Sophia Fritz

 3,5 Sterne bei 33 Bewertungen
Autor*in von Steine schmeißen, Toxische Weiblichkeit und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Sophia Fritz, geboren 1997, hat Drehbuch an der Filmhochschule in München studiert. 2021 erschien ihr Debütroman "Steine schmeißen", 2022 folgte "Kork", 2023 die Erzählung ‚Frankfurter Kranz‛ in der Anthologie Glückwunsch. 15 Erzählungen über Abtreibung. Sie schreibt für ZEIT ONLINE und hat eine Ausbildung als Jugendguide für Gedenkstätten, als Sterbebegleiterin im Hospiz und als Tantramasseurin. Toxische Weiblichkeit ist ihr erstes Buch bei Hanser Berlin.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Sophia Fritz

Cover des Buches Steine schmeißen (ISBN: 9783985680801)

Steine schmeißen

 (16)
Erschienen am 22.02.2023
Cover des Buches Toxische Weiblichkeit (ISBN: 9783446279155)

Toxische Weiblichkeit

 (12)
Erschienen am 18.03.2024
Cover des Buches Gott hat mir nie das Du angeboten (ISBN: 9783451032813)

Gott hat mir nie das Du angeboten

 (2)
Erschienen am 01.02.2021
Cover des Buches Kork (ISBN: 9783985680177)

Kork

 (2)
Erschienen am 16.03.2022
Cover des Buches So auf Erden. (ISBN: 9783845910871)

So auf Erden.

 (0)
Erschienen am 01.03.2014
Cover des Buches Toxische Weiblichkeit (ISBN: B0CWLMN1KN)

Toxische Weiblichkeit

 (1)
Erschienen am 18.03.2024
Cover des Buches Kork (ISBN: 9783985680191)

Kork

 (0)
Erschienen am 16.03.2022
Cover des Buches Kork (ISBN: 9783985680344)

Kork

 (0)
Erschienen am 16.03.2022

Neue Rezensionen zu Sophia Fritz

Cover des Buches Toxische Weiblichkeit (ISBN: 9783446279155)
kalligraphins avatar

Rezension zu "Toxische Weiblichkeit" von Sophia Fritz

Toxisches Patriarchat
kalligraphinvor 2 Monaten

„Emanzipation ist nicht nur die Befreiung von der institutionellen Dominanz der Männer, sondern auch die Befreiung von Weiblichkeit als patriarchaler Wunschvorstellung.“

Von toxischer Männlichkeit hört man immer wieder: Die Rollenerwartungen an Männer im Patriarchat fordern Aggressivität, vermeintliche Stärke und das Demonstrieren der eigenen Überlegenheit. Doch es gibt auch (mehr oder weniger konträre) Rollenerwartungen an Frauen: Zurückhaltung, Fürsorglichkeit und ein anbiederndes Äußeres.

Sophia Fitz fasst diese und viele weiteren Verhaltensweisen von Frauen unter dem Begriff der Toxischen Weiblichkeit zusammen. Sie analysiert, wie sich Weiblichkeit oftmals darstellt und welche der für Frauen scheinbar typischen Eigenschaften eigentlich erlernte Anpassungen an ein männergemachtes System sind. Sie zeigt auch auf, wie diese Anpassungen den Frauen selbst zum Nachteil werden.

Fitz’ Buch ist eine anregende Lektüre, die viele kleine Alltäglichkeiten als Patriarchatssymptome enttarnt. Lieber habe ich allerdings das Buch „Süß“ von Ann-Kristin Tlusty gelesen, an das ich mich bei dieser Lektüre oft erinnert fühlte. Den Begriff der Toxischen Weiblichkeit finde ich eigentlich schlecht gewählt. Er ist erklärungsbedüftig und hört sich ohne weitere Erklärung erst einmal an, als könne man nun also mit dem Finger doch auch auf die Frauen und Feminist*innen zeigen.

Des Weiteren kann ich mich in vielen der geschilderten persönlichen Situationen der Autorin nicht wiederfinden. So agiere ich nicht. Und so erlebe ich es auch nicht in meinem Umfeld. Vielleicht bin ich weniger toxisch weiblich. Oder zu alt.

