Cover des Buches Die wahre Königin (ISBN: 9783959670708)
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Rezension zu Die wahre Königin von Sophie Jordan

Für Märchen- und Fantasyfans, die auf der Suche nach einer neuen Reihe sind.

von Ping vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Keine Kraftausdrücke, sondern schöne, zu einem Jugendbuch passende Sprache. Düstere Welt, hoffentlich wird in Band 2 mehr dazu erklärt.

Rezension

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Pingvor 7 Jahren

Mein Zugang zu dem Buch:
Ich wusste, dass Sophie Jordan eine bekannte Autorin ist und habe viel über Infernale und Firelight mitbekommen, obwohl ich selbst noch kein Werk von ihr gelesen habe. „Königreich der Schatten: Die wahre Königin“ war mein erster Roman, den ich von Sophie Jordan gelesen habe.


Mich sprach die Handlung an und somit bekundete ich motiviert Interesse auf dem eBook-Rezensionsportal netgalley.de und durfte kurz darauf tatsächlich meinen ersten Roman von Sophie Jordan lesen.


Aufbau und Schreibstil:
Der Roman beträgt etwa 384 Seiten und ist in 30 Kapitel unterteilt. Die Kapitel werden aus zwei Perspektiven erzählt, entweder aus der Sicht von Luna oder von Fowler, in jedem Falle wird dann in der Ich-Perspektive und in Präteritum-Zeitform.
Die Perspektive wechselt nicht zwangsläufig nach jedem Kapitel.


Begeistert war ich von der Sprache, denn es kommt keine Fäkalsprache vor, die mich aus der Atmosphäre reißt. Sie ist einer märchenhaften Fantasy-Erzählung würdig, aber dennoch leicht verständlich und passend für ein Jugendbuch. Selten gibt es Wortwiederholungen oder für mich unpassende Vergleiche oder Beschreibungen. Beispielsweise ist „Kakofonie“ ein so besonderes Wort, sodass es sofort auffällt, wenn es mehrmals vorkommt und ein Kuss, der beinahe geschah, wurde als „FastKuss“ bezeichnet, was sich für mich in der deutschen Sprache nicht richtig anfühlt. (Besser fände ich Fast-Kuss).


Beispiel für Beschreibungen, die mir zusagten:
„Mir fiel ein, dass ihre Augen blau gewesen waren, aber Wissen und Erinnern waren zwei verschiedene Dinge. Ich konnte es nicht in meinem Gedächtnis sehen.“ (Pos. 2569)
oder „Als ich den Baum erreichte, kletterte ich ihn ohne Mühe hinauf bis ganz nach oben, wobei ich einen von Fowlers Flüchen murmelte.“ (Pos. 3595) – hier kann man sehen, wie Kraftausdrücke umgangen wurden, fand ich toll!


Handlung und Atmosphäre:
Es geht um Luna, einer Königstochter, die jedoch beim Sturz ihres Vaters flüchten musste und seitdem in einem abgelegenen Turm mit Perla und Sivo, zwei treue Freunde ihres Vaters, ihr Dasein fristen. Eines Tages trifft sie auf Fowler, einem jungen Mann, der mit der Aufgabe betraut wird, mit Luna zu fliehen und auf sie aufzupassen.


Die Welt hat sich vor einigen Jahren gewandelt und wird als düster beschrieben. Wie genau, sollte der Lesende am besten selbst entdecken.


Mir gefällt nämlich das Worldbuilding sehr gut, allerdings finde ich es schade, dass nie richtig geklärt wurde, wie es dazu kam, dass die Welt nun so aussieht. Vielleicht werden im zweiten Teil dieser Reihe („Reign of Shadows“-Reihe) Fragen dazu beantwortet.


Was mir beim Lesen besonders auffiel war die Geradlinigkeit des Romans. Das Buch ist auch zwei Perspektiven beschrieben, jedoch dient dies lediglich dazu, um die Gedanken der beiden Hauptcharaktere zu erfahren, denn sie sind meistens sowieso gemeinsam unterwegs.
Die Entwicklung der Freundschaft der beiden fand ich wiederum schön beschrieben, über Fowler erfährt man als LeserIn fast mehr als über Luna, wobei das daher rührt, dass der auch ein Leben außerhalb eines Turmes führte. (:
Auch wird leider, wie oben bereits angedeutet, recht wenig über die Welt erklärt. Dies kann aber auch damit zusammenhängen, dass es keinen allwissenden Erzähler gibt und Luna selbst nicht genau weiß, wieso das alles geschieht.


Fazit:
Ich bin über die Sprachwahl sehr erfreut, so macht mir das Lesen Spaß! Es kam zu brenzligen Situationen, dennoch tuckert man von Station zu Station, was sich recht linear anfühlt. Ich bin aber auf alle Fälle gewillt, wieder zurück in diese Welt zu tauchen und möchte gerne Teil 2 lesen.


„Königreich der Schatten: Die wahre Königin“ ist kein Einzelband und endet auch mit einem Cliffhanger, das heißt, man erfährt kein abgerundetes Ende, sondern wird bei Interesse erst mit Band 2 mit der aktuellen Situation abschließen können.


Deswegen würde ich das Buch Fans von Fantasy und Märchenadaptionen empfehlen, die keine Lust auf primitive Kraftausdrücke haben und gerne eine neue Reihe anfangen würden.

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