Ich habe Jay von der ersten Seite an unfassbar gerne auf seiner Suche nach Sicherheit und Vertrauen begleitet. Nachdem er in den letzten Jahren nur negative Erfahrungen mit Mitschülern gemacht hat und sein Vater nie als "Vater" da sein konnte hat er nämlich einen ganzen Haufen an Problemen, mit denen er sich rumschlägt und selbst seine Gedanken stehen gegen ihn. Vor allem seit dem Tod seiner Mutter, die für ihn das einzig verlässlich positive in seinem Leben gewesen ist.
Und dann hat er im Endeffekt Glück im Unglück - dadurch, dass er von der Schule fliegt und sein Vater für die Sicherheit der Gruppe Yay!There verantwortlich ist bleibt nur eine Schlussfolgerung - Jay muss mit auf Tournee. Und ehe er sich versieht steht er plötzlich gegen seinen Willen inmitten der Kpop Welt, über die er genauso wenig weiß wie sein Vater über ihn. Eigentlich die perfekte Chance für einen Neuanfang - aber nicht in der heutigen Zeit, in der einen die Vergangenheit durch die sozialen Medien in kürzester Zeit einholen kann, obwohl die Gedanken sie sowieso nie losgelassen haben.
Es ist total leicht, Jay zu verstehen und mit ihm zu fühlen, zu leiden und sich zu freuen, vor allem, da es auf ganz besondere Weise immer wieder Einblicke in seine Gedanken gibt. Und dieser Einblick trifft einen manchmal wirklich doll.
Das Buch hat bei mir aber nicht nur mit dieser "Lesernähe" gepunktet sondern auch wesentlich damit, dass es ganz aktuelle Themen aufgreift, mit denen ich gar nicht gerechnet habe. So spielen nicht nur soziale Probleme wie Mobbing oder fehlende Beziehungen (zu den Eltern) eine Rolle, sondern es wird auch auf die ein oder andere politische Entwicklung angespielt.
Für mich daher ein absolutes vier Sterne Buch aufgrund der Nahbarkeit, die ich empfunden habe, obwohl diese Welt in die wir eintauchen so anders ist als meine eigene und einen doch ähnliche Themen bewegen mit einem Pluspunkt für den Aktualitätsbezug.