Ein gutes Buch, aber vielleicht eher für jüngere Frauen.

Cover des Buches Toxische Weiblichkeit (ISBN: 9783446279155)
lolbuechers avatar

Rezension zu "Toxische Weiblichkeit" von Sophia Fritz

Zum nachdenken
lolbuechervor 3 Monaten

Besonders gefallen hat mir, wie ehrlich und selbstkritisch Sophia persönliche Erfahrungen, Gedanken und Gefühle mit mir als Leserin teilt. Ihre Aufrichtigkeit, Empathie und sehr feine Beobachtungsgabe ließen beim Lesen Verbundenheit entstehen, die ich als heilsam empfinde.

In Ihrem knapp 200 seitigen Essay nimmt uns Sophia mit auf einen Exkurs zum bisher noch unglaublich vernachlässigten Thema der toxischen Weiblichkeit. Was ist das? Woher kommt Sie und was können wir tun, um einander sanfter und echter zu begegnen?

Das hier ist kein Buch nach dessen beenden Ihr euch schlecht fühlt „Frau“ oder „weiblich“ zu sein. Es ist eher eine Möglichkeit auf fast jeder Seite einen neuen Denkanstoß dazu zu bekommen warum wir uns so verhalten wie wir es eben tun. Welche Situationen, gesellschaftlichen Zwänge uns geformt haben und was wir tun können um dieser Sozialisierung entgegenzuwirken.


In ihrem Essay widmet sich Sophia Fritz fünf Prototypen toxischer Weiblichkeit:

- dem guten Mädchen, das Konfrontation meidet, nicht wütend wird, sich hintenanstellt und nicht auffallen will

- der Powerfrau, die sich einerseits empowert und sich andererseits durch „Mädelsabende“ infantilisiert

- der Mutti, die auf ihrem Treppchen glänzen will

- dem Opfer, das sich vermeintlich verschwestert gegen einen gemeinsamen Feind

- der Bitch, die in ihrer Entschlossenheit einfach zu schwierig und aufmüpfig ist. Auch mal wütend wird

Cover des Buches Toxische Weiblichkeit (ISBN: 9783446279155)
xxholidayxxs avatar

Rezension zu "Toxische Weiblichkeit" von Sophia Fritz

Mutige Selbstreflexion mit feministischen Impulsen
xxholidayxxvor 3 Monaten

"Nichts bringt die Sexistin in mir so zuverlässig hervor wie falsche Wimpern, Extensions, hohe Absätze — und eine desinteressierte Attitüde." - Buchzitat (S.132 - E-Book)
"Manchmal habe ich das Gefühl, von keiner Beziehung so beschädigt worden zu sein wie von der Konditionierung, ein gutes Mädchen sein zu müssen. Der Anspruch, immer verständnisvoll, nett, aufmerksam, sanft und zuvorkommend zu sein, ist so tief in mir verwurzelt, dass ich ihn unmöglich von meinem Charakter trennen kann." - Buchzitat (S.26 - E-Book)

"Toxische Weiblichkeit" von Sophia Fritz ist ein Buch, das die Facetten der Weiblichkeit und deren Auswirkungen auf das gesellschaftliche Miteinander analysiert. Sophia Fritz, Jahrgang 1997, hat Drehbuch an der Filmhochschule in München studiert und ist bereits als Autorin und Journalistin für ZEIT ONLINE tätig. Ihr erstes Buch bei Hanser Berlin untersucht, wie Frauen verinnerlichte Misogynie reproduzieren und stereotype Verhaltensweisen als Waffe einsetzen.

Sophia Fritz begibt sich auf eine mutige Selbstbefragung und untersucht, wie Frauen durch ihre Anpassungsfähigkeit und ihr Harmoniebedürfnis unbewusst ein System unterstützen, das sie eigentlich verändern möchten. Sie beleuchtet Situationen, in denen Frauen entgegen ihrer eigenen Wünsche handeln – etwa wenn sie lächeln, obwohl sie eigentlich streiten möchten, oder wenn sie Konflikte vermeiden und stattdessen Freundinnen ghosten. Fritz diskutiert manipulative Partnerinnen, flaky Freundinnen und bitchige Arbeitskolleginnen, ohne diese zu bewerten. Der Essay zeigt, wie toxische Weiblichkeit unsere Lebenswelt prägt und gibt Impulse für eine feministische Zukunft.

Der Schreibstil von Sophia Fritz ist leicht lesbar und flüssig, was das Lesen sehr angenehm machte. Besonders beeindruckend fand ich, wie Fritz ihr eigenes Unbehagen darstellt, wenn sie auf ihre eigenen Dissonanzen stößt. Viele Frauen können sich sicherlich darin wiederfinden, etwa in der Angst vor Konflikten oder in der zitternden Stimme beim Setzen von Grenzen. Ihre Ehrlichkeit in Bezug auf das Ghosten von "Freundinnen" um Konfrontationen zu vermeiden, war für mich sehr nachvollziehbar.

Die Autorin untersucht, wie Frauen verinnerlichte Misogynie reproduzieren und stereotype weibliche Verhaltensweisen als Waffe einsetzen. Dies geschieht zu unserem eigenen Schaden und zum Schaden der Männer. Fritz thematisiert dabei nicht Victim Blaming, sondern legt den Fokus auf Handlungsfähigkeit und Solidarität. Sie zeigt Wege auf, wie wir toxische Muster durchbrechen können, und liefert dabei konkrete Beispiele für toxisches weibliches Verhalten. Das Anerkennen dieser Probleme ist der erste Schritt zur Lösung, auch wenn es unangenehm sein mag, sich selbst in einigen dieser Beispiele wiederzuerkennen.

Fritz beleuchtet manipulative Partnerinnen, unzuverlässige Freundinnen und intrigante Arbeitskolleginnen, ohne moralisch zu urteilen. Eine zentrale Frage des Buches ist, wie sehr wir durch unsere Anpassungsfähigkeit und manipulativen Fähigkeiten ein System unterstützen, das wir eigentlich verändern möchten. Besonders radikal ist die Aussage, dass das Ausdrücken von Verlangen, insbesondere nach Macht und Sex, für Frauen eine der größten Herausforderungen darstellt. Frauen kämpfen mit emotionaler Manipulation und der Angst, als schwierig abgestempelt zu werden. Fritz zeigt auf, wie Frauen Perfektion und Kontrolle suchen, um Bewunderung statt Liebe zu erlangen, aus Angst vor dem Verlust der Kontrolle.

Fritz zitiert eine Vielzahl von Quellen, darunter "King Kong Theory", "Art Monsters: Unruly Bodies in Feminist Art" und "Invisible Women: Data Bias in a World Designed for Men". Trotz der vielen Quellen bleibt der Text sehr persönlich und essayistisch. Zwar könnte man kritisieren, dass der Text stringenter und die zitierten Quellen kritischer sein könnten oder manche Aspekte noch tiefer beleuchtet werden müssten, dennoch fand ich das Buch äußerst bereichernd. Es soll aber hier noch erwähnt werden, dass das manche Leser:innen den ein oder anderen Begriff eventuell nachschauen müssen, da schon auch ein gewisses Vorwissen vorausgesetzt wird.

Alles in allem hat mir "Toxische Weiblichkeit" von Sophia Fritz gut gefallen. Das Buch wirft wichtige Fragen zur Selbstreflexion auf und dekonstruiert gesellschaftliche Strukturen. Der Spagat zwischen feministischen und anti-feministischen Aspekten ist der Autorin sehr gutgelungen. Ich vergebe daher 4 von 5 Sternen.

"Wir greifen in unserer Kritik am Patriarchat zu kurz, wenn wir nur immer wieder betonen, dass wir uns auf dem nächtlichen Heimweg nicht sicher fühlen und Nein ist Nein kein verlässliches Schutzschild ist." - Buchzitat (S.50 - E-Book)

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Community-Statistik

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