Rezension
Auf dem Navi ihres Mannes hat Connie eine ihr unbekannte Adresse, Bentley Grove 11 in Cambridge, entdeckt. Was hat das zu bedeuten? Betrügt Kit sie, wenn er jeden Freitag in London zu tun hat? Sie schleicht sich nachts an den PC, um auf einer Immobilienseite das Haus zu besichtigen. Beim virtuellen Rundgang sieht sie im Wohnzimmer in einer Blutlache eine tote Frau, aber als sie die Szene ihrem Mann zeigen will ist alles wieder ganz normal, keine Leiche, kein Blut. War das real oder hat Connie es sich nur eingebildet? Die informierte Polizei kann mit dem Hinweis zunächst nichts anfangen, doch dann meldet sich eine zweite Frau, die die Tote auch gesehen haben will ...
Die blutigen Fingerabdrücke auf dem Cover und die Inhaltsangabe auf der Rückseite des Buches lassen auf einen interessanten Psychothriller schließen. Die Geschichte lässt sich anfangs auch recht spannend an, um dann aber alsbald in Langeweile abzugleiten. Der Leser quält sich mit endlos lamentierenden Ehepaaren, mit Belanglosigkeiten und Banalitäten sowie mit nerv tötenden, durchwegs unsympathischen Protagonisten ab. Von Krimi oder gar Thriller weit und breit keine Spur, man muss sich förmlich zwingen weiter zu lesen. Erst zum Schluss kommt wieder so etwas wie Spannung auf - die Lösung scheint dann aber ziemlich konstruiert und kann nicht voll überzeugen.
In einer kürzeren Fassung hätte das Thema wahrscheinlich einen ganz guten Thriller abgegeben, für fast 500 Seiten jedoch war das zu wenig Spannung und Action.