Rezension zu "Das brennende Band" von Sophie Buczolich
„Der Wald hieß mich immer willkommen, er verlangte keinerlei Erklärungen oder Rechtfertigungen. Er strahlte eine stoische Ruhe aus, während er kommentarlos meinem Klagen lauschte.“
In dem Buch begleiten wir die beiden Brüder Erik und Jonas.
Zu Anfangs verbunden wie Pech und Schwefel, zum Ende unterschiedlich wie Feuer und Eis.
Der Roman wird vorrangig aus Sicht des jüngeren Bruders Jonas erzählt.
Die Liebe zur Natur der beiden, vor allem zum Wald, spürt man ab der ersten Seite.
Als die zwei jedoch einen grausamen Fund machen häufen sich nicht nur die Waldbrände, sondern auch Erik scheint sich zu verändern…
„…etwas, das normalerweise nur in jenen unheimlichen Filmen oder Büchern existierte, bei denen man sich wohlig gruselt, in dem Wissen, dass es sich um eine frei erfundene Geschichte handelte, die mit dem Zuklappen des Buches oder dem Unterbrechen des Filmes endete.“
Fazit:
Was für ein Debütroman!
Vielen lieben dank für dein Rezensionsexemplar!
Zuerst das Design des Cover – damit hat uns die Autorin direkt angesprochen, da auch wir beide als Kinder sehr gerne und viel Zeit in der Natur/Wald verbracht haben.
Nun aber zum Inhalt.
Besonders berührend fanden wir die Liebe zum Detail oder besser gesagt der Natur, diese merkt man mit allen Sinnen.
Als Leser hatte man das Gefühl, man könne tatsächlich das Knacken der Äste unter den Füßen oder das weiche Moos spüren, den Geruch der Tannennadeln oder den Hauch der Windbrise, die über die Wangen streicht.
Die Emotionen der Charaktere wurden ausdrucksstark eingefangen.
Kennt ihr das, wenn man sich beobachet fühlt und immer wieder aufschaut ob da nicht doch ein komisches Geräusch oder Huschen war?
Die Protagonisten waren sehr unterschiedlich ausgearbeitet, so sehr man den Zwiespalt in Jonas` Gefühlswelt nachvollziehen konnte, so haben wir die Eltern oftmals als unnahbar und kühl empfunden.
Ja - ab und zu hat sich hat sich schon fast schon ein Funke Wut entwickelt, wie man nur so die Augen vor der Realität verschließen kann.
Apropos Funke – auch das Thema Naturschutz/Klimawandel wurde von der Autorin gut miteinbezogen, ohne dabei aufdringlich zu wirken.
Die Kapitel hatten eine angenehme Länge und der Spannungsbogen blieb über das Buch hinweg aufrecht.
Zum Ende hin haben wir so mitgefiebert und wirklich Gebete gen Himmel gesendet.
Was sollen wir sagen – was für ein Ende! (unserer Meinung nach definitiv ein Open End für einen eventuell möglichen zweiten Band).