Rezension zu "Der Palazzo am See" von Sophia Cronberg
Ein Roman über Sein und Schein. Ein Roman, der zwischen Vergangenheit und Gegenwart wechselt um die Geschichten verschiedener Charaktere und deren Schicksale zu erzählen.
Die Enthüllung eines Geheimnisses durch kapitelweisen Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit ist nicht neu und trotzdem immer wieder reizvoll.
LOB: Die historische Darstellung ist von der Autorin großartig umgesetzt! Ihre Schilderungen sind ansprechend, der geschichtliche Hintergrund wird penibel, aber nicht langweilig, erklärt.
Tizia ist, als ehemaligen Stummfilmstar, farbenprächtig und elegant beschrieben, verliert jedoch - von der Autorin minutiös geplant - an Glanz.
Bérénice, Tizias gehemmte und unsichere junge Zofe, verhält sich sehr realistisch. Ihre Psyche und Motive wurden von der Autorin hervorragend herausgearbeitet. Bérénice gewinnt mit jeder Seite an Stärke und wird unweigerlich zum Hauptcharakter der Geschichte.
TADEL: Je brillanter die Vergangenheit, umso katastrophaler und blasser sind die Charaktere der Gegenwart beschrieben.
Persönliches FAZIT: Ich bin zwiegespalten, wenn ich über diese Geschichte nachdenke. Sie beinhaltet große Stärke, aber auch peinliche Schwächen. Trotzdem ist es zweifellos ein unterhaltsames Buch!