Cover des Buches Die Insel der Gladiatoren (ISBN: 9783943678451)
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Rezension zu Die Insel der Gladiatoren von Sophie R. Nikolay

Rezension zu "Die Insel der Gladiatoren" von Sophie R. Nikolay

von erdbeerliebe. vor 11 Jahren

Rezension

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erdbeerliebe.vor 11 Jahren
Elias ist ein ziemlich einsamer Mensch, der sein trostloses Leben damit verbringt, in einem Schlachthof zu putzen - bis er auf einmal die Gelegenheit bekommt, Gladiator auf einer Insel in der Karibik zu werden. DIE Chance seines Lebens!, denkt er sich und bewirbt sich ohne federlesen. Auf der Insel der Gladiatoren angekommen, lernt er Sascha kennen, den 1. Kämpfer der Arena, und eine ziemlich coole Sau sowie unausstehlicher Kotzbrocken - und doch kommt Elias nicht umhin, ihn anziehend zu finden. Und in der Arena warten Mord und Todschlag auf ihn.. Die Idee dieses Buches ist im Grunde genommen schnell erzählt. Einsamer Kerl lernt (bei seiner neuen Tätigkeit) anderen Kerl kennen, und verliebt sich. Das Setting, eine einsame Insel in denen starke Männer andere starke Männer umbringen und dabei um ihr Leben kämpfen, verspricht viel Blut und irgendwie skuril zu sein. Allerdings ist die Umsetzung etwas dürftig: Während die erste Hälfte des Romans doch recht spannend und flott zu lesen ist, wird der Leser in der zweiten Hälfte des Buches von einer ganz anderen Thematik (nämlich der Magie) überrascht, die irgendwie überhand nimmt und letztendlich die Gladiatorenkämpfe und das ganze Potenzial dahinter (psychologische, moralische und traditionelle Aspekte) verdrängt und ins lächerliche zieht. Zudem werden bestimmte Situationen nicht genug beleuchtet sowie ausgereizt - während der ganzen Zeit im Gladiatorencamp gibt es kaum Konflikte untereinander, die Gruppe versteht sich super und schwule Akzeptanz findet man überall. Das ist schade, und meiner Meinung nach etwas zu schwarz & weiß dargestellt. Hinzu kommen die wenigen und dennoch ziemlich flachen Charaktere: Elias denkt zwar oft nach, kommt damit aber nicht weit und dreht sich mit seinen einsilbigen Gedankengängen oft im Kreis. Sascha ist erst ein cooles Oberarsch, entwickelt sich dann aber zum soften Liebhaber der alles für sein Schätzchen Elias tun würde. Weitere Charaktere werden angeschnitten aber in keinster weiser weiter beleuchtet, sondern typisiert dargestellt. Der schüchternde Carsten schaut ständig auf den Boden und sagt selten was, der arroganze Michael schnöselt rum - und so weiter. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen. Allerdings fielen mir gegen Ende des Buches immer öfter die doch sehr kurzen (und dadurch so angenehm zu lesen) Sätze auf. Es gibt viele Beschreibungen von Handlungen und Gefühlen, aber innere Monologe sucht man als Leser vergebens. Folgend konnte ich mich in Elias und Sascha kein bisschen hineinversetzen, und sie wuchsen mir als Leser nicht ans Herz. Fazit: Interessantes Setting und originelle Idee für eine Geschichte, die jedoch zu viel Potenzial verschenkt und zum Schluss albern wirkt.
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