Rezension zu "Die Bestimmung der purpurnen Distel (Distelreihe 2)" von Sophie Morrison
Wer den ersten Teil auch gelesen hat, kennt die Hintergründe und kann somit schon mit diesem Buch beginnen. All jenen, die den letzten Band noch nicht kennen, rate ich diesen zu lesen und dann anschließend diesen hier zu verschlingen.
Verschlingen? Ja ich meine verschlingen, denn mir hat dieser Teil so gut gefallen. Ich könnte sogar sagen, dass dieser besser als der 1. Band ist. Alles ist auf dem Punkt. die Gefühle, die die Autorin vermitteln will, kommen an und jedes Kapitelende lädt zum Weiterlesen ein. Ich konnte es nicht aus der Hand legen.
2 Jahre ist es her, dass der Vorgängerband erschienen ist und ich bin der Auffassung, dass es die Zeit wert war. Man merkt einfach, dass alles von der Handlung und von den Gesprächen her, gut überlegt ist. Mir erscheint das, wie ein Rebstock oder ein Whiskey. Je länger man diesen pflegt beziehungsweise lagert, desto besser wird dann das Endprodukt.
Der Schreibstil wird auch diesmal der Zeit angepasst. Ich würde diesen nämlich als „geschwollen“ bezeichnen. Das ist natürlich nicht negativ zu sehen, da sie in diesem Jahrhundert so gesprochen und geschrieben haben.
Den Schreibstil fand ich frisch und spritzig und war demnach sehr angetan in diese zwar grausame, aber dennoch impulsive Geschichte und Zeit einfach einzutauchen. Da ich leider schon schlechte Erfahrungen mit diesem Genre gemacht habe, finde ich es sehr schön, dass mich ein Buch so an seine Charaktere und Handlung fesseln konnte.
Das einzige was mich ein wenig „gestört“ hat, war die Art, wie Kendra sich nach ihrer Flucht zunächst zu verteidigen versucht. Ich kann es verstehen, dass man in dieser Zeit auch als Frau mit allen Waffen kämpfen muss, aber in ihrem höchst erfreulichen Zustand, auch wenn es noch nicht so weit ist, würde ich es nicht empfehlen auf den Rücken eines Mannes springen und ihn so zu Boden bringen. Das war für mich ein wenig komisch und meiner Meinung auch ein wenig rücksichtslos.
Das Ende finde ich wirklich schön. Sehr liebevoll und herzlich geschrieben. War ein wenig gerührt von dieser Einsicht. Aber jetzt haben wir das Happy End, wäre aber auch möglich, dass das gefundene Glück erneut auf Widerstand trifft und nicht lange hält.
Ansonsten habe ich nichts auszusetzen. Spannend, schöner Schreibstil mit genau passend gewählten Worten, unglaublichen Charakteren und eine Handlung, die sowohl Liebe als auch Drama und Angst beinhaltet.