...was ich erwartet habe. Vergangenheit ist relativ und dass ich hier bis ins Jahr 1939 zurückreisen muss, empfand ich für einen Krimi doch recht außergewöhnlich.
Kommissarin Lene Wagenbach aus Regensburg wird mal wieder zu der Leiche einer Frau gerufen. Diese lebte auf einem Einödhof alleine, hatte zu Sohn und Ex-Mann keinerlei Kontakt mehr und nähere Freunde rund um sie herum gab es auch kaum welche. Für die Ermittler war es schwer, ihr nahe zu kommen und etwas über sie zu erfahren.
Der Leser hat quasi von Anfang an zwei verschiedene Stränge verfolgen dürfen – einmal die aktuelle Zeit, das andre Mal beginnend eben 1939 ebenfalls auf einem Hof. Das ging bald sozusagen fließend ineinander über und so war ich der Kommissarin doch um einiges voraus. Bis diese mal wusste, dass die Ermordete einem brisanten Familiengeheimnis auf der Spur war dauerte es…
Die Figuren sind von der Autorin sehr klar und deutlich, aber auch liebevoll gezeichnet. So habe ich vor allem in der vergangenen Zeit mit gefiebert. Man weiß ja im Groben und Ganzen, was seinerzeit passierte, aber das so anhand von Familienschicksalen deutlich aufgezeigt zu bekommen, ist wieder nochmals was anderes. Und enthüllt wieder mal den ganzen Irrsinn der damaligen Zeit…
Auch wenn ich, wie gesagt, etwas anderes erwartet hatte, gefiel mir das Buch doch sehr gut.