Rezension zu "Die Krebsflüsterin" von Sophie Sabbage
Sophie Sabbage erhielt 2014 die Diagnose Lungenkrebs im Endstatium. Sie machte sich auf den Weg, um zurück ins Leben zu finden. Den Krebs nicht als Feind zu sehen, sondern an ihm zu wachsen, sich zu verändern und so ihr Leben zu transformieren.
Sie beschreibt ihren Weg ruhig und sachlich. Höhen und Tiefen der Diagnose und ihres Weges erzählt sie mitfühlen und nachvollziehbar.
Was für mich wichtig ist, sie nennt ihren Weg nicht "den allein möglichen" sondern "einen von vielen". Und es ist ein selbstbestimmter und achtsamer Umgang mit der Krankheit, denn der Krebs ist nicht dein Feind!
Die Botschaften der Krankheit verstehen, um sie zu überwinden.
Für mich ist Sophie Sabbage´s Botschaft:
Mache Dich auf und werde Dir bewußt, was Du persönlich brauchst, damit es Dir gut geht, egal wohin der Weg Dich führen mag.
Auch sagt sie ganz deutlich im Kapitel "Die Krankheit verstehen": Jeder Krebs ist anders. Mache Dich schlau. Sei ein gleichwertiger Partner und kein Opfer. Stelle den behandelnden Ärzten Fragen und lasse Dir alles erklären, bis Du es verstanden hast. Und entscheide Dich aus allen Möglichkeiten für die anzuwendenen Therapien.
Ich hatte ein schwer zu lesendes mit Fachbegriffen gespicktes Buch erwartet, oder eines dieser Bücher mit dem Tenor: Nur meine Weise ist die richtige.
Weit gefehlt. Das Buch liest sich angenehm. Es vermittel Wege, die ein an Krebs Erkrankter gehen kann und bietet Unterstützung auf diesem Weg.
Sie sagt selbst im Vorwort auf Seite 29:
Vielleicht ist es an der Zeit, sich nicht nur zu fragen, wir wir den Krebs in unserem Körper bekämpfen können, sondern auch, was uns der Krebs darüber verrät, wie wir unser Leben heilen können.
Sabbage entwickelte einzelne Schritte um sich mit dem hinter dem Krebs steckenden Problemen auseinander zu setzten. Ich fand die erklärten Techniken sehr ansprechend und habe einige ausprobiert (auch ohne Diagnose Krebs hat sich meine Sichtweise auf die Dinge verändert).
Sie gibt in 10 Kapiteln wertvolle Tipps im Umgang mit Ärzten, Familenangehörigen, Freunden und letztendlich mit sich selbst.
Besonders hat mich die Liste "Um Hilfe bitten" mit klaren Bitten an Freunde und Familienangehörige im Kapitel "Zurechtkommen" beeindruckt. (Seite 60 - 64)
Im Anhang sind Informationen zusammengefaßt und so schnell abrufbar.
Ich habe die gebundene Ausgabe vorliegen. Der Einband liegt angenehm in der Hand. Das Cover ist farblich ansprechend. Die Schmettleringe vermitteln ein Gefühl von Aufbruch und Veränderung. Und doch sind sie so zart und zerbrechlich wie ein Mensch mit der Diagnose Krebs.