Cover des Buches Infernale (Band 2) - Rhapsodie in Schwarz (ISBN: 9783785583692)
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Rezension zu Infernale (Band 2) - Rhapsodie in Schwarz von Sophie Jordan

interessantes Finale

von MagicAllyPrincess vor 7 Jahren

Rezension

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MagicAllyPrincessvor 7 Jahren

Davy, Sean, Gil und Sabine konnten erfolgreich aus Mount Haven fliehen und warten nun seit einigen Tagen auf die Ausreise nach Mexico. Zunächst scheint auch alles gut zu laufen, doch dann wird Davy auf der Flucht angeschossen und von den anderen getrennt.
Caden ein Widerstandskämpfer findet Davy, rettet sie so vor dem sicheren Tod und bringt die junge Frau zu seiner Gruppe. Dort wird sie ärztlich versorgt, lernt weitere HTS - Träger kennen und ist vorab in Sicherheit.

Davy hat zunächst aber kein anderes Ziel, als so schnell wie möglich gesund zu werden, um dann zu Sean und ihren Freunden nach Mexico zu können. In der unterirdischen Wohnstätte, welche als Zufluchtsort dient, fühlt sich Davy nur bedingt wohl, da sie den meisten anderen Bewohnern kein großes Vertrauen entgegenbringt.
Einzig Caden vertraut sie ohne Vorbehalte, von ihm fühlt sie sich verstanden und so entwickeln sich langsam immer mehr Gefühle zwischen den Beiden. Doch auch Sean ist noch immer sehr präsent und so ändert sich an Davys Wunsch, nach Mexico zu fliehen nichts.



"Infernale - Rhapsodie in Schwarz"
schließt nahtlos an seinen Vorgängerband an, so hatte ich auch keinerlei Schwierigkeiten, wieder in die Geschichte zu finden. Davy, Sean, Gil und Sabine haben es geschafft, aus Mount Haven zu fliehen und so befinden sich die Freunde in einer abgelegenen Hütte und warten auf weitere Instruktionen und ihren Schlepper, welcher sie nach Mexico bringen soll. Zunächst läuft auch alles nach Plan, doch bei der Überfahrt eines Flusses, werden die Behörden auf die Teenager aufmerksam. Davy wird angeschossen und so von den anderen getrennt.

Caden ein junger Widerstandskämpfer rettet Davy das Leben und bringt sie zu seiner Gruppe und in dessen zu Hause, einer Art unterirdischem Bunker. Die Kämpfer haben es sich zur Aufgabe gemacht, allen Trägern, die nach Mexico fliehen wollen, zu helfen und für einen sicheren Übergang über die Grenze zu sorgen. Davys Schulter wurde stark verletzt, sodass ihr zunächst nichts anderes übrig bleibt, als eine Zeitlang in diesem Unterschlupf zu bleiben. Ihr primäres Ziel ist es aber immer noch, so schnell wie möglich zu Sean, Gil und Sabine zurückzukehren, auch wenn Davys Liebe zu Sean sehr widersprüchlich geworden ist. Damit er leben konnte, musste sie einen Mann töten. Dieser Tod steht seit dem Verschwinden aus Mount Haven zwischen ihnen. Wann immer Davy Sean angesehen hat, sah sie auch den Braunäugigen vor sich. So konnte die junge Trägerin die Nähe und die Berührungen von Sean auch kaum mehr ertragen, aber dennoch ist Sean ihr nach wie vor sehr wichtig. Während Davy in all diese Emotionen verstrickt ist, tritt Caden in ihr Leben und weicht seitdem kaum mehr von ihrer Seite. Caden bricht langsam Davys Schutzmauern, sie fühlt sich bei ihm geborgen und kann endlich auch wieder mehr zulassen.

Zunächst war ich eher skeptisch, wohin die Liebelei zwischen Caden und Davy führt, da ich mir bereits ausgemalt hatte, wie Sean und Davy wieder zueinander finden und alle ihre Probleme überwinden würden. Um so weiter die Geschichte voranschritt, um so mehr überzeugte mich aber der neue Weg, den Autorin Sophie Jordan für ihre Protagonistin vorgesehen hatte. Das Leben läuft nicht immer nur geradeaus, Gefühle verändern sich und reifen. Und auch Menschen, die im ersten Moment füreinander bestimmt zu sein scheinen, sind dies eben nicht immer! Ich fand diese Entwicklung daher sehr realistisch und mir hat es extrem gut gefallen, dass die Autorin somit ein wenig gegen den Strom, die Klischees und das zu Erwartende anschwimmt.

Davy muss nicht nur gegen ihr Gefühlswirrwarr bestehen, sondern auch gegen einige andere Träger, allen voran Ekelpaket Marcus, denn nicht jeder mag das verschlossene, "gefährliche" Mädchen. So schreitet die Story auch schnell voran, Langeweile oder gar Längen entstanden daher für mich auch nie. Es war außerdem interessant zu lesen, wie die Widerstandskämpfer zusammen gefunden haben, wie ihr System abläuft, mit welchen Schwierigkeiten, auch zwischenmenschlicher Natur, diese täglich zu tun haben, wie die Rebellion Früchte trägt und wie sie mit dieser auch wirklich etwas bewirken.

Wie auch bereits in Band eins, wird der Leser auch dieses Mal immer wieder an Hand von Gesprächsfetzen, Nachrichten und Berichten über das politische Geschehen auf dem Laufenden gehalten, was ich sehr gut fand. Hier hätte ich mir allerdings noch viel mehr Hintergrundinformationen und Einblicke gewünscht. So kam der Wandel für mich zwar nicht überraschend, aber doch irgendwie zu schnell. Ein weiteres Manko ist für mich die Tatsache, dass der Großteil des Buches "nur" im Unterirdischen spielt. Hier hatte ich mir auch mehr Einmischungen seitens Davy, und noch mehr Verschmelzung zwischen ihrer und der Gesamtgeschichte erhofft. Der Fokus liegt ganz klar auf Davy, ihre Empfindungen nehmen den größten Teil des Romans ein. Das Dystopische und der extrem wichtige Umbruch der Gesellschaft, werden sehr an den Rand gedrängt, was ich wirklich schade fand. Auch hätte ich gerne noch mehr Zeit mit den mir aus Teil eins wirklich lieb gewonnenen Charakteren, Sean, Gil und Sabine verbracht.

Dennoch sorgt Sophie Jordan für viel Action und auch den einen oder anderen Verrat. Ich konnte mir, abgesehen von den bekannten Charakteren und Caden nie sicher sein, wem ich vertrauen konnte. Caden hat sich von Beginn an in mein Herz geschlichen und ist dort auch kontinuierlich geblieben. Davys Emotionen waren für mich zu jederzeit greifbar und echt. Ich konnte verstehen, warum sie handelt, wie sie es tut, auch wenn ich dabei nicht immer ihrer Meinung war. Auch das Ende an sich, und Davys im besonderen, hat mir definitiv gefallen.



Mit "Infernale - Rhapsodie in Schwarz" ist Sophie Jordan ein guter Abschluss gelungen. Besonders Davys Entwicklung und ihr damit verbundener neuer Lebensweg, konnten mich absolut überzeugen. Allerdings hätte ich mir noch mehr Einmischung und Verknüpfung seitens Davy, in Bezug auf die Rebellion und den Wandel an sich gewünscht.
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