. (Was wäre denn gar, wenn sich bei Frage 2 bereits herausstellen würde, dass Selbstreflexion zu meinen größten Schwächen gehört...?) Dazu hätten die Antworten in einem weiteren Teil in irgendeiner Weise durch die Autorin "weiterverarbeitet" bzw. zumindest brauchbare Tipps geliefert werden müssen, was man selbst mit diesen Iosen Informationen anfangen kann.
Stattdessen folgt nach den Fragebögen ein Cut und wir bekommen ganz unabhängig davon noch einige allgemeine Achtsamkeitstipps auf ein paar wenigen Seiten mit auf den Weg. Diese sind meiner Meinung nach das Brauchbarste an diesem Buch, mit anschaulichen Anekdoten versehen und zeigen, dass Piontek durchaus Schreibtalent hätte. Nur leider ist ihre Eigenleistung im Ganzen betrachtet hier verschwindend gering und das Buch kann leider nicht das halten, was es verspricht.