Liebe Sophie, was ist dein Lieblingsgetränk?
Eiskalter Milchkaffee mit Süßstoff, köstlich, der Gedanke daran treibt mich morgens aus dem Bett.
Was ist das schönste Feedback, das du von Lesern erhalten hast?
Einmal schrieb mir ein Paar, dass sie, seit sie eines meiner Bücher gelesen hatten, endlich miteinander über Sex sprechen können. Eine Frau erzählte mir, dass sie viel mehr Orgasmen hat, weil sie ihrem Mann jetzt sagen kann, was sie gern hätte. So was freut und rührt mich immer sehr.
Gibt es ein anderes Genre, das dich als Autorin reizt?
Ich versuche, innerhalb der Erotik die Genres zu wechseln. Einen Thriller hatte ich schon, das neue Buch "Hotel d’Amour" ist zur Hälfte ein historischer Stoff. Einen klassischen Krimi könnte ich mir sehr gut vorstellen, aber auch Mystery oder Science-Fiction.
Wann kommen dir die besten Ideen?
Wenn der Abgabetermin näherrückt und die Panik steigt. Das war schon in der Schule so, ich bin eine, die immer auf den letzten Drücker arbeitet.
Welche Musik hörst du beim Schreiben?
Sophie Hunger, Youn Sun Nah oder Agnes Obel stehen z.B. auf meiner Schreib-Playlist. Ich nenne das "Smoothy Girls", ein Mann hat mal gesagt, es klinge nach miauenden Kätzchen vor einer offenen Dose Whiskas, was eine Frechheit ist - für die Sängerinnen und für meinen Musikgeschmack. Das sind angejazzte, langsame, laszive Titel mit hauchenden Stimmen, sehr sexy!
Hast du ein Lieblingswort?
Wenn ich Sexszenen schreibe, "feucht" oder "zucken". Das streicht mein Lektor und schreibt mir an den Rand so was wie "Sumpfgebiete trockenlegen" oder "pack ich an den Trafo ran, zuckt bei mir der kleine Mann". Es ist ein lustiger Lektor. Gnadenlos, aber lustig.
Welchen anderen Job würdest du gerne für einen Tag ausüben?
Ich würde unglaublich gern mal ein kleines hässliches Tier in einem Zeichentrickfilm singen. Für die Prinzessin taugt meine Stimme nicht, aber eine Küchenschaben-Ballade, das wär’s. Falls ein Trickfilm-Produzent das liest: Bitte mailen Sie mir!
Wie prokrastinierst du am liebsten?
Schuhe, Hüte, kleine Silbersachen oder altes Porzellan im Internet suchen. Oder Serien bingen.
Welche Nervennahrung hilft dir beim Schreibprozess?
Joghurt mit Kaffeegeschmack. Dazu einen Plastikteelöffel. Ist ne Kindheitserinnerung.
Hast du für uns einen Tipp für eine gute Serie?
Ich bin die Queen of Binge und ein absoluter Serien-Freak! So viel Platz habt ihr wahrscheinlich nicht, aber hier einige meiner Favorits: Californication, Queer as Folk, Vikings, Downton Abbey, Sense 8, The 100, Bordwalk Empire, Transparent, The Knick, House of Cards, Six Feet Under, Masters of Sex, Little Britain, Das Haus am Eaton Place, Real Humans, Peaky Blinders.
Welches Buch verschenkst du gerne?
"Nächte im Circus" von Angela Carter hat bisher noch jede Freundin irgendwann von mir bekommen.
Wohin sollen wir unbedingt einmal reisen und welches Buch soll uns auf dieser Reise begleiten?
Nach Kyoto, und "Die Geisha" von Arthur Golden. Fand ich beides umwerfend.
Was ist dein Seelentier?
Eine Eule. Nachaktiv. Rundum-Jagdblick. Kein Rudel.
Gibt es etwas, was du gerne können würdest?
Singen! Im letzten Dezember war ich mit Freunden bei so einem Open Singing und fühlte mich wie ein Grizzly unter Elfen. Wirklich jede Frau, die ich kenne, singt höher als ich. Im Auto läuft aus lauter Verzweiflung oft Zarah Leander, damit ich wenigstens mal irgendwas mitsingen kann.
Wofür hast du eine Schwäche oder heimliche Leidenschaft?
Cheesecake. Fußmassagen. Schnurrende Katzen auf dem Bauch.
Zu guter Letzt: Welche Figur aus einer Buchwelt würdest du gerne treffen? Und was würdet ihr unternehmen?
Ich würde gern mal mit einer alten Dame aus den wunderbaren Büchern von Julian Fellows Tee trinken, während eine weiß beschürzte Maid kleine Gebäckstücke auf silbernen Tellerchen serviert. Aber so was kann ich als Pornoautorin ja nicht sagen. Also zweiter Versuch: Ich würde mich gern mit einem der neurotischen Helden von Philip Roth durch eine New Yorker Nacht vögeln. Und wenn ich dann mit Sturmfrisur verschwitzt und keuchend in den Laken liege, würde er endlich einmal glücklich lächeln und sagen: "Für eine Schickse gar nicht schlecht."