Cover des Buches Infernale (Band 1) (ISBN: 9783785581674)
laurasleseeckes avatar
Rezension zu Infernale (Band 1) von Sophie Jordan

Eine spannende, erschreckend realistische Dystopie

von laurasleseecke vor 8 Jahren

Kurzmeinung: (4,5 Sterne) Interessante Geschichte mit minimalen Schwächen.

Rezension

laurasleseeckes avatar
laurasleseeckevor 8 Jahren
"Infernale" ist wohl eines dieser Bücher, um die man im Moment einfach nicht herumkommt. So auch ich, denn ich war wirklich sehr gespannt darauf zu lesen, was es mit Davy und dem Mördergen auf sich haben würde.

Die Geschichte beginnt recht typisch, zunächst wird Davy sowie ihr Umfeld dargestellt und man erfährt, wie sich ihr Alltag als musikalisches Wunderkind und beliebtes Mädchen gestaltet, bis ein jäher Anruf das ganze unterbricht. Ab hier beginnt die eigentliche Geschichte, denn Davy erfährt, dass sie positiv auf das Mördergen HTS getestet wurde.
Somit werden ihr im Grunde genommen jegliche Rechte entzogen, ihre sozialen Kontakte zerbrechen und ihr Alltag gestaltet sich komplett neu.

Der Leser erlebt mit, wie Davy mit ihrem neuen Tagesablauf klar kommt und andere Genträger kennenlernt. Die Charaktere haben mir gut gefallen, nicht nur die Protagonistin Davy machte einen sympathischen Eindruck, auch die Nebencharaktere konnten mich durch ihre Ecken und Kanten überzeugen, obwohl ich über einige gern mehr erfahren hätte.

Natürlich gibt es auch eine Liebesgeschichte in dem Buch, doch wie sonst so oft ist sie nicht omnipräsent, sondern spielt sich eher im Hintergrund ab. Davys potenzieller Freund Sean hat es mir richtig angetan, auch wenn ich mir bei ihm mehr Tiefe gewünscht hätte. Ich bin aber zuversichtlich, dass dieser Wunsch im zweiten Band erfüllt werden wird.

Mir hat gefallen, wie die Autorin mit dem Thema Gewalt unter Jugendlichen und Kindern umgegangen ist. Sie beschönigt nichts, zeitgleich bietet sie aber auch interessante Einblicke in die Psyche von gewalttätigen Kindern und solchen, die es angeblich eines Tages werden sollen.

Die Handlung mag zwar etwas eintönig und zäh erscheinen, wenn man genauer darüber nachdenkt, denn vor allem zu Beginn schreitet die Geschichte in einem recht gemächlichem Tempo voran und es gibt kaum Action. Doch durch den tollen Schreibstil der Autorin fliegt man trotzdem nur so durch die Seiten, womit die etwas fade Handlung, zumindest bei mir, schnell vergessen war. Im letzten Viertel bietet das Buch dann auch Actionfans das volle Programm, es geht temporeich zu.
Zudem steht am Ende eines jeden Kapitels ein Ausschnitt aus Interviews mit HTS-Trägern, offiziellen Briefen an Politiker oder Fernsehbeiträgen, die das Mördergen behandelt. So erfährt man auch, was außerhalb von Davys Umfeld passiert und wie der Rest der Bevölkerung zu dem Gen steht. Diese Zusatzinformationen fand ich eine tolle Idee, zumal sie gelungen umgesetzt wurde.
Obwohl "Infernale" auf mich eher wie eine Vorbereitung auf den zweiten und abschließenden Band wirkte, konnte es mich auch inhaltlich vollkommen überzeugen.

Zwar waren die Handlung und auch die Charaktere eigentlich eher ausbaufähig, doch trotzdem konnte mich das Buch vollkommen überzeugen. Ich empfehle das Buch allen Fans von Dystopien und auch von psychologischen Aspekten. Von mir bekommt Infernale 4,5 von 5 Schwalben.
Angehängte Bücher und Autor*innen einblenden (2)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